Daniel Wallace, Superman - Der Mann aus Stahl und seine Welt

„Seine bodenständigen Wurzeln erlauben es dem Mann aus Stahl, mit allen Menschen zu fühlen, den Starken ebenso wie den Schwachen. Er ist nicht Superman, weil er die Macht hat, die ganze Welt zu beherrschen. Er ist Superman, weil er diese Macht nicht egoistisch einsetzt.“ (9)

Seit Superman vor 75 Jahren, im Juni 1938 in Action Comics #1 das Licht der Welt erblickt hat, jagt dieser von einem Abenteuer zum nächsten, um die Armen und Schwachen zu beschützen und die Welt vor dem Untergang zu retten. Daniel Wallace geht in seinem Kinder- und Jugendsachbuch „Superman – Der Maus aus Stahl und seine Welt“ der Entwicklung des Superhelden von seine Anfängen bis in die Gegenwart nach.

In sechs Abschnitten werden die wichtigsten Bereiche zum Leben und zu den Abenteuern des Superhelden detailliert nachgezeichnet. Dabei unterliegt der Superheld, wie alles im Leben, einer stetigen Anpassung an den jeweiligen Zeitgeist. Sei es nun Veränderungen in seinem Aussehen, seien es neue Feinde und Gefahren, deren Dimensionen sich im Laufe der Zeit verändern.

Bei seinem ersten Auftritt in Action Comics Vol. 1 #1 bewahrt Superman eine unschuldige Frau vor der Hinrichtung und weist einen Schlägertypen in die Schranken. Daneben wird bereits seine Herkunft von einem fremden Planeten erklärt und die komplexe Liebesbeziehung zwischen seiner Geheimidentität Clark Kent und seiner Reporterkollegin Lois Lane eingeführt. Seine Ideale sind schon von Anfang an vorgegeben auch wenn Fähigkeiten zunächst begrenzt sind und er noch nicht fliegen kann:

Als der Außerirdische das Erwachsenenalter erreicht, kann er bis zum 20. Stock eines Hochhauses springen und schneller rennen als jeder Schnellzug. Er beschließt, seine Kräfte als Superman in den Dienst der Schwachen zu stellen. (13)

In den folgenden Kapiteln wird Superman von allen Seiten beleuchtet, wie z.B. sein Anzug, die Veränderung seines Stils im Laufe der Jahrzehnte, seine Superkräfte, seine Schwächen, sein alter Ego Clark Kent, sein Verhältnis zur Liebe, seine größten Freunde, seine größten Feinde u.a.

Der zweite Abschnitt zeigt das „Goldene Zeitalter“ des Comic-Helden während der Zeit des 2. Weltkrieges, wo er in einer Ausgabe die beiden Diktatoren Hitler und Stalin vor ein Tribunal des Völkerbundes zerrt und damit den Krieg beendet. Ende der 40-iger Jahre des 20. Jahrhunderts erlebten die Superhelden-Comics eine Durststrecke, die erst Mitte der 50-iger Jahre durchschritten werden konnte. In den 60-iger Jahren musste sich der Mann aus Stahl den gesellschaftlichen und sozialen Veränderungen anpassen und auch die Gegner Supermans kommen immer öfter von fernen Planeten und Welten.

Daniel Wallace zeichnet ein detailliertes Bild der 75-jährigen Geschichte des Urvaters der Comic-Superhelden und dokumentiert sie mit zahlreichen Ausschnitten historischer Comic-Ausgaben. Dabei geht er speziell Fragen nach, die vor allem Kinder und Jugendliche interessieren. Besonders deutlich gelingt es Wallace, die Veränderung des Superhelden im Laufe der Zeiten festzuhalten und die Darstellung und das Auftreten des Superhelden als Spiegel der gesellschaftlichen Veränderungen zu zeigen.

Die große Fülle an Informationen und das herausragende Bildmaterial machen das Kinder- und Jugendsachbuch zu einer Fundgrube nicht nur für alle jüngeren sondern auch älteren Superman-Fans.

Daniel Wallace, Superman - Der Mann aus Stahl und seine Welt. Durchg. illustriert, übers. v. Tobias Toneguzzo [Orig. Titel: Superman: The Ultimate Guide to the Man of Steel], ab 10 Jahren
München: Dorling Kindersley 2013, 200 Seiten, 20,60 €, ISBN 978-3-8310-2357-8

Weiterführender Link:
Dorling Kindersley: Daniel Wallace, Superman - Der Mann aus Stahl und seine Welt

Andreas Markt-Huter, 07-11-2013