Belletristik und Sachbücher

Sabine Gruber, Stillbach oder Die Sehnsucht

h.schoenauer - 13.08.2011

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"Heutzutage muss alles echt wirken, auch wenn es ein Fake ist." (330) - Sabine Gruber erzählt genau auf jenem oszillierenden Kamm, an dem sich scheinbar Fiktion und Fakten scheiden, dabei sind beide Welten gleich wahrscheinlich und aufregend.

Allein schon der "oder-Titel" in Gestalt eines Broch-Romans deutet darauf hin, dass man alles auch anders lesen kann.

Monica Cantieni, Grünschnabel

h.schoenauer - 11.08.2011

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Unter einem Grünschnabel versteht man im Volksmund einen Anfänger, der schon ein gewisses Fachvokabular einsetzt, dieses aber noch nicht ganz richtig verwendet.

In Monica Cantienis Roman "Grünschnabel" wird ein Kind vorerst zum geschlechtsneutralen Erzähler / Erzählerin, es taucht in den großen allgemeinen Wortschatz der Gesellschaft ein und benützt Begriffe wörtlich, leicht daneben oder aufklärend falsch und dadurch richtig.

Lena Avanzini, Tod in Innsbruck

h.schoenauer - 21.06.2011

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In der Krimi-Flut muss sich der Leser zunehmend öfter entscheiden, unter welche Rettungsdecke er kriecht, um nicht an der Krimitis zu ersticken.

Lena Abanzinis Krimi Tod in Innsbruck bietet allen jenen Schutz, die einen guten Titel, ein griffiges Klischee und eine groteske Überhöhung des Krimitums schätzen.

Bosko Tomasevic, Früchte der Heimsuchung

h.schoenauer - 21.06.2011

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Biblisch wie die "Früchte des Zorns" von John Steinbeck sind auch die "Früchte der Heimsuchung" von Bosko Tomasevic.

In einem Ton voller Leidenschaft, an manchen Tagen wild wie eine Prophezeiung, an anderen leidenschaftlich klar wie ein Psalm ausformuliert, durchquert ein lyrisches Ich sein eigenes Schicksal, das von Sehnsucht, Gottesfurcht und Enttäuschung gekennzeichnet ist.

Johann Georg Lughofer (Hrsg.), Reise nach Ljubljana

h.schoenauer - 20.06.2011

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Anthologien erzählen über die einzelnen Texte hinaus immer auch von einer Idee, die mit diesen Bausteinen verwirklicht wird.

Reise nach Ljubljana versammelt Texte jener österreichischen Autorinnen und Autoren, die ständig unterwegs sind und beispielsweise auf einen Sprung oder ein Projekt in Laibach vorbeischauen, wo die Literatur gerade eine Blüte erlebt.

Nadja Spiegel, Manchmal lüge ich und manchmal nicht

h.schoenauer - 19.06.2011

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So ein Satz bringt Wahrheitsfanatiker auf die Palme. Manchmal lüge ich, manchmal nicht. Eine verschmitzte Erkenntnis, die ganze Wissenschaftszweige ad absurdum führt.

Nadja Spiegel stellt in ihren zwanzig Erzählungen jeweils Heldinnen vor, die sich in zwiespältigen Situationen lapidar zu wehren wissen. Die Situationen gleichen oft einem Münzwurf, bei dem Kopf oder Zahl, Lüge oder Wahrheit, Sein oder Nichtsein gleich wahrscheinlich auftreten.

Rut Bernardi, Lyrik und Prosa kreuz und quer

h.schoenauer - 18.06.2011

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Es gibt Literaturen, die sind so klein, dass sie fast ausschließlich sich selbst zum Inhalt haben. In der Serie Kleine Literaturen Europas stellt Rut Bernardi quasi im Alleingang das Ladinische in Lyrik und Prosa vor.

In den Texten taucht immer wieder die Frage auf, wie eine kleine Sprache überleben kann, was man auf Dauer mit dem Konzept Einweg-Übersetzungen anfängt und wie die aktuelle Gegenwart sich auf die Semantik einer archaischen Sprache auswirkt.

Elfriede Kopf, Die schöne Seele

h.schoenauer - 14.06.2011

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In der Romantik gilt die schöne Seele als Umschreibung für einen Menschen mit besonderer Wahrnehmung. Wenn sich jemand von der Welt abschottet, wird er in ironischen Gesprächen oft als schöne Seele bezeichnet.

In Elfriede Kopfs Roman entwickelt sich ein Mädchen zu einer schönen Seele. Diese Klara kann das Unglück bei anderen Menschen vorhersehen und manchmal auch nachhelfen. So kann sie beispielweise unliebsame Geschwister in den Tod stürzen, und wer sie mobbt, dem ergeht es bald schlecht.

Francesca Melandri, Eva schläft

h.schoenauer - 13.06.2011

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Der Legende nach soll ein Erzengel dem Adam die Zukunft der Welt erklärt haben, während Eva geschlafen hat. Dieser seltsame Zustand, dass man die wichtigsten Botschaften verschlafen muss, um sie in der Realität zu erleben, ist vielleicht auch auf ein ganzes Land anwendbar.

In Francesca Melandris Roman suchen zwei Frauen und ein Land ihren Vater oder ihr Vaterland. Das Bemerkenswerte für deutschsprachige Nord-Leser liegt darin, dass in italienischer Sprache aus italienischer Sicht die Geschichte Südtirols erzählt wird, wie sie letztlich auf die kleinen Leute durchgeschlagen hat.

Bärbel Völkel, Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht

andreas.markt-huter - 08.06.2011

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Handlungsorientierter Geschichtsunterricht kann "den Schülerinnen und Schülern Wege eröffnen, mit denen sie die Kluft zwischen Gegenwart und Vergangenheit überbrücken und historisch lernen können".

Im Schulunterricht stellt sich immer wieder die zentrale Frage: Kann ich meine Schülerinnen und Schüler für den jeweiligen Stoff interessieren und begeistern und mit welchen Mitteln und Methoden lässt sich dieses Ziel erreichen. Bärbel Völker, Professorin für Geschichte und ihre Didaktik, setzt sich intensiv mit den theoretischen Grundlagen für eine Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht auseinander. Daneben bietet ein umfangreicher Praxisteil zahlreiche Beispiele dafür, wie ein handlungsorientierter Geschichtsunterricht laufgebaut sein kann und wie er sich konkret im Unterricht umsetzen lässt