Malorie Blackman, Peace Maker
„»Mika Corbin, was habe ich gerade gesagt?« Die ganze Klasse fing an zu kichern. Oje! Ich hob den Kopf. Genau vor meinem Tisch stand Lehrerin Faber. Ich starrte sie an und blinzelte verwirrt. Ich hatte sie gar nicht kommen sehen.“ (S. 7)
Die elfjährige Mika ist die Tochter von Kapitänin Corbin vom Allianz-Raumschiff Kitabu, das sich auf einer Mission durch einen fremden Sektor im Weltraum befindet, um einen Weg für den Handel mit anderen Völkern zu eröffnen. Friedliches Vorgehen und Verhalten gilt als oberste Prämisse der heiklen Aufgabe.
Mika träumt im Unterricht vor sich hin und wird Lehrerin Faber, einem Roboter, erwischt als sie gerade an einer spannenden Kampfszene in ihrer Abenteuergeschichte schreibt. Da Waffen und Gewalt grundsätzlich verpönt sind, beschließt die Lehrerin Mikas Verhalten ihrer Mutter zu melden.
Mikas Mutter ist enttäuscht, weil Mika einfach nicht über „anständige Themen“ schreiben will wie Frieden, Diplomatie und Freundschaft, sondern immer nur über Schwerter, Laser und Kampfe in ihren Geschichten schreibt. Die Kapitänin fühlt sich vor den anderen Crew-Mitgliedern durch Mikas Verhalten bloßgestellt.
Zu ihrem elften Geburtstag wurde Mika ein „Peace Maker“ an die Innenseite ihres Arms geheftet, mit dessen Hilfe schlechtes Verhalten unterdrückt werden kann und die Menschen von Aggressionen befreien soll. Außerdem sind alle alten Filme und Bücher verboten worden, in denen Gewalt und Aggression dargestellt wird. Mika ist enttäuscht, weil sie von ihrer Mutter verdächtigt wird, ihren Peace Maker wieder umprogrammiert zu haben. Mikas Mutter wiederum kann nicht verstehen, warum Mika in ihren Geschichten von Kriegen und Kämpfen schreibt und verbietet ihr weiterhin Kendo als Sport zu betreiben.
Mitten in ihrem Streit wird Kapitänin Corbin in einer dringenden Angelegenheit auf die Brücke ihres Raumschiffs gerufen. Mika folgt ihrer Mutter heimlich auf die Brücke und erblickt ein riesiges Raumschiff auf dem Bildschirm. Trotz aller friedlichen Beteuerungen der Kapitänin fordern die Aliens die Kitabu zum Zweikampf heraus, weil sie unerlaubt in ihren Sektor eingedrungen sind. Kapitänin Corbin lehnt die Herausforderung zum Kampf ab und ist bereit, ihr Raumschiff zerstören zu lassen. Mika, die das Gespräch mit den Außerirdischen verfolgt, hat eine waghalsige Idee.
„Peace Maker“ erzählt eine spannende Science-Fiction Geschichte über Tapferkeit und den Mut zu den eigenen Überzeugungen und Entscheidungen zu stehen. Inhaltlich richtet sich das Kinder- und Jugendbuch, das sich durch einen einfachen, kurzen und klaren Satzbau auszeichnet vor allem an ältere Kinder, denen das Lesen Schwierigkeiten bereitet.
Mit der Reihe „superlesbar“ sollen gezielt auch jene Kinder angesprochen werden, die sich mit dem Lesen aus den unterschiedlichsten Gründen schwertun. Ein überaus empfehlenswertes Kinder- und Jugendbuch, das auch jenen Kindern, für die das Lesen eine Hürde darstellt, einen spannenden altersgerechten Lesestoff bietet und dabei hilft, eine Freude am Lesen zu entwickeln.
Malorie Blackman, Peace Maker. Was tust du, wenn nur Kämpfen einen Krieg verhindert? Ill. v. Matthew Griffin, übers. v. Julia Süßbrich [Orig. Titel: Peace Maker], ab 11 Jahren
Weinheim: Gulliver Verlag 2020, 64 Seiten, 10,30 €, ISBN 978-3-407-74988-8
Weiterführende Links:
Gulliver Verlag: Malorie Blackman, Peace Maker
Beltz & Gelberg Verlag: Superlesbar
Wikipedia: Malorie Blackman
Homepage: Matt Griffin
Andreas Markt-Huter, 01-07-2020