Martin Jenkins, Seltene Tiere

martin jenkins, seltene tiere„Die Zahl bedrohter Tierarten ist unendlich groß, die Aufgabe sie alle zu retten gewaltig. Ja, manchmal scheint sie kaum zu bewältigen. Na und? Kommen wir denn nicht auch ohne Blauwal aus, ohne Kakapo oder Harlekinfrosch? Vielleicht tun wir das, aber ich bin sicher, dass die Welt ohne sie um vieles ärmer wäre.“ (S. 1)

Viele Tiere auf dieser Welt sind vom Aussterben bedroht und damit in Gefahr das Schicksal zahlreiche Tierarten zu teilen, wie die Wandertaube, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch zur häufigsten Vogelart in Nordamerika gezählt hat, bevor im Jahr 1914 die letzte ihrer Art in einem Zoo verstarb.

Martin Jenkins stellt exemplarisch dreißig ausgewählte bedrohte Tierarten vor, deren Schicksal auf je einer Doppelseite beschrieben wird, wobei eine ganze Seite der Darstellung des Tieres als Illustration einer Briefmarke in der Währung des vorkommenden Landes gewidmet ist. Mit dieser Darstellungsform erhalten die einzelnen Tiere zusätzlich eine Aura des außergewöhnlichen und seltenen. Unterschieden werden die drei Kategorien „Vom Aussterben bedroht“, „Stark gefährdet“ und „Gefährdet“.

Den Beginn der bedrohten Tierarten macht der Mandschurenkranich, von dem es lediglich noch 3.000 Exemplare geben soll, wobei die Hälfte davon in Japan zu finden ist. Der große Vogel galt bereits Anfang des 20. Jahrhunderts als ausgestorben, ehe eine Handvoll Tiere entdeckt wurde. Durch Fütterung im Winter war es gelungen, den Bestand in Japan wieder auf 1.500 Tiere zu erhöhen.

Ähnlich ergeht es auch den anderen vorgestellten Tieren, die mehr oder weniger stark vom Aussterben bedroht sind wie z.B. der Eisbär in der Nordpolar-Region, der Kurzkammleguan auf den Fidschi-Inseln, der Harlekinfrosch in Mittelamerika, der Indri auf Madagaskar, der Tiger in Asien oder der Riesenpanda in China.

Neben der Beschreibung der Lebensweise der einzelnen Tiere und ihres Vorkommens erfahren die jungen Leserinnen aber auch über die Art und das Ausmaß ihrer Bedrohung, die meist von Menschen verursacht worden sind. Die eindringlichen und verständlichen Texte regen zum Nachdenken und Diskutieren an während die großformatigen Illustrationen der vorgestellten Tiere kleine Kunstwerke sind.

Ein überaus empfehlenswertes und lesenswertes Kindersachbuch zu einem wichtigen Thema, das durch seine klare Sprache und sein künstlerisch hochwertiges Erscheinungsbild zu überzeugen weiß.

Martin Jenkins, Seltene Tiere. Ein Atlas der bedrohten Arten. Ill. v. Tom Frost, übers. v. Ebi Naumann [Orig. Titel: Endagered Animals], ab 4 Jahren
Stuttgart: Thienemann Verlag 2019, 64 Seiten, 20,60 €, ISBN 978-3-522-45902-0

 

Weiterführende Links:
Thienemann Verlag: Martin Jenkins, Seltene Tiere
Homepage: Tom Frost

 

Andreas Markt-Huter, 13-09-2019

Bibliographie

AutorIn

Martin Jenkins

Buchtitel

Seltene Tiere. Ein Atlas der bedrohten Arten

Originaltitel

Endagered Animals

Erscheinungsort

Stuttgart

Erscheinungsjahr

2019

Verlag

Thienemann Verlag

Illustration

Tom Frost

Übersetzung

Ebi Naumann

Seitenzahl

64

Preis in EUR

20,60

ISBN

978-3-522-45902-0

Lesealter

Altersangabe Verlag

4

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Martin Jenkins ist ein Naturschutzbiologe. Er arbeitete zehn Jahre lang für das World Conservation Monitoring Centre und schrieb über eine Reihe von Naturschutz-Themen. Er arbeitet freiberuflich für Organisationen wie den WWF und eine Reihe von UN-Gremien, die sich mit Umweltschutz und Umweltschutz befassen und hat viele Kinderbücher geschrieben. Er lebt in Cambridge.

Der Grafiker und Illustrator Tom Frost machte 2001 seinen Abschluss am Falmouth College of Arts, um dann für einige Jahre in seine Heimatstadt Bristol zurückzukehren, wo er als Illustrator arbeitete. Seine Arbeiten zeigen eine Faszination für alte Streichholzschachteln, Briefmarken, Volkskunst, Blechspielzeug, Kinderbücher und die Natur.