Aktuelle Buchtipps

 

Sally Nicholls, Wie man unsterblich wird

h.schoenauer - 03.05.2010

Buch-Cover

Das Ungeheuerliche lässt sich in der Literatur noch am ehesten mit Listen darstellen. Dort nämlich, wo die gewöhnliche Sprache versagt, helfen Listen weiter. So sind die Gedächtnislisten an die Nazi-Opfer in ihrem Mahnmal-Charakter durch keine vollständigen Sätze zu ergänzen. Aber auch in der Verwaltung und Visualisierung von Katastrophen sind Listen das einzige Mittel, das Unsagbare in einer hilflosen Form zu dokumentieren.

Sally Nicholls beschreibt in ihrem Roman Wie man unsterblich wird die Aussichtslosigkeit eines Elfjährigen, mit seinem Tod zu Recht zu kommen. Sam hat Leukämie und schreibt ein Buch über seine Krankheit, so lange er noch bei Kräften ist.

Chris Riddell, Herr Untermbett

andreas.markt-huter - 01.05.2010

riddell_untermbett_0.jpgDie Schlafenszeit ist für Kinder immer eine ganz spezielle Zeit. Meist geht es zu früh ins Bett und wenn dann das Licht endlich ausgeht, spielen die Lichter und Schatten schon so manchen Streich.

Chris Riddell hat sich in seinem Kinderbuch "Herr Untermbett" das Schlafengehen zum Thema gemacht und mit viel Humor die kleinen Monster zum Leben erweckt, die sich in der Fantasie von Kindern finden, wenn es plötzlich dunkel und still ist.

Patricia McCormick, Verkauft

h.schoenauer - 01.05.2010

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So unterentwickelt kann eine Gesellschaft gar nicht sein, dass darin nicht Prostitution, Versklavung und Ausbeutung die Hauptstränge der Wirtschaft wären. Die Sexualität ist offensichtlich der wahre Motor der Wirtschaft, unabhängig von deren Entwicklungsstufe.

Im nepalesischen Bergland in einer sprichwörtlichen Gegend hinter den sieben Bergen wächst Lakshmi auf. Armut, Mangel an Schulbildung, archaische Familienstrukturen begleiten das Mädchen, die Welt ist nach eigenen Wertvorstellungen eingerichtet. Beispielsweise bedeutet es das höchste Glück, das Haus mit einem Blechdach decken zu können.

Doro Göbel / Peter Knorr, Der Ausflug

andreas.markt-huter - 27.04.2010

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Bilderbüchern kommt in der Welt des Lesens eine ganz besondere Bedeutung zu, sind sie doch das erste Fenster zur Welt, die den Kindern den Blick hinaus aus dem Kinderzimmer eröffnen.

Bilderbücher sind auch ein wichtiger Grundstein für die Entwicklung der Sprach- und Lesekompetenz von Kindern und machen auf spielerische Weise mit dem Medium Buch vertraut. Wenig weckt mehr Vertrauen und Geborgenheit als das gemeinsame Lesen oder Betrachten eines Buches von Eltern und Kind.

Ally Kennen, Völlig durchgeknallt

h.schoenauer - 26.04.2010

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Wenn man guten Jugendbüchern glauben darf, ist in der Jugend immer etwas los, während bei Erwachsenen oft diese langen Atemzüge das Leben bestimmen, die sogar als Pensionisten-Röcheln bezeichnet werden.

Im Roman Völlig durchgeknallt gibt es keine Sekunde lang Stillstand, eine Action jagt die andere und selbst das kurze Durchatmen nach einem speedigen Abenteuer ist noch ein Show Down wild gewordener Emotionen. Der fünfzehnjährige Chas (man genieße die Aussprache Schas) hat mit einem geregelten Schüler-Leben nichts am Hut.

Christian Waluszek, All games

andreas.markt-huter - 26.04.2010

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Adrian, ein Waisenkind, ist ein Computer-Freak. Er besucht eine technische Schule mit angeschlossenem Internat und trickst seinen EDV-Lehrer aus. Er hackt im System und beschafft seinen Mitschülern Testunterlagen.

