Lenz Koppelstätter, Die Stille der Lärchen
Die unbarmherzig zupackende Krimiwelle zwingt die Autoren dazu, den letzten Tropfen Sinn aus dem literarisch anvisierten Land zu quetschen. Denn wenn irgendwo wirklich alles schon mehrmals gesagt worden ist, dann im Reich der Krimis.
Lenz Koppelstätter wehrt sich gegen das „Alles schon Erzählte“ mit seinem intelligenten Commissario Grauner, der wie im Krimi nicht unüblich intelligenter ist als sein Publikum. Er ist eigentlich mit Hingabe Viehbauer und macht die Kriminalfälle nur, weil er beim Staat angestellt ist. Weitum bekannt ist er für seine Mahler-Symphonien, die er während der Stallarbeit zur Erbauung der Kühe abspielt. Ihm zur Seite steht der Neapolitaner Saltapepe, der sich schon nach einem einzigen Fall perfekt in Südtirol eingelebt hat und innig nach einem weiteren Fall giert.
Die Tiroler sind die idealen Abenteurer, die überall auf der Welt Staunen auslösen. Seit Jahrhunderten arbeiten sie an diesem Mythos.
Ein Essay ist eine literarische Kunstgattung und als solche für Postings ungeeignet. Einem Essay begegnet man als Leser nicht mit der Bemerkung „gefällt mir“, sondern man überlegt seine eigene Einstellung zum Thema anhand der aufgeführten Sachlage. Das macht den Essay letztlich zu einem offenen Werk, das in gewisser Weise immer Recht hat.
Der Führer muss braver sein als das Land, durch das er führt! - Nach dieser Tourismus-Vorgabe erscheinen in Tourismus-Ländern regelmäßig Führer, die eine brave Geschichte fortschreiben und mit dem Hauben-Koch des aktuellen Jahres beenden.
Geschichte besteht wie auch Literatur hauptsächlich aus Vermittlung. Erst wenn wir Quellen, Erzählungen und Dokumente in die Hand nehmen, wird daraus Geschichte. Das erklärt auch, warum jede Generation immer wieder die Geschichte neu erzählen muss.
Leichtfüßig ist eine Lebenshaltung, die letztlich in alle Gegenden passt, es gibt sogar die Vorstellung, wonach etwas selbst leicht wird, wenn es leichtfüßig durchschritten wird.
Bei jedem Lyrikband von Format bleibt einem als Leser beim ersten Anblättern etwas in Erinnerung, was diesen Band einmalig macht.
Jeder Ort besteht neben seiner Verankerung im GPS aus guten Geschichten, die ihn bei jedem Wiedererzählen noch einmaliger machen.
„Jede »Geschichte Österreichs« ist letzten Endes ein Konstrukt, ein Konstrukt freilich, das die Österreichhistoriker nicht nur den historisch wissbegierigen Österreicherinnen und Österreichern, sondern allen an der Geschichte Europas und Österreichs in Europa Interessierten schuldig sind.“ (31)
Gedichte sind oft extremen Zeitangaben ausgesetzt, zum einen handeln sie von der Flüchtigkeit des Augenblicks, zum anderen von der in Worten nicht zu fassenden Ewigkeit.