jörg piringer, günstige intelligenzKünstliche Intelligenz ist heute das, was früher eine Matura-Prüfung gewesen ist. Die KI ist mit allerhand Floskeln und Fügungen vorprogrammiert und stellt daraus auf Knopfdruck gefällige Texte zusammen, die durchaus die Kraft von Lyrik verströmen können. Nach dem Ausspucken des Textes sind alle glücklich wie früher bei der Matura, wenn das gegenderte Zögling nach Jahren der Indoktrination zur Abschlussprüfung einen feierlichen Text ausgespuckt hat.

Jörg Piringer geht die Sache mit der „günstigen Intelligenz“ ebenfalls auf Knopfdruck an. Um 5,60 EUR hat er sich eine Software gekauft, die, mit echter Intelligenz gefüttert, allerhand lyrische Stückeln spielt.

mikael brun-arnaud, erinnerungen des waldes„Mitten im Dorfwald von Schönrinde und auf den Hügeln drum herum leben Tiere, die Verstand, Sprache und Humor besitzen, von eigener Pfote genähte Kleidung tragen und süßes Gebäck zaubern, dass euch davon das Wasser im Mund zusammenläuft.“ (S. 9)

Archibald Fuchs, der Leiter der Dorfbuchhandlung von Schönrinde, erlebt mit dem vergesslichen Ferdinand Maulwurf sein größtes Abenteuer. Auf der Suche nach der Gegenwart und Vergangenheit des Maulwurfs führt sie die Reise durch den Dorfwald von Schönrinde und in die Vergangenheit.

volker reinhardt, montaigne„Die so unverbindlich und tiefenentspannt daherkommenden, scheinbar willkürlich von einem Thema zum anderen springenden Essais sind in Wirklichkeit ein hoch konzentriertes, hoch politisches und daher äußerst «engagiertes» Buch, das nicht nur die Ursachen der mörderischen Konflikte ergründen, sondern diese auch beheben helfen möchte, das also nicht nur verstehen, sondern auch und vor allem verändern will.“ (S. 12)

Volker Reinhardt geht in seiner Biographie dem Leben und Denken des eigenwilligen Philosophen Michel de Montaigne nach, der sich im 16. Jahrhundert, in einer Zeit grausamen Bürgerkriegs zwischen Katholiken und Calvinisten grundlegende Gedanken über das menschliche Wesen und über die Möglichkeit eines friedlichen Zusammenlebens macht.

andreas h. schmachtl, snöfrid„In aller Regel begannen Snöfrids Abenteuer damit, dass irgendjemand vor dem eher kleinen Heim unter dem ehre großen Stein auftauchte und ihn um Hilfe bat. Snöfrid natürlich, nicht den Stein! Und oftmals kannte Snöfrid besagten Jemand gar nicht. An diesem Tag war das anders.“ (S. 15)

Snöfrid genießt die Ruhe in seinem Heim am Nordhang des Wiesentals und freut sich als er Besuch vom Postboten kommt, den er gleich auf einen Tee einlädt. Der Brief, den der Postbote mitbringt ist eine Nachricht seiner Freundin Rosalie, die an der Küste lebt.

Als Snöfrid den Brief gemeinsam mit seinem Freund Björn, der Eule, liest, ist ihm klar, dass bereits das nächste handfeste Abenteuer auf ihn wartet.

birgit birnbacher, wovon wir lebenSeit die vielgepriesene Arbeit selbst bei Arbeiterparteien ihren Stellenwert verloren hat, sinnieren immer mehr an den Rand der Gesellschaft gestülpte Menschen während ihrer Spaziergänge als Freigesetzte darüber nach, „wovon wir leben“.

In der Literatur wird das Thema Arbeit für jede Generation neu aufgerollt, wie sich ja auch die Arbeit stets neu einkleidet und den Menschen an den Hals wirft. Mit der sogenannten Literatur der Arbeitswelt übernahm im vorigen Jahrhundert die Literatur für kurze Zeit gar die Themenhoheit in der Politik, mit den Aktionen „Bitterfelder Weg“ (DDR) und „Grabe wo du stehst“ (BRD / AUT) wurde für kurze Zeit die Politik literarisch und die Literatur politisch – der Traum aller Germanisten.

