James Riley, Weltenspringer
„Und dann passierte etwas, mit dem Owen nie im Leben gerechnet hätte. Fünf von Schokolade verschmierte Finger schoben sich aus der Mitte des Buches, packten den Rand und hievten sich heraus.“ (15)
Owen mag nichts weniger als Langeweile und der Mathematikunterricht seines Lehrers Mr Barberry zählt für ihn zum Langweiligsten, was er sich vorstellen konnte. Keine Spur von Aufregung und Abenteuer wie in seiner Lieblings-Fantasy-Serie „Kiel Gnomenfuß“, das eindeutig zu Owens Lieblingsbüchern zählt. Doch dann geschieht etwas, das seine ganze Aufmerksamkeit und Neugier auf sich zieht. Er bemerkt wie seine Schulkameradin Bethany hinter dem Buch „Charlie und die Schokoladenfabrik“ verschwindet, um später mit schokoverschmierten Finger wieder aufzutauchen.
Wenn überall in den Labors Pflanzen, Tiere und Menschen zusammengeklont und genetisch umformatiert werden, dann braucht es wohl einen, der im Sprachlabor das passende Material herstellt. Diesen Teil hat der Sprachkünstler und -erfinder Markus Köhle übernommen.
„Das Forschungsteam besteht aus sieben Leuten. Sie wollen die tiefsten Gräben der Ozeane erkunden. Ihre erste Expedition führt sie zum Mariannengraben. Zwei Männer werden im Tauchboot Orion bis zum Grund hinabtauchen. Die Mannschaft des Schiffs Andromeda wird auf dem Bildschirm verfolgen, was in der Tiefe passiert.“ (6)
Der Reiz von Kriminalerzählungen liegt vor allem darin, dass sie zeigen, wie jede mögliche oder unmögliche Situation entgleisen und zu einem Kriminalfall werden kann. Gerade Österreich, das Land der Dauerentgleisungen, entwickelt sich zunehmend zu einem Paradies für Kriminalschriftstellerinnen.
„Die kleine Schusselhexe war erst 99 Jahre alt. Darum war es auch nicht schlimm, dass sie manchmal die Hexensprüche verschusselte. So jungen Hexen durften das. Aber einmal hatte sie einen ganz schlimmen Tag. Da wollte überhaupt nichts klappen …“
Die echten Krimis spielen nicht in der lauen Wachau unter Marillen sondern in den zusammen gestampften Soziotopen der Wälder Kalabriens und des Dschungels von Mailand.
„Mein Leben lang hatte man mir eingeschärft, dass jedes Schicksal sich erfüllen würde, ganz gleich, was man auch tat, um es zu verhindern. Jetzt schlug Ryzek genau das vor: Er wollte sein eigenes Schicksal vereiteln, indem er die Person tötete, durch die es sich erfüllen sollte.“ (218)
Alles, nichts und beides sind radikale Mengenangaben, wo es keinen Nachlass oder Rabatt gibt. Alles, nichts und beides ist eine Überlebensformel, die für alle wesentlichen Themen in Frage kommt: Liebe, Tod, Bleiben, Weggehen.
„Auf dem Dach der Bodleian Bibliothek in Oxford hockte ein Rabe, so still, dass man hätte meinen können, er wäre aus Stein gemeißelt. Seine harten schwarzen Augen beobachteten einen Jungen, der unter ihm vorbeilief. Der Name des Jungen war Archie Greene.“ (16)
Hinweise auf künstlerischen Umgang mit Tieren, lassen immer auch heftige Fragen aufkommen: Ist dem Tier auch nichts geschehen, das im Film zu Tode gekommen ist? Ist das Tier auch vegan, das vor der Heldin auf dem Bühnen-Teller liegt? Ist der Sex auch jugendfrei, den der Maler zu Ausstellungszwecken mit einem Tier bewerkstelligen will?