James Frey, Endgame - Die Auserwählten

„Ihr seid die glücklichen Verlierer und die unglücklichen Gewinner. Ihr seid das Publikum bei einem Spiel, das über euer Schicksal entscheidet. Wir sind die Spieler. Eure Spieler. Wir müssen spielen. Wir müssen älter als 13 und jünger als 20 sein. So lautet die Regal, und so war es schon immer.“ (11f)

Seit tausenden von Jahren werden die Mitglieder aus zwölf weltweit verteilten Klans auf das große Endspiel vorbereitet, um sich für den großen Endkampf zu rüsten, wie er in der großen Prophezeiung verkündet worden ist. Nur die Mitglieder dieser Klans wissen davon, dass mit dem Ausgang des „Endgames“ auf Leben und Tod, das Schicksal der gesamten Menschheit verknüpft ist.

Zwölf Meteoriten, die von Außerirdischen entsandt worden sind, schlagen auf der Erde ein, um die zwölf auserwählten Jugendlichen zwischen 13 und 20 Jahren am Qin-Ling-Gebirge in China zu versammeln und das Ziel des Spieles zu verkünden. Vor einer großen weißen Pyramide sitzen die Jugendlichen bewegungsunfähig in einem Kreis und werden von einem knapp 2,3 Meter großen Außerirdischen Namens kepler 22b begrüßt, der sich als ihr Lehrer vorstellt.

Nachdem er verkündet, dass es allen bestimmt sei zu sterben, bis auf einen, der als Sieger aus dem Spiel gehen wird, erklärt kepler 22b, welche Aufgaben zu vollbringen sind.

„Um zu gewinnen, müsst ihr drei Schlüssel finden, und zwar in der richtigen Reihenfolge. Erdschlüssel. Himmelsschlüssel. Sonnenschlüssel. Alle Schlüssel sind hier auf der Erde versteckt.“ (117)

Die zwölf Spielerinnen und Spieler kommen aus allen Kontinenten der Erde und sind von klein an zu wahren Kampfmaschinen ausgebildet worden. Sarah Alopay ist 17 Jahre, lebt in Nebraska und hat gerade als Jahresbeste die Highschool beendet, und plant mit ihrem Freund Christopher Vanderkamp in Bolivien zu verbringen. Jago Tlaloc ist bereits 19 und Sohn eines mächtigen, kriminellen Familienclans in Peru. Aisling Kopp ist gleichalt und stammt aus New York und ist eine hervorragende Schützin. Den erst 13 jährige Baitsakhan Donghu aus Ulan Bator zeichnet seine gnadenlose Grausamkeit aus.

Zu den weiteren Spielerinnen und Spielern zählen der herausragende Computer-Hacker An Liu aus China, Chiyoko Takeda, Meisterin japanischer Kampfkünste, die aus Indien stammende Shari Chopra, die eine Tochter hat und das Endspiel ablehnt, der aus Polen stammende großgebaute Maccabee Adlai, Kala Mozami aus den Vereingten Arabischen Emiraten, die Australierin Alice Ulapala, der Intellektuelle und politisch engagierte Hilal ibn Isa al-Salt aus Äthiopien und Marcus Loxias Megalos aus Istanbul.

Nachdem sich das außerirdische Wesen entfernt und den Wettkampf beginnen hat lassen, versucht der friedliebende Hilal, die anderen Jugendlichen vom Kampf zurück zu halten, um gemeinsam eine Lösung zu finden und den drohenden Weltuntergang zu verhindern. Niemand will ihm zuhören und schon bald werden die jungen Kämpfer angegriffen. Auf der Flucht rettet Sarah Jago das Leben und bildtet mit ihm von Beginn an ein Team. Sie ahnt nicht, dass sich ihr Freund Christopher auf ihre Suche gemacht hat und mitten in die beginnenden Kämpfe auf Leben und Tod geraten wird.

Der erste Teil der Trilogie, in dem zunächst die Hintergründe des Spieles und die einzelnen Wettkämpfer vorgestellt werden, entwickelt sich rasch zu einem actiongeladenen Wettkampf kleiner Superhelden, deren Kampf- und Überlebenstechniken einen James Bond wahrhaft alt erscheinen lassen. Nur die Leserinnen und Leser und vermutlich die Außerirdischen als heimliche Beobachter behalten den Gesamtüberblick über die einzelnen Schauplätze und Mitspieler, die in jedem Kapitel wechseln.

„Endgame“ ist ein überaus rasantes Actionabenteuer mit zahlreichen Kampfszenen aber auch Tötungen, in dem auch gilt Hinweise zu entdecken und Rätsel zu entschlüsseln. Auch wenn das Buch wohl nicht für schwache Gemüter geschrieben worden ist, so vermag die actiongeladene Geschichte, mit ihren permanenten unvorhergesehenen Wendungen, sowie die stark gezeichneten Charaktere der Protagonisten, die Leserinnen und Leser dennoch von der ersten bis zur letzten Seite in ihren Bann zu ziehen. Neben den zahlreichen Kampfhandlungen kommen aber auch Freundschafts- und Liebesgeschichten nicht zu kurz, die geschickt in die Handlung eingebaut worden sind und die Spannung zusätzlich erhöhen.

Dass sich den Kämpfen und Täuschungsmanövern zunehmend auch ethische Überlegungen wahrnehmen lassen, in denen einzelne Akteure das Spiel als Ganzes in Frage zu stellen beginnen, macht das Buch besonders reizvoll, eröffnet es doch Ausblicke, welche die Handlung nicht nur auf ein reines Kampfspiel reduzieren. Für alle Leserinnen und Leser gibt es zusätzlich die Möglichkeit, an einem Gewinnspiel teilzunehmen. Mit Hilfe von Hinweisen aus dem Buch lässt sich ein Krypto-Rätsel lösen, bei dem die Leser 500.000 Dollar gewinnen können.

James Frey / Nils Johnson-Stelton,  Endgame - Die Auserwählten. Aus der Reihe: Endgame Bd. 1, übers. v. Felix Darwin [Orig. Titel: Endgame – The Calling], ab 16 Jahren
Hamburg: Oetinger Verlag 2014, 592 Seiten, 20,60 €, ISBN 978-3-7891-3522-4

 

Weiterführende Links:
Oetinger Verlag: James Frey, Endgame - Die Auserwählten
Homepage: Endgame
Wikipedia: James Frey

 

Andreas Markt-Huter, 27-11-2014

Bibliographie

AutorIn

James Frey / Nils Johnson-Stelton

Buchtitel

Endgame - Die Auserwählten

Originaltitel

Endgame – The Calling

Erscheinungsort

Hamburg

Erscheinungsjahr

2014

Verlag

Oetinger Verlag

Reihe

Endgame Bd. 1

Übersetzung

Felix Darwin

Seitenzahl

592

Preis in EUR

20,60

ISBN

978-3-7891-3522-4

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

James Frey wurde in Cleveland, Ohio, geboren und ist einer der erfolgreichsten US-Autoren der Gegenwart. 2010 gründete er die Media- und Produktionsfirma Full Fathom Five, die das Konzept rund um ENDGAME entwickelt hat und mit Partnern weltweit umsetzt. Seine Bücher wurden in 42 Sprachen übersetzt und erscheinen in 118 Ländern.