Sally Altschuler, Als die Arche Noah beinah unterging

„Zuletzt fehlte nur noch das Nashorn. „Keiner mag mich. Ihr könnt ebenso gut ohne mich ablegen“, brummelte es. „Alle Tiere kommen mit an Bord“, sagte Noah. „Los jetzt, Nashorn.“ Aber das Nashorn schüttelte seinen riesigen Kopf und kniff die Augen zusammen. Keiner durfte über ihn bestimmen.“

Es regnet wie aus Kübeln. Noah und sein Schriftführer der Kaiserpinguin sind bereit die wartenden Tiere in die Arche einzulassen. Als ein großes Drängeln und Schubsen einsetzt, weist Noah die Tiere an sich in einer Reihe und paarweise anzustellen. Trotzdem herrscht große Aufregung, vor allem sind sich einige Tiere nicht sicher, ob sie nicht doch im Magen eines anderen Tieres landen werden.

Aber für diesen Fall hat Noah strikte Anweisungen erteilt:

„Hier auf der Arche müssen alle Tiere in Frieden zusammenleben“, sagte er. „Anders geht es gar nicht.“ „Können wir uns wirklich darauf verlassen?“, tuschelten die Spitzmäuse. „Darf dies nicht, darf das nicht“, flüstert der eine Mäusebussard.“

Alle Tiere sind in der Arche untergebracht. Alle, bis auf eines. Herr Nashorn fehlt noch und brummelt unaufhörlich „Keiner mag mich“ vor sich hin. Mit Hilfe einer Karotte gelingt es Noah, das widerspenstige Nashorn auf die Arche zu locken.

Nachdem das Schiff schließlich in See gestochen ist, wird der Regen immer heftiger. Während die Affen Unfug am Schiffsschornstein machen, stapft das Nashorn so heftig nach vor und zurück, dass die Arche zu schwanken beginnt, worüber sich die anderen Tiere heftig aufregen. Um das Nashorn zu beruhigen, erhält es von Noah eine weitere Karotte.

„Noah kraulte das Nashorn probehalber hinterm Ohr. „Kannst du nicht einfach mal ruhig sein?“ Das Nashorn schüttelte den Kopf. „Keiner mag mich. Alles, was ich mache, ist verkehrt.“

Während Noah Ausschau hält, ob der Regen nicht doch endlich weniger wird, hackt der Specht im Laderaum versehentlich ein Loch durch die Schiffswand. Die Tiere geraten in Panik und befürchten zu ertrinken, als Noah den rettenden Einfall hat und auch das Nashorn endlich Freunde findet.

„Als die Arche Noah beinahe unterging“ ist eine liebevoll erzählte Geschichte rund um einen griesgrämigen Außenseiter, der schließlich doch noch Freunde und seinen Platz in der Gruppe finden kann. Dabei bettet Sally Altschuler die Themen Freundschaft und der Umgang mit Anderen in die alte biblische Geschichte von der Arche Noah ein, wo die Spannungen zwischen den verschiedenen Tiergruppen als Ausgangspunkt genommen werden, um aufzuzeigen, wie ein friedlicher Umgang umgesetzt werden kann.

Ein überaus empfehlenswertes, spannendes und unterhaltsames Kinderbuch, das die jungen Leserinnen und Leser zum Nachdenken und Diskutieren anregt und das auch durch die liebevollen Illustrationen von Sven Nordqvist zu überzeugen vermag.

Sally Altschuler, Als die Arche Noah beinah unterging. Ill. v. Sven Nordqvist, übers. v. Dagmar Brunow [Orig. Titel: Noas skib], ab 4 Jahren
Hamburg: Verlag Friedrich Oetinger 2013, 32 Seiten, 13,40 €, ISBN 978-3-7891-6947-2

 

Weiterführende Links:
Verlag Friedrich Oetinger, Sally Altschuler, Als die Arche Noah beinah unterging
Wikipedia: Sven Nordqvist

 

Andreas Markt-Huter, 16-09-2013

Bibliographie

AutorIn

Sally Altschuler

Buchtitel

Als die Arche Noah beinah unterging

Originaltitel

Noas skib

Erscheinungsort

Hamburg

Erscheinungsjahr

2013

Verlag

Friedrich Oetinger

Illustration

Sven Nordqvist

Übersetzung

Dagmar Brunow

Seitenzahl

32

Preis in EUR

13,40

ISBN

978-3-7891-6947-2

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Sally Altschuler wurde in Kopenhagen geboren, war viele Jahre als Lehrer tätig, bevor er sich ab 2001 ganz als freier Autor niederließ. Er hat rund 40 Romane, Theaterstücke und Bilderbücher veröffentlicht und engagiert sich für Leseförderungsprojekte in Dänemark u.a. Ländern der Welt.<br />Sven Nordqvist ist einer der beliebtesten und erfolgreichsten Bilderbuch-Künstler im skandinavischen Raum und in Deutschland. Er studierte Architektur an und arbeitete als Hochschuldozent, hielt aber an seinem ursprünglichen Traum, dem Zeichnen fest. Inzwischen sind seine Geschichten von „Pettersson und Findus“ oder von „Mama Muh“ weltbekannt.