Seine große Leidenschaft ist die virtuelle Welt von "Allgames", einer Adventure-Hall in seiner Schulstadt. Nur dort in den bekommt er den Kick, den ihm das wirkliche Leben nicht bieten kann. Am liebsten würde er mit seinem Pocket-Bike abhauen, dann wäre er die Schule und seine hohen Spielschulden bei seinen Mitschülern los.

Jay Asher, Tote Mädchen lügen nicht

andreas.markt-huter - 25.04.2010

asher_m%C3%A4dchen.jpgFür manche Helden scheint der Sinn des Lebens darin zu bestehen, einen spektakulären Abgang hinzulegen. Immerhin entsteht bei den Hinterbliebenen ein paar Augenblicke lang das Gefühl der Betroffenheit und der Frage nach dem Warum, ehe der Lauf der Zeit wieder alles zuschüttet.

Jay Asher nimmt die Methode des akustischen Museums-Führers als Vorlage für seine "Abgangsgeschichte". Das Mädchen Hannah hat sich umgebracht und wichtige Erlebnisse mit altertümlicher Technik auf Kassetten gesprochen. Dreizehn Personen kriegen jetzt Kassetten und eine Liste mit den beteiligten Personen. Im Sinne einer Stadtrallye geht es an die markantesten Punkte des kurzen Lebens von Hannah.

Seidel, Jürgen: Blumen für den Führer

andreas.markt-huter - 20.04.2010

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Dieser wirklich herausragende Roman erzählt die Geschichte von Menschen, die zu der Zeit lebten, als Hitler an Macht gewann, als das Gute und Schöne zunehmend mit dem Deutschen gleichgesetzt wurde und die NS-Ideologie auf fruchtbaren Boden fiel.

Sommer 1936 - die Geschichte führt uns in ein Waisenhaus und lässt uns teilhaben an den Gedanken und Wünschen von den Mädchen, die dort leben. Man lernt die gestrenge Leiterin fürchten und eine liberal eingestellte Erzieherin lieben, die von den Mädchen sehr geschätzt wird. Zu den Idolen der Mädchen zählt Dr. Albert Schweitzer, von dem Reni, die Hauptfigur, immer wieder Fantasiegeschichten zur Schlafenszeit erzählt. Reni weiß nichts über ihre Eltern, erträumt sie jedoch an der Seite des für sie gottgleichen Dr. Schweitzer, der in Afrika den "Negern" hilft. Ihre Geschichten erzählt sie so blumig und realitätsnah, dass es den Mädchen oft schwer fällt, Phantasie und Wirklichkeit zu unterscheiden.

Frauke Nahrgang, Teufelskicker - Das Buch zum Film

andreas.markt-huter - 20.04.2010

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Toooor!!! Fußball ist die große Leidenschaft von Moritz, und um das runde Leder dreht sich auch alles in diesem Buch, wobei der Titel schon verrät, dass man sich in Kürze auch den Film auf DVD ansehen wird können.

"Als der Wecker klingelt, ist Moritz sofort hellwach. Er schlägt die Bettdecke zurück und schlüpft in seine ausgelatschten Turnschuhe. Dann holt er seinen Fußball unter dem Bett hervor und lässt ihn auf den Oberschenkeln tanzen, eine seiner leichtesten Übungen." So lauten die ersten Sätze des Buches, die dem Leser sofort klar machen: Wer nichts von Fußball hält und versteht, wird hier keine Freude haben.

Barbara Balldini, Besser Schlampe als gar kein Sex

h.schoenauer - 20.04.2010

Buch-CoverGuten Sex hat man dann, wenn man gut davon spricht, auch wenn man keinen hat. Noch immer ist nämlich nicht geklärt, ob man zuerst über den Sex gut sprechen muss, um einen zu haben, oder zuerst einen haben muss, um gut darüber zu reden.

Diesen tagesfüllenden Fragen geht Barbara Balldini in ihrem Sexführer nach, den sie keusch "intimen Schriftverkehr" nennt.