Stephanie Tromly, Digby - Zu cool zum Sterben
„An so etwas wie Sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage glaube ich nicht. Keiner über dreizehn mit einer Internetverbindung kann allen Ernstes so einen Quatsch glauben. Aber mein elftes Schuljahr stellt den lebensrettenden Zynismus, den ich seit Jahren kultiviere, ernsthaft infrage.“ (5)
Zuletzt hatte Philip Digby gemeinsam mit Zoe Webster, auf der Suche nach einer vermissten Schulkollegin und nach seiner vor knapp zehn Jahren verschwundenen Schwester Sally, einen Drogenring hochgehen lassen. Nach einem Kuss war Digby für ein halbes Jahr verschwunden, ohne sich in dieser Zeit bei Zoe auch nur ein einziges Mal zu melden. Zoe ist es gelungen ihr gefühlsmäßiges Chaos wieder in den Griff zu bekommen und ist dabei, die Beziehung zu ihrem neuen Freund Austin, einem angesagten Footballstar an der High-School, zu vertiefen. Gerade in diesem Moment und als ob nichts geschehen wäre, taucht Digby wieder auf und bringt ihr Leben erneut ganz gehörig durcheinander.
Zoe Beliebtheitswerte an der Highschool haben seit den Ereignissen um den ausgehobenen Drogenring rasant zugenommen. Neben zahlreichen Freundinnen hat sie mit Austin Shaefer, dem Ersatz Quarter Back der Football-Manschaft, einen der beliebtesten Schüler zum Freund. Als Digby ohne Vorwarnung bei Zoe auftaucht, um mit ihr gemeinsam neuen Spuren nach seiner verschollenen Schwester nachzugehen, ahnt sie bereits, dass er ihr Leben wieder in ein Chaos verwandeln wird.
Dass seine Mutter und deren Freund Officer Mike Cooper den obdachlosen Digby auch noch erlauben für eine Weile in Zoes Haus zu übernachten, macht die ganze Sache nicht gerade leichter. Noch dazu steht Zoe vor der wichtigen Highschool-Abschlussprüfung, die über ihre Hoffnung entscheidet, an der Eliteuniversität Princeton studieren zu können. Ausgerechnet in dieser Zeit wird sie von der reichen und angesagten Sloane um Hilfe gebeten, die glaubt von ihrem Freund betrogen zu werden.
Digbys Nachforschungen über seine Schwester und Henrys seltsames Verhalten bringen Digby und Zoe auf eine gemeinsame Fährte, die zu einem Drogendealerring führt, der Anabolika an der River Hights Highschool verkauft. Die beiden ahnen nicht, wie nah sie mit ihren Nachforschungen auf eine Spur von Digbys verschollener Schwester kommen werden. Die Ereignisse der Vergangenheit erweisen sich als viel mysteriöser als die beiden angenommen haben, was den ansonsten so coolen Digby ziemlich aus der Bahn wirft. Als sie entdecken, wer hinter den Ereignissen in der Vergangenheit steckt, wird aus dem üblichen Jugendklamauk plötzlich ernst.
Stephanie Tromly bietet auch im zweiten Teil ihrer Digby-Trilogie eine fröhliche Mischung an coolen und frechen Sprüchen und Abenteuern, in denen die Regeln der Erwachsenen gehörig auf den Kopf gestellt werden. Auch die Liebesgeschichte zwischen Zoe und Digby geht in die zweite Runde, wobei Zoes neue Beziehung ein interessantes Spannungsverhältnis zwischen Verliebtheit, Wut und Enttäuschung zwischen den beiden aufbaut.
Aber nicht nur die Jugendlichen haben mit Liebes- und Beziehungsproblemen zu kämpfen, auch bei Zoes Eltern und Familie laufen die Dinge alles andere als rund. Der spannend zu lesende Jugendroman verliert auch im zweiten Teil nichts an der Liebenswertigkeit seiner Protagonisten und verknüpft geschickt erste Liebe, Beziehungsprobleme und Schulleben mit einer spannenden Kriminalgeschichte.
Stephanie Tromly, Digby - Zu cool zum Sterben. Übers. v. Sylke Hachmeister [Orig. Titel: Troubel Makes a Comeback], ab 14 Jahren
Hamburg: Oetinger Verlag 2017, 320 Seiten, 15,50 €, ISBN 978-3-7891-4810-1
Weiterführender Link:
Oetinger Verlag: Stephanie Tromly, Digby - Zu cool zum Sterben
Andreas Markt-Huter, 12-10-2017