Sabrina J. Kirschner, Die Jagd nach dem Katzenbaron
„Endlich konnte Finn etwas erkennen. Sein Blick flog zu der Stelle, wo er den riesenhaften Schatten auf vier Beinen zuletzt gesehen hatte. Das Blut gefror ihm in den Adern. Im kahlen Gebüsch vor ihm stand er: ein Löwe!“ (S. 85)
Die beiden Brüder Linus und Finn besuchen mit ihrem Opa, dem pensionierten Privatdetektiven Hans Botzplitz, und ihrer Freundin Charlotte Bergdobel, die sie beim letzten Abenteuer in den Alpen kennengelernt haben, den weltberühmten Professor Erik Gullhugur in London. Dabei treffen sie Kristofer Erikson, den besserwisserischen Enkel des Professors, und Frodo das Islandschaf wieder.
Dass die Reise mit ihrem etwas verwirrten und überdrehten Opa nicht langweilig werden würde, Finn und Linus wohl von Beginn an klar, der frühere Detektiv mit seinem uralten Wohnmobil die Londoner Straßen unsicher macht. Mit einem Weihnachtsbaum auf dem Dach, der ihm die Sicht versperrt, macht er nicht einmal vor der Tower-Bridge halt und selbst als sich die Fahrbahn hebt, ist der unternehmungslustige Opa nicht zu stoppen.
Nachdem Charlotte vom Bahnhof abgeholt worden ist, beschließt Opa Botzplitz, zum entsetzten seiner beiden Enkel, in einem öffentlichen Park in der Nähe von Professor Gullhugurs Haus zu campieren. Als die Kinder nach Brennholz für ein Feuer suchen, entdecken sie Frodo, das Islandschaf, das von Finn immer „Odorf“ gerufen wird. Bald darauf taucht auch Kristofer, der Enkel des Professors auf, um alle zum Essen einzuladen und ihnen dabei die Zimmer und Geheimnisse des Hauses, wie ein Lift im Kamin oder Geheimtüren zu zeigen.
Nach ihrem Rundgang durch das Haus bemerkt Professor Gullhugur, dass das Rennschaf Frodo nicht mit ins Haus gekommen ist, was ihm Sorgen bereitet, wo doch in letzter Zeit zahlreiche Haustiere in der Nachbarschaft verschwunden sind. Finn und Charlotte beschließen sich auf die Suche nach dem verschwundenen Schaf zu machen. Sie staunen nicht schlecht, als sie einen Rikschafahrer mit einem merkwürdigen Gast im Wagen bemerken. Als dieser schließlich „Määääähhh!“ schreit, ist den beiden klar, dass Frodo das Schaf gerade entführt wird. Eine aufregende Verfolgungsjagd durch London beginnt, bei dem sie den Machenschaften des Katzenbarons und seinen Bobtill-Zwillingen auf die Spur kommen.
Der spannend erzählte Krimi für Kinder überzeugt durch seine liebenswerten und mitunter skurrilen Protagonisten, aus denen vor allem der hemmungslose Opa Botzplitz besonders hervorsticht ebenso wie durch seine zahlreichen liebevoll gestalteten Illustrationen, die zum Handlungsort London passen.
Ein überaus empfehlenswertes Kinderbuch, bei dem es Sabrina Kirschner mit viel Witz und Sinn für Handlungskomik gelingt, die jungen Leserinnen und Leser von der ersten Seite weg in die Geschichte hineinzuziehen und das unterhaltsame Lesestunden sowohl zum Selberlesen als auch zum Vorlesen verspricht.
Sabrina J. Kirschner, Die Jagd nach dem Katzenbaron. Aus der Reihe: Botzplitz! Ein Opa für alle Fälle – Bd. 3, ill. v. Susanne Göhlich, ab 8 Jahren
Hildesheim: Gerstenberg Verlag 2017, 208 Seiten, 13,40 €, ISBN 978-3-8369-5601-7
Weiterführende Links:
Gerstenberg Verlag: Sabrina J. Kirschner, Die Jagd nach dem Katzenbaron
Homepage: Sabrina J. Kirschner
Andreas Markt-Huter, 31-01-2018