In der Literaturkunde gibt es so etwas wie die Nullstufe des Erzählens, das heißt, es wird dem Leser etwas Material angeboten, aber es wird nicht erzählt. Die Liste ist so eine Materialiensammlung, die nichts kommentiert und deren Information ausschließlich in der Auswahl der aufgezählten Elemente besteht.
Raimund Jäger "erzählt" in seinem Listen-Roman von einem knapp vierzig Jährigen Mann, der einen Tick hat: alles muss sich in Listen darstellen lassen. Aus diesem Grund hat dieser Held namens Rochen eine Grundeinteilung getroffen: Menschen die ich mag, Menschen die ich nicht mag, Menschen die ich zuordnen kann/will, Ziele.