Jacqueline Mitton (Hg.), Das Astronomie-Buch

Titel: Jacqueline Mitton, Das Astronomie-Buch„Im Laufe der Geschichte verfolgte die Astronomie stets ihr wichtigstes Ziel: nämlich das Universum zu erklären. In der Antike fragten sich die Astronomen, wie und warum die Planeten sich vor den Hintergrundsternen bewegten, was es mit den rätselhaften Kometen auf sich hatte und warum die Sterne so weit weg waren.“ (S. 12)

Zu allen Zeiten haben der Himmel und die Sterne eine magische Faszination auf die Menschen ausgeübt und sehr früh haben sie versucht den Geheimnissen und Regelmäßigkeiten des Alls zu erkennen und dem Lauf der Planeten und Sterne aber auch dem Verhältnis von Raum und Zeit auf die Spur zu kommen. In vielen Kulturen spiegelten sich in ihren Bewegungen göttliche Zeichen und Hinweise auf die Zukunft wider, die es zu erkennen und entschlüsseln galt.

In sieben Kapiteln zeichnen namhafte Astronomen in zahlreichen Beiträgen die Entwicklung der Astronomie, ihrer Theorie und technischen Hilfsmittel von den Anfängen in der Antike bis in die jüngste Gegenwart nach. Das 1. Kapitel „Vom Mythos zur Wissenschaft 600 v. Chr. – 1500 n. Chr.“ zeigt die Anfänge der Astronomie als Wissenschaft bei den antiken Griechen von Aristoteles bis Ptolemaios sowie von Zhang Heng und Guo Shoujing bei den Chinesen bis zu Ab dar-Rahman as-Sufi bei den Persern auf und reicht mit der Kopernikanischen Wende bis in die beginnende Neuzeit.

Kapitel 2 „Die Teleskop-Revolution 1550 – 1750“ erklärt, welche Bedeutung der technischen Entwicklung bei der Herstellung von Teleskopen und astronomischen Instrumenten für die weiteren Fortschritte im Bereich der Astronomie zukam. Neue und immer stärker Teleskope ermöglichten fortlaufend neuen Entdeckungen von Planeten, Sternen und Galaxien und deren Einbindung in astronomische Theorien, wie z.B. Newtons Gravitationstheorie oder die Vorhersage von Kometenbewegungen.

Im Kapitel „Uranus und Neptun 1750 – 1850“ werden die rasanten Fortschritte und Entdeckungen der Astronomie vorgestellt und die zunehmende Bedeutung der Mathematik, mit deren Hilfe versucht wurde, die neuen Erkenntnisse auch theoretisch zu berechnen und erklären zu können. Bals schon gelang es mit Hilfe von Berechnungen und Theorien Unregelmäßigkeiten im Lauf der Planeten zu erkennen und Gravitationseinflüsse noch unbekannte Planeten und Monde zu postulieren.

Kapitel 4 „Aufstieg der Astrophysik 1850 – 1915“ zeigt die zentrale Bedeutung der sich entwickelnden Astrophysik auf, die das Bewusstsein für weit entfernte Objekte fundamental veränderte und die Einsichten der Physik auf die Astronomie angewendet hat. So zeigt die Analyse des Lichts von Sternen und Sternennebeln, aus welchen Elementen sie zusammengesetzt sind. Sternenfotografien und Sternenkataloge und ihre Klassifizierung und Vermessung erweiterten den Horizont der Astronomie um ein weiteres.

Das 5. Kapitel „Atome, Sterne und Galaxien 1915 – 1950“ nimmt ihren Anfang mit Einsteins Relativitätstheorie, die für die Astronomie einen fundamental neuen Blick auf Raum und Zeit eröffnete und neue Erkenntnisse und Entdeckungen über das Weltall ermöglichte, wie z.B. die Urknalltheorie, die Theorie vom expandierenden Universum und der Entstehung von Sternen.

Im 6. Kapitel „Neue Fenster zum Universum 1950 – 1970“ werden die neuen Möglichkeiten der Raumfahrt und der Betrachtung des Universums aus dem Weltall ebenso aufgezeigt, wie der neuen technischen Entwicklung des Radio- aber auch des Röntgenteleskops. Auch die Weltraumfahrt und die Suche nach neuem Leben im All rückte zunehmend in den Blickwinkel der Forscher.

Im letzten Kapitel „Triumph der Technologie 1975 – Gegenwart“ stellt die Erforschung unseres Sonnensystems mithilfe von Satelliten und die sich daraus ergebenden neuen Erkenntnisse und Theorien zum Aufbau des Universums in den Mittelpunkt. Am Ende des Buches sind chronologisch die Kurzbiographien weiterer wichtiger Astronomen von der Antike bis in die Gegenwart, ein Glossar der wichtigsten Begriffe sowie ein Personen- und Sachregister zu finden.

„Das Astronomiebuch“ bietet eine ebenso spannende wie informative Reise in die Geschichte der Wissenschaft der Astronomie von ihren Anfängen bis in die Gegenwart. Jeder Beitrag zu einem speziellen Thema und der dazugehörigen Kurzbiographie des jeweiligen Wissenschaftlers kann auch als in sich geschlossener Artikel gelesen werden, wobei die einzelnen Beiträge zu einer Gesamtschau der Astronomie angeordnet sind.

Die klare Struktur und der übersichtliche Aufbau der einzelnen Beiträge, die wiederum in größere Kapitel angeordnet sind sowie die zahlreichen anschaulichen Fotos, Illustrationen und Grafiken machen auch komplexe Zusammenhänge anschaulich und verständlich. Ein überaus empfehlenswertes Sachbuch, das einen spannenden Einstieg in die Welt der Astronomie zu vermitteln vermag.

Jacqueline Mitton (Hg.) / David Hughes / Robert Dinwiddie u.a., Das Astronomie-Buch, Wichtige Theorien einfach erklärt, ill. v. James Graham, übers. v. Gerd Hintermaier-Erhard [Orig. Titel: The Astronomy Book]
München: Dorling Kindersley Verlag 2018, 352 Seiten, 25,70 €, ISBN 978-3-8310-3440-6


Weiterführende Links:
Dorling Kindersley Verlag: Jacqueline Mitton (Hg.), Das Astronomie-Buch
Biography: Jacqueline Mitton

 

Andreas Markt-Huter, 05-06-2018

Bibliographie

AutorIn

Jacqueline Mitton / David Hughes / Robert Dinwiddie u.a.

Buchtitel

Das Astronomie-Buch, Wichtige Theorien einfach erklärt

Originaltitel

The Astronomy Book

Erscheinungsort

München

Erscheinungsjahr

2018

Verlag

Dorling Kindersley Verlag

Herausgeber

Jacqueline Mitton

Illustration

James Graham

Übersetzung

Gerd Hintermaier-Erhard

Seitenzahl

352

Preis in EUR

25,70

ISBN

978-3-8310-3440-6

Lesealter

Altersangabe Verlag

o.A.

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Jacqueline Mitton ist Autorin von mehr als 20 Büchern zum Thema Astronomie für Erwachsene und Kinder. Sie studierte Physik an der Universität in Oxford und lebt und unterrichtet in Cambridge.