Katja Gehrmann, Stadtbär

katja gehrmann, stadtbär.jpg„Der Bär hatte lange geschlafen. Sein Magen knurrte. »Mal sehen, was die anderen treiben«, dachte er. Er streifte durch die Wälder. »Komisch«, überlegte er, »dem Fuchs bin ich aber schon lange nicht mehr begegnet. Und die Biberburg sieht auch so ungepflegt aus.« (S. 7 ff)

Ein Bär erwacht aus seinem Winterschlaf und muss zu seiner Überraschung feststellen, dass alle Tiere in die Stadt gezogen sind, weil es dort beheizte Höhlen, gutes Essen und vor allem keine Jäger gibt. Das gefällt dem Bären und er beschließt, ebenfalls in die Stadt zu ziehen.

Der Habicht findet den Plan des Bären gar nicht gut, weil der Bär zu ungeschickt ist, in der Stadt zu sehr auffällt und den Menschen als zu gefährlich gilt. Der Bär lässt sich aber nicht aufhalten und macht sich auf den Weg in die Stadt. Als er einen Passanten fragt, ob er schon in der Stadt sei, fällt dieser vor Schreck beinahe in Ohnmacht.

Der Fuchs, der schon vor längerer Zeit in die Stadt gezogen ist und unter einem Kiosk einen neuen Bau gefunden hat, streift in der Nacht durch die Straßen, wo er immer wieder auf alte Bekannte aus dem Wald trifft. Dabei stößt er auch auf den Bären, den er zunächst für einen alten Fellhaufen hält. Der Fuchs erschrickt und sieht eine Gefahr für alle Waldtiere in der Stadt. Der Bär ist zu auffällig und ungeschickt und wird am Ende die Jäger auf den Plan rufen und damit alle in Gefahr bringen.

Die anderen Waldtiere versuchen einen geeigneten Platz für den Bären am Stadtrand zu finden, während sich der Bär über die Fische in einem Parkbrunnen hermacht. Der Marder der im Park einen Beobachtungsposten hält ist entsetzt, vor allem als sich eine Gruppe Kindergartenkinder auf den Weg in den Park macht und den Bären gleich zu entdecken droht. Mit Hilfe eines Mützentricks gelingt es ihm die Kinder abzulenken, aber als der Marder zum Brunnen zurückkehrt, ist der Bär schon wieder verschwunden. Die aufregende Suche geht weiter.

Katja Gehrmann erzählt die aufregende Geschichte von einem Außenseiter, von dem alle glauben, dass er von seinem Wesen her nicht für das Leben in die Stadt passt. Dass die Geschichte am Ende ein ganz unerwartetes Ende nimmt, macht ihren überraschenden Witz aus.

Ein überaus unterhaltsames und geistreiches Kinderbuch, in dem der Umgang und der Zusammenhalt mit anderen im Mittelpunkt steht und das ebenso zum Denken anregt, wie es durch seinen liebevollen Humor zu unterhalten weiß.

Katja Gehrmann, Stadtbär. Ill. v. Katja Gehrmann, ab 6 Jahren
Frankfurt a. Main: Moritz Verlag 2019, 96 Seiten, 11,30 €, ISBN 978-3-89565-376-6

 

Weiterführende Links:
Moritz Verlag: Katja Gehrmann, Stadtbär
Homepage: Katja Gehrmann

 

Andreas Markt-Huter, 26-03-2019

Bibliographie

AutorIn

Katja Gehrmann

Buchtitel

Stadtbär

Erscheinungsort

Frankfurt a. Main

Erscheinungsjahr

2019

Verlag

Moritz Verlag

Illustration

Katja Gehrmann

Seitenzahl

96

Preis in EUR

11,30

ISBN

978-3-89565-376-6

Lesealter

Altersangabe Verlag

6

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Katja Gehrmann studierte in Mexiko, Spanien und an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg Illustration. Sie unterrichtet an einer Kindermalschule und arbeitet für Zeitschriften und verschiedene Verlage. Für ihre Illustrationen hat sie zahlreiche Preise gewonnen.