Buch-CoverWie aus der Pistole geschossen fallen beim Begriff Ukrainische Literatur die Namen Andruchowytsch, Deresch und Zhadan. Diesem Dreigestirn des anarcho-narrativen Wahnsinns ist es zu verdanken, dass die Literatur der Ukraine momentan in aller Leser-Munde ist.

Daneben gibt es selbstverständlich jede Menge großartiger Literatur, deren Erzeuger oft den simplen Nachteil hinnehmen müssen, vom jeweiligen System bis zur Auslöschung verfolgt worden zu sein.

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Stark wie Herkules ist ein geflügeltes Wort, das schon seit Jahrhunderten in Verwendung ist. Und wer hat nicht schon vom großen Helden Herkules gehört, der das Symbol für Heldentum und große Körperstärke schlechthin ist.

Aber Herkules wäre vielleicht nicht so berühmt, wenn seine Geschichte und Helden nicht schon seit Jahrtausenden immer und immer wieder erzählt werden würde. Auch Rudolf Herfurtner hat den Versuch unternommen die Geschichte des Herkules von seiner Geburt bis zu seinem grausamen Ende für Kinder neu nach zu erzählen.

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Seit Goethes Zauberlehrling wissen wir, dass beim Hexen so manches schief gehen kann. Auch Cornelia Funkes Hexe Alma Kamille kann ein Lied davon singen.

Alma Kamille hat eines Tages ungeheuren Appetit auf Kartoffeln. Zu ihrer Enttäuschung muss aber leider feststellen, dass die Kartoffeln in ihrem Garten noch klein wie Erbsen sind.

jaeger, listenIn der Literaturkunde gibt es so etwas wie die Nullstufe des Erzählens, das heißt, es wird dem Leser etwas Material angeboten, aber es wird nicht erzählt. Die Liste ist so eine Materialiensammlung, die nichts kommentiert und deren Information ausschließlich in der Auswahl der aufgezählten Elemente besteht.

Raimund Jäger "erzählt" in seinem Listen-Roman von einem knapp vierzig Jährigen Mann, der einen Tick hat: alles muss sich in Listen darstellen lassen. Aus diesem Grund hat dieser Held namens Rochen eine Grundeinteilung getroffen: Menschen die ich mag, Menschen die ich nicht mag, Menschen die ich zuordnen kann/will, Ziele.

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Einhörner sind pferdeähnliche Fabeltiere mit einem Horn auf der Stirn. Sie gelten gemeinhin als die edelsten aller Fabeltiere und stehen als Symbol für das Gute. Diese Zutaten, wie sie auch in der Wikipedia nachzulesen sind, bilden das Rezept für die "Einhornchroniken" des Jugendbuchautors Bruce Coville.

Im dritten Band der "Einhornchroniken" mit dem Titel "Die Schlacht am Weltenbaum"  steuert die Auseinandersetzung zwischen Beloved, der Jägerin der Einhörner, und den Einhörnern, die vom wagemutigen Mädchen Cara unterstützt werden, auf ihren Höhepunkt zu.

Buch-CoverÜblicherweise traut man es Beamten nicht zu, dass sie ein aufregendes Leben führen, aber in Verbindung mit Kriminalfällen werden selbst aus den flachsten Beamten noch Erlebnismonster.

Schäfer ist Kriminal-Major in Wien und auf der Karriereleiter unauffällig unterwegs. Die beste Geschwindigkeit für einen Beamten ist das bürokratische Schritttempo, dabei gilt sowohl das Trödeln als auch das Überholen als unpassend.

amann, horizontSchon seit ein er halben Ewigkeit gibt es im Literaturbetrieb die Gattung Novelle. Darin wird in der Portion eines leichten Leseabends ein besonderes Ereignis aus dem Leben herausgegriffen und kunstvoll beleuchtet.

Wenn heutzutage ein Autor auf die Gattung Novelle zurück greift, so will er vor allem eines; dem Stoff eine gewisse Harmonie der Lesbarkeit geben.

andruchowytsch, ringeDie raue Wirklichkeit lässt sich noch immer bestens mit romantischen Mitteln beschreiben. Je inniger und romantischer die poetische Erzählweise ist, umso heftiger und realer fällt das zwischen den Zeilen Ungesagte aus.

Jury Andruchowytsch verwendet für seinen Roman Zwölf Ringe gleich mehrere romantisch überhöhte Mittel. Da schickt er einmal den österreichischen Fotografen Karl-Joseph Zumbrunnen schmachtend in die Ukraine, um sinnliche Bilder zu schießen. Mit der Zeit verliebt sich Zumbrunnen dermaßen in das Land, dass sich seine Wiener Frau von ihm trennt.

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Die genaueste literarische Zeitangabe lautet wohl "zu spät". Letztlich kann alles zu spät sein, eine Maßnahme, eine Liebeserklärung, ein Rettungseinsatz.

Werner Kofler setzt ein furioses literarisches Ich an den Schreibtisch und lässt es wüten nach dem Motto: "An meinen Schreibtisch lasse ich nur mich und sonst niemanden!" Der Stoff ist ungeheuerlich, Erinnerungen an literarische Freunde, Zitate aus halb vergessenen Werken, Schlagzeilen der skurrilen Art und ein Lebenssaft, der stündlich dünner wird, reißen das Ich von einem Schreibansatz in den nächsten.

Buch-CoverMuseen werden oft mit zur Schau gestellten Fundamenten verglichen, auf denen Gegenwart und Zukunft ruhen. So geben jene Dinge, die zur Schau gestellt werden, durchaus Auskunft über den Zustand einer Gesellschaft.

Wenn etwa nur kitschige Krümel in den Vitrinen liegen, kann man etwa auf eine intellektuell eher schmalbrüstig aufgestellte Gesellschaft schließen.