Gareth P. Jones, Constable & Toop - Von Geistern empfohlen

„»Du musst lernen, sie zu ignorieren«, hatte sein Vater gesagt. »Wie kann ich sie ignorieren, wenn sie mich gegen Wände schubsen?«, hatte Sam geantwortet. »Ich meine die Geister, Sohn. Du musst lernen, durch sie hindurchzuschauen. Versuch niemanden wissen zu lassen, dass du sie sehen kannst.«“ (28)

Der 13-jährige Sam Toop arbeitet bei seinem Vater im Bestattungsunternehmen Constable & Toop. Nicht nur, dass er damit tagtäglich von Leichen umgeben ist, er kann noch dazu all die Geister der Toten sehen und hören. Die Toten nutzen die Gelegenheit, um Sam Aufträge erledigen zu lassen, für die ihnen durch ihren Tod keine Zeit mehr geblieben ist. Als plötzlich sein verschollen geglaubter Onkel Jack auf der Flucht vor der Polizei im Bestattungsunternehmen untertauchen will, gerät sein Leben zunehmend aus den Fugen.

Währenddessen gerät der Bürogeist Lapsewood mit seiner Arbeit, trotz aller Bemühungen zunehmend in Verzug und wird deshalb von seinem Vorgesetzten Oberst Penhaligan zu General Colt in die Abteilung für Behausung versetzt. Von Colt erhält er den Auftrag, in die Welt der Lebenden zurückzukehren, um eine Fürsorgerin zu suchen, die sich seit längerer Zeit nicht mehr gemeldet hat. Ihre Aufgabe war es, sich um die zahlreichen Hausgeister in London zu kümmern.

Eine dieser Hausgeister ist, eine alte adelige Dame, die unter den neuen Bewohnern des Hauses, das Ehepaar Tiltmann und seine Tochter Clara leidet. Nachdem Clara Lady Aysgarth Tagebuch entdeckt, ist sie davon überzeugt, dass sich deren Geist noch im Haus befindet. Auf Einladung von Frau Tiltmann nimmt der selbsternannte Pastor Fallowfield eine Geistervertreibung vor, bei dem der Geist von Lady Aysgarth vernichtet wird.

Lapsewood gelingt es mit Hilfe des jungen freien Geistes Tanner in London die Fürsorgerin Doris McNally zu finden, deren Geist nun selbst in einem Haus gefangen ist. Zu ihrem Schrecken müssen Lapsewood und Tanner erkennen, dass immer mehr Hausgeister verschwinden und sich in den Häusern verlieren langsam die fürchterliche schwarze Fäule auszubreiten beginnt.

Tanner bietet Sam vergeblich ihm zu helfen, um Geister zu überreden, in leerstehende Häuser einzuziehen. Damit soll die schwarze Fäule von Häusern ferngehalten werden, die von ihren Geistern verlassen worden sind. Sam muss erkennen, dass sein Onkel Jack ein von der Polizei gesuchter Mörder ist und wie er, Geister sehen kann. Als Tanner sich an Jack wendet, kommt es in London zu einer Serie grausamer Morde. Sam ahnt wer dahinter stecken könnte.

„Constable & Toop“ liest sich wie das Drehbuch zu einem spannenden Film und nimmt die Leserinnen und Leser mit auf die ständig wechselnden Schauplätze und Hauptfiguren. Dabei eröffnet sich zunehmend ein schreckliches Geheimnis, wobei sich am Ende die bösen und die guten Kräfte in einem fulminanten Finale gegenüberstehen.

Dabei überzeugt das Jugendbuch vor allem durch seine ausgeprägten und liebevoll gezeichneten Charaktere, die von der ersten bis zur letzten Seite die jungen Leserinnen und Leser in ihren Bann ziehen. Ein überaus spannendes und lesenswertes Buch, das gerne weiterempfohlen werden kann.

Gareth P. Jones, Constable & Toop. Von Geistern empfohlen, ill. v. Victor Rivas, übers. v. Silvia Schröer [Orig. Titel: Constable & Toop. It's not the ghosts you need to worry about ...], ab 12 Jahre
Berlin: Ueberreuter Verlag 2014, 368 Seiten, 16,95 €, ISBN 978-3-7641-7017-2

 

Weiterführende Links:
Ueberreuter Verlag: Gareth P. Jones, Constable & Toop
Homepage: Gareth P. Jones (engl.)

 

Andreas Markt-Huter, 24-09-2015

Bibliographie

AutorIn

Gareth P. Jones

Buchtitel

Constable & Toop. Von Geistern empfohlen

Originaltitel

Constable & Toop. It's not the ghosts you need to worry about ...

Erscheinungsort

Berlin

Erscheinungsjahr

2014

Verlag

Ueberreuter Verlag

Illustration

Victor Rivas

Übersetzung

Silvia Schröer

Seitenzahl

368

Preis in EUR

16,95

ISBN

978-3-7641-7017-2

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Gareth P. Jones ist ein englischer Kinder- und Jugendbuchautor. Er interessierte sich schon sehr früh für das Schreiben. Er arbeitet für das Fernsehen und schreibt Kinder- und Jugendbücher, wenn er nicht seine Zeit mit seiner Frau und seinem Sohn Herbie verbringt.