Buch-CoverEin altes Sprichwort sagt schon: "Wenn man traurig ist, ist man nirgends so gut aufgehoben, wie auf Omas Schoß." Und hier kommt schon die abgeklärte Liebe und Weisheit zum Vorschein, wie wir uns unsere Großmütter am liebsten vorstellen.

Gudrun Pausewang setzt sich in ihren kurzen "Omageschichten" mit dem Thema Großmütter auf ihre ganz unverwechselbare Weise auseinander: nämlich mit viel hintergründigem Humor. Da wird schon mal eine Oma vom Blitz getroffen und erlebt danach eine wundersame Metamorphose, die ganz banal mit einem vergessenen Schirm ihren Anfang und ihr Ende nimmt. Dabei nimmt sie augenzwinkernd das Bild vom Sterbenden aufs Korn, für den die Zeit noch einmal rückwärts läuft.

Buch-CoverDer Schwachpunkt jeglicher Wissenschaft, strahlt letztlich über jegliche Arbeit: Die Zukunft lässt sich nicht vorhersagen.

Peter Zellmann weiß um die Endlichkeit wissenschaftlichen Begehrens, und macht sich dennoch auf, um die Zukunft der Arbeit zumindest mit einem groben Raster einzufangen.

Buch-CoverEs gibt diese zuckersüßen Klischee-Orte, in denen sogar noch das Verbrechen nach Süße schmeckt. Manche Zyniker behaupten, ganz Österreich sei ein Verbrechen in Gestalt eines Punsch-Krapferls.

O.P. Zier hat sich für seinen mörderischen Roman eine schmalzige Location ausgesucht, die Stadt Salzburg mit ihrem schrägen Mozart-Kult ist allemal für einen Schauplatz des süßen Grauens gut.

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Der römische Politiker und Philosoph Lucius Annaeus Seneca vertrat die Ansicht: "Nicht die ans Licht gekommenen Wahrheiten fördern Revolutionen, sondern Wahrheiten, die unterdrückt wurden."

Die Themen Wahrheit, soziale Gerechtigkeit und Revolution stehen auch im Mittelpunkt des Fantasyromans Worldshaker des englischen Autors Richard Harland, in dem wir eine Welt aus Stahl und Dampf, überzogen mit der Patina des 19. Jahrhunderts betreten.

Buch-CoverDie absolute Vergänglichkeit dieser Welt ist in jenem Psalm zusammengefasst, wonach alles Fleisch zu Gras wird.

Von dieser spurlosen Vergänglichkeit träumen natürlich die Akteure des idealen Verbrechens, und in Christian Mährs Roman gibt es jede Menge Verbrechen und Leichen, die man idealerweise verschwinden lassen muss.

Buch-CoverGute Gedichte sind durchaus rätselhaft und gleichen dadurch echten Kreuzworträtseln, die es streng nach logischen, emotionalen und formalen Kriterien aufzulösen gilt.

In der Lyrik gibt es mannigfach bewährte Modeln, die es mit sensitivem Material aus der Gegenwart auszukleiden gilt. Als straffste, kürzeste und vielleicht auch schwierigste Form gilt dabei das Haiku, worin 5-7- 5 Silben zum berüchtigten Haiku-Siebzehnsilber zusammengefasst werden.

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Der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer schrieb einmal provokant: "Der Quäler und der Gequälte sind eines. Jener irrt, indem er sich der Qual, dieser, indem er sich der Schuld nicht teilhaft glaubt."

Evelyne Stein-Fischer schildert in ihrem aufwühlenden Jugendbuch von der Beziehung der beiden Teenager Sina und ihrem Freund Mod, die sich für Sina von anfänglicher Liebe zu einem Gefängnis aus Angst, Gewalt und Scham entwickelt.

Buch-CoverManche Orte strömen schon in ihrem Namen den vollen Hauch der Verbannung aus. Es klingt nach Ende, Sackgasse, schroffer Geographie. Landeck ist so ein Ort voller Verbannung, nicht umsonst liegt auf seiner Schulter eine aufgedunsene Kaserne.

Roman Santeler nennt seine Gedichts-Einträge von der Peripherie schlicht Landecker Hefte, zwei davon hat er angelegt, Glückliche Zeiten und Silentium. Schon das erste Gedicht macht alles klar:

Buch-CoverEs gibt diese unauffälligen Berufe, die niemand wahrnimmt, deren Dienste aber ganze Generationen in Anspruch nehmen. Das Übersetzen ist so ein Beruf.

Oft scheint nicht einmal der Name der Übersetzerin auf, dabei ist es meistens gerade sie, die einem Text erst zur Wahrnehmung verhilft, indem sie ihm originäre Substanz verleiht.

Buch-CoverRabenkinder sind die aus dem Nest verstoßenen Kinder von Rabeneltern. Im Volksmund ist man mit diesen Begriffen recht vorschnell, etwas salopp formuliert sind letztlich alle Kinder, die aus dem häuslichen Nest fallen, Rabenkinder.

Christa Molero erzählt in Tagebuchnotizen von einer Mutter, der so ziemlich alles passiert, was ein Unglück sein kann und die am Schluss ein Buch voller verzweifelter Einträge hinterlässt.