Wolfgang Kindermann, Kein Sterbenswort
Wenn eine Gedichte-Sammlung mit der Losung "Kein Sterbenswort" überschrieben ist, so eröffnet das mindestens zwei Zugänge: Zum einen soll jede Botschaft verschlossen sein, kein Sterbenswort dürfe herausgerückt werden, zum anderen sind die Gedichte vielleicht so hermetisch angelegt, dass man mit ihnen nicht einmal einen brauchbaren Tod hinkriegt, kein Wort zum Sterben also.
Wolfgang Kindermann setzt seine Lyrik in jene schmale Kluse, welche sich zwischen der öffentliche Wahrnehmung durch genormte Bilder und der individuellen Poesie der eigenen Erfahrung auftut.