Rien Broere, Die Seeräuber von Ukval

„Ukval liegt mitten in einem großen Ozean. Die Insel ist klein. Nein: sehr, sehr klein. Man findet sie auf keiner Landkarte. Ein Vogel, der auf Ukval landen will, muss früh zum Sinkflug ansetzen. Sonst fliegt er vorbei. So winzig ist Ukval.“ (7)

Nicht nur, dass die Insel sehr klein ist, leben auf ihr zwei Seeräuberbanden, die sich beide für den „Schrecken der Salzigen See“ halten. Kein Wunder, dass es bei dieser Platzknappheit und dem Anspruch die gefährlichste Bande zu sein, ständig zu Problemen und Streitereien kommen muss.

Eines Tages treibt ein Boot vor der Küste von Ukval in dem sich ein Junge names Knorre befindet. Ose, die kleine schlaue Tochter des Piratenkapitäns Ake, entdeckt ihn und lädt ihn ein, bei ihr auf der Insel zu bleiben. Sie stellt ihn ihrer Mutter Ilsebil vor, die viel stärker als Piratenkapitän Ake ist, und zeigt ihm die Insel. Als die beiden zu Bäumen in der Mitte der Insel kommen, welche die Grenze zwischen Ukval-Ost und Ukval-West markieren, verschwindet Knorre unversehens zwischen den Bäumen und macht sich auf den Weg zu den Häusern auf der anderen Seite.

Ose, der nichts anderes übrig bleibt, folgt ihm entsetzt zum Haus von Piratenkapitän Bulle. Als der Piratenkapitän Knorre erblickt und erfährt, dass dieser als Gast bei Ose wohnt, fasst dieser sofort den Plan Knorre als Gefangenen zu nehmen und einen Haufen Lösegeld zu verlangen. Knorre durchschaut Bulle und flüchtet mit Ose zurück auf die andere Seite der Insel.

Opa Pelle ist ständig auf der Suche nach seinem Gebiss, das er für gewöhnlich in einem Wasserglas aufbewahrt. Ose und Knorre beschließen Opa Pelle heimlich auf seinem Spaziergang in den Wald zu folgen. Dabei entdecken sie sein geheimes Vorratslager an Süßigkeiten, die aber ziemlich eklig schmecken. Was die beiden nicht ahnen, ist, dass sie selbst hinter einem Baum von Opa Pelle beobachtet werden. Zufrieden stellt er fest, dass sie die eckligen Süßigkeiten aus dem unteren Loch erwischt, die süßen Guten aus dem oberen Loch aber übersehen haben.

Wenn zwei, die auf engstem Raum leben, ständig miteinander streiten, kann für gewöhnlich nur Unsinn dabei rauskommen. Da die Kinder aber viel klüger sind, als die beiden Streithähne, gibt es dabei dennoch jede Menge zu lachen. Eine überaus witzige Piratengeschichte mit etwas dummen Piratenkapitänen und frechen und schlauen Kindern, die den Erwachsenen ihre Dummheiten mit viel Witz spüren lassen. Ein überaus unterhaltsames und empfehlenswertes Kinderbuch, das sich durch seine lustigen Ideen und seine liebevoll gestalteten Illustrationen ideal zum gemeinsamen Lesen von Jung und Alt eignet.

Rien Broere, Die Seeräuber von Ukval oder Wie Ose und Knorre die Suppe auslöffeln. Ill. v. Hiky Helmantel, übers. v. Birgit Erdmann [Orig. Titel: Kwakbollen en kuitenbijters. 30 piratenverhalen], ab 5 Jahren
Hamburg: Rowohlt rotfuchs Verlag 2016, 160 Seiten, 15,50 €, ISBN 978-3-499-21441-7

 

Weiterführender Link:
Rowohlt rotfuchs Verlag: Rien Broere, Die Seeräuber von Ukval

 

Andreas Markt-Huter, 08-09-2016

Bibliographie

AutorIn

Rien Broere

Buchtitel

Die Seeräuber von Ukval oder Wie Ose und Knorre die Suppe auslöffeln

Originaltitel

Kwakbollen en kuitenbijters. 30 piratenverhalen

Erscheinungsort

Hamburg

Erscheinungsjahr

2016

Verlag

Rowohlt Verlag rotfuchs

Illustration

Hiky Helmantel

Übersetzung

Birgit Erdmann

Seitenzahl

160

Preis in EUR

15,50

ISBN

978-3-499-21441-7

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Rien Broere wurde in den Niederlanden geboren und arbeitete als Lehrer und Grundschulrektor. 1987 veröffentlichte er seinen ersten Roman. Mittlerweile widmet er sich ganz dem Schreiben und verfasst nun auch Kinderbücher.<br />Hiky Helmantel ist eine niederländische Illustratorin von Kinderbüchern und Zeitschriften.