Kai Aline Hula, Ein Knoten im Rüssel

„Die Mama saß neben Anton und kritzelte etwas auf ihren Notizblock. Auf dem hielt sie alle guten Ideen fest. Antons Mamma schrieb nämlich Bücher für Kinder – für kleine und große und mittelgroße wie Anton.“ (5)

Antons Mama schreibt sich an allen möglichen und unmöglichen Orten ihre Idee zu ihren Büchern auf, ob im Supermarkt oder beim Anschauen eines spannenden Films. Als nächstes Buch hat sie eine Geschichte mit einem Löwen geplant, der sich einen Dorn eingetreten hat.

Anton liebt es mit seinem kleinen Hamster Thor zu spielen, er war aber auch neugierig, wie die Geschichte mit dem Löwen wohl weitergeht. Antons Mama denkt sich ein Buschbaby aus, eine kleine Affenart, das mit seinen geschickten Fingern den Dorn aus der Löwenpfote ziehen soll. Nur handelt es sich um ein ängstliches Buschbaby, das sich nicht traut, seinen Baum zu verlassen.

Als nächstes erfindet Antons Mutter einen übermütigen Elefanten, der das Buschbaby vom Baum holen soll. Nur blöd, dass dieser ausgerechnet einen Knoten im Rüssel hat.

„Du könntest ihm den Knoten doch einfach wegschreiben!“, schlug Anton vor. Die Mama wuschelte ihm durch die Haare. „Das will ich aber nicht“, sagte sie. „Ich habe ihn übermütig erfunden und so soll er auch bleiben.“ (18)

Beim Mittagessen diskutieren Anton und Mama, wie sie wohl den Knoten im Rüssel wieder entfernen könnten. In der Zwischenzeit kommt Papa, vom Regen verkühlt, nach Hause und legt sich krank ins Bett und spielt am kommenden Tag den ganzen Tag mit ihm, während Mama in ihrem Arbeitszimmer weiter über dem Problem mit dem Knoten im Rüssel brütet. Als sie zum Abendessen kommt, will Anton wissen wie die Geschichte weitergeht. Mama brüllt Anton genervt an, entschuldigt sich aber gleich bei ihm.

Am nächsten Tag geht Anton mit seinen Eltern in den Tiergarten, in der Hoffnung, eine Lösung für die „Löwen-Buschbaby-Elefantengeschichte“ zu finden. Als sie in Gorillahaus kommen, glaubt Mama endlich die rettende Lösung gefunden zu haben. Als sich jedoch wieder neue Probleme eröffnen auftut, nimmt Anton die unmögliche Sache in die Hand.

„Ein Knoten im Rüssel“ ist eine lustige und spannende Geschichte, die das Ausdenken und Entwickeln einer Geschichte selbst in den Mittelpunkt stellt. Während sich die Autorin, die an der Geschichte arbeitet immer wieder sehr ungeschickt Figuren ausdenkt und ein Problem zum nächsten führt, bewahrt der kleine Anton die Nerven und die Übersicht.

Kai Aline Hula gelingt es geschickt mit der Freude von Kindern zu spielen, die doch eigentlich schlauer als die immer besserwissenden Erwachsenen sind. Auch in den schönen bunten Illustrationen spiegelt sich der liebevolle Humor der fantasievollen Geschichte wieder. Eine überaus lustiges und unterhaltsames Kinderbuch, wie geschaffen für junge Leserinnen und Leser speziell aber auch zum gemeinsamen Lesen von Kindern und Erwachsenen.

Kai Aline Hula, Ein Knoten im Rüssel. Ill. v. Ina Worms, ab 6 Jahren
Innsbruck: Obelisk Verlag 2015, 64 Seiten, 11,95 €, ISBN 978-3-85197-806-3

 

Weiterführende Links:
Obelisk Verlag: Kai Aline Hula, Ein Knoten im Rüssel
Homepage: Kai Aline Hula
Homepage: Ina Worms

 

Andreas Markt-Huter, 16-11-2015

Bibliographie

AutorIn

Kai Aline Hula

Buchtitel

Ein Knoten im Rüssel

Erscheinungsort

Innsbruck

Erscheinungsjahr

2015

Verlag

Obelisk Verlag

Illustration

Ina Worms

Seitenzahl

64

Preis in EUR

11,95

ISBN

978-3-85197-806-3

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Kai Aline Hula wuchs halb in Wien und halb im Burgenland zwischen vielen Tieren, Büchern und Brüdern auf. Sie schaut sich gern die Welt an. Am besten hat es ihr bisher in Norwegen gefallen. Sie wohnt in Wien, arbeitet als Volksschullehrerin und denkt sich nebenbei Geschichten aus!<br />Ina Worms ist in der Nähe von Bonn geboren und aufgewachsen. Sie hat an der FH Trier Kommunikationsdesign studiert mit Schwerpunkt Design Buch. Sie lebt und arbeitet heute in Köln als Illustratorin.