michael forcher, kleine geschichte tirols„Möge die anregende Fülle des Bildmaterials und die Kürze des Textes, der sich in wenigen Stunden lesen lässt, vielen Tirolerinnen und Tirolern, geborenen oder zugewanderten, die der Geschichte nicht viel Zeit widmen können, vielleicht auch interessierten Gästen einen ersten verlässlichen Überblick über das Werden unseres Landes ermöglichen.“ (S. 11)

Die kleine Geschichte Tirols beginnt mit dem berühmten "Ötzi, dem Mann vom Hauslabjoch" und führt relativ rasch über die Römerzeit bis ins früheste Mittelalter und zeigt die Bischöfe als Herren des Landes auf und stellt den Schöpfer Tirols, Meinhard II. vor. Neben der Herrschaftsgeschichte wird auch die Sozialgeschichte des Landes vorgestellt, wie das Wirtschaftsleben, die Städtegründungen, die rechtlich-soziale Sonderentwicklung des Bauernstands in Tirol sowie das kulturelle und geistige Leben im frühen und hohen Mittelalter.

gerhard ruiss, kanzlerresteDie politische Realverfassung eines Landes zeigt sich nicht zuletzt im Sprachgebrauch. Einerseits werden Begriffe immer bedeutungsloser und austauschbarer, wenn sie in den politischen Diskurs geraten, anderseits werden sie auch stets lächerlicher und verpönter, bis hin zum berühmten N-Wort.

Am Beispiel des österreichischen Sprachgebrauchs von „Kanzler“ lässt sich vortrefflich zeigen, wie durch permanenten Fehlgebrauch einer neutralen Berufsbezeichnung innerhalb eines Generationswechsels ein Schimpfwort geworden ist, das auf dem Weg zur kompletten Verachtung ist.

alexandra helm, wichtel wimmelbuch„Was duftet denn hier so köstlich? In der Wichtelbäckerei wird schon fleißig gearbeitet. Rezepte werden studiert und neue Plätzchen verkostet. Teig wird geknetet und ausgerollt, Plätzchen werden ausgestochen und auf Backbleche gelegt, die dann in den großen Holzofen geschoben werden.“

Zur Weihnachtszeit geht es bei den Wichteln so richtig rund. Alle sind ganz emsig bei der Arbeit, um alles rechtzeitig für das Weihnachtsfest fertigzustellen. Auf 24 Stationen werden die Tätigkeiten der fleißigen Wichtel beschrieben und am Schluss heißt es dann: „Wünsche allen fröhliche Weihnachten!“

damien tricoire, die aufklärung„Das vorliegende Buch ist sicherlich nicht die erste Einführung in die Geschichte und Kultur des 18. Jahrhunderts, die Einblicke in die Forschung gibt. Dennoch glaube ich, dass es sich von anderen Überblicksdarstellungen unterscheidet, weil es in einem besonderen Maße einen Spagat wagt: Das Buch versteht sich einerseits als eine Einleitung in die Geschichte und Ideenwelt der Aufklärung für Studierende […]. Andererseits durchziehen dieses Buch manche Thesen, die nicht zum Standardrepertoire in der universitären Lehre gehören und in der Forschung zum Teil umstritten sind.“ (S. 9)

Der Autor seinen neuen Blickwinkel auf die Rolle und Bedeutung der Aufklärung, die der allgemeinen Sicht der Aufklärung als Aufbruch in das mündige und selbständige Denken in Europa entgegentritt und auch auf die zahlreichen Schattenseiten der Aufklärung verweist. So z.B. auf die Rolle der Aufklärung in Bezug auf Kolonialismus und Rassismus, die kritisch untersucht werden.

sid sharp, der wolfspeltz„Bellwidder Rückwelzer hatte von Blumen geträumt. Er stand auf, dehnte sich, schaute sich um, aß sein Frühstück, ließ sein Morgenbad ein und vertrieb sich ganz allein die Zeit. Doch zum Glück konnte Bellwidder das AUSGEZEICHNET.“ (S. 2-7)

Der Widder Bellwidder Rückwelzer ist ganz zufrieden mit sich. Er betrachtet sich von Kopf bis Fuß, tanzt den ganzen Morgen für sich ganz allein, bis er ein angsteinflößendes Heulen vernimmt, das ihn erschauern und vor Angst zittern lässt.

Bellwidder blickt hinaus in den dunklen Wald und die Schatten und Bäume lassen ihn wilde Tiere und Monster erkennen. Als sein Essen langsam knapp wird, beginnt er sich schrecklich zu fürchten.