„Am 25. März, an meinem letzten Schultag, holten sie mich ab. Immer noch wünsche ich mir, ich hätte vorher Bescheid gewusst. Das Fest, das meine Eltern anlässlich des Schulabschlusses ihres ältesten Sohnes vorbereitet hatten – wir hätten es am Abend vorher feiern können, als Abschiedsfest, ganz für uns.“ (7)

Tamaso Kabun ist einer von zwanzig Jugendlichen aus dem kleinen Staat Parman, die an ihrem letzten Schultag von Elitesoldaten aus Corona, der mächtigsten Nation der Welt, direkt aus dem Unterricht abgeholt werden, um im Ausbildungscamp Mi zu Spionen ausgebildet zu werden. Ziel der Geheimaktion ist es, Coronas Erzfeind, die immer mächtiger werdende Militärdiktatur in Flore ins Chaos zu stürzen.

Seltsam verstreut tauchen am Globus die Hotspots des Totenkultes auf. Der skurrile Berufsfriedhof an der ukrainisch-rumänischen Grenze, die Toten-Gassen in Samarkand, die Blasmusikumzüge in New Orleans: der Wiener Zentralfriedhof ist eine ideale Bereicherung auf der Route der Jenseits-Versteher.

Hilde Schmölzer startet ihren Trip durch die Welt der schönen Leich am Eingang des Zentralfriedhofs, wo es an manchen Tagen ein Treiben wie auf einem Flughafen gibt. Touristen stellen sich die interessantesten Routen durch die Totenstadt zusammen, Kellnerinnen servieren um ihr Leben, ab und zu versammeln sich dunkle Kleidergruppen offensichtlich für eine Live-Bestattung.

„Herr Schnippel liegt bequem in der Hängematte … Und er liegt in unserem Buch. Von uns lässt er sich nicht stören. Wir schauen ja eigentlich nur zu. »Ach, ist das schön!«, seufzt Herr Schnippel. Er streckt sich und blinzelt durch die Äste in den Himmel.“

Herr Schnippel genießt sein Leben und liebt es aus seiner Hängematte den Himmel zu betrachten. Ebenso wohl fühlen sich seine Katze und die Vogelfamilie im Wipfel des Baumes, die in Herrn Schnippels Hut ihr Nest gefunden haben. Bis eines Tages der kleine Juri auftaucht und ihn fragt: „Denkst du, ich bin groß genug, um auf mich selber aufzupassen?“

Gerade das scheinbar Selbstverständliche ist oft aus einer Auseinandersetzung mit würdigen und unwürdigen Argumenten hervorgegangen.

So nimmt man heutzutage die Mehrsprachigkeit Südtirols als wesentliches Merkmal des Landes, aber noch vor nicht allzu langer Zeit hat man den konsequent auf Italienisch/Deutsch schreibenden Lyriker Gerhard Kofler aufgefordert, sich gefälligst für eine Sprache zu entscheiden. Dabei ist es das Vermächtnis Gerhard Koflers, dass eine mehrfarbige Sprachfahne unverwechselbar durch die Literatur weht.

„Dieses Buch erzählt von vielen solcher Typen. Ihre Einfälle sind manchmal genial und manchmal komisch. Aber immer stehen Fantasie, Leidenschaft und Ausdauer dahinter. Wie öde wäre die Welt ohne solche Gestalten.“ (9)

In unserer modernen Welt leben wir mit unzähligen Erfindungen, die uns das Leben erleichtern und sich aus unserem Alltag gar nicht mehr wegdenken lassen. Es gab in der Geschichte aber auch zahlreiche Erfindungen, die uns heute zwar zum Staunen veranlassen, die sich aber nie durchsetzen haben können. Das Sachbilderbuch für Kinder „Das funktioniert“ stellt eine unterhaltsame Auswahl davon vor.

Wenn es in der Gesellschaft wirklich verbrecherisch rund geht, gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Engeln und Dämonen, weil die Ermittler zu Tätern werden und die Täter ermitteln. Die Guten und die Bösen haben sich im großen Verbrechen gegenseitig Schachmatt gestellt.

Georg Haderer lässt in seinem quer über die Alpen verschütteten Kriminalfall den Chefermittler Major Schäfer im eigenen Delirium verschwinden. Von der ersten Seite an geistert er durch unbekannte Wälder Richtung Schweiz, er weiß selbst, dass er das Gedächtnis verloren hat, und klammert sich an die Hoffnung, dass man ihn findet, aber ihn dann nicht seines Dämons beraubt. Schäfer ist restlos überfordert, neben einer therapeutischen Grund-Behandlung haben es ihm vor allem esoterische Seminare angetan.

„»Aber jetzt bist du an der Reihe«, forderte Sherlock ihn auf. »Was tust du hier, und was erwartet uns bei Ankunft auf der Burg? Irgendein diplomatisches Treffen?« Mycroft schüttelte sein massiges Haupt. »Was weißt du über Spiritismus?«, fragte er.“ (36)

Der junge Sherlock Holmes kehrt als Seemann von seiner Seereise und seinen lebensgefährlichen Abenteuern in China nach Europa zurück und trifft bei seiner Zwischenlandung in Irland auf seinen Bruder Mycroft. Doch ist dieses Treffen nicht zufällig sondern von Mycroft arrangiert, weil er Sherlocks Hilfe für einen delikaten Auftrag der englischen Regierung benötigt.

„Insgesamt soll es – wie durch das bereits geschriebene angedeutet – vor allem um das historische Bewusstsein in der Antike und seine Entwicklung besonders in römischer Zeit gehen.“ (40)

In Jörg Rüpkes Monographie zur römischen Geschichtsschreibung geht der Autor der Frage nach, wie sich Geschichtsschreibung in Rom und über Rom entwickelt hat und unter welch unterschiedlichen Interessen und Formen Geschichtsschreibung von den zahlreichen römischen und griechischen Historikern der Antike umgesetzt worden ist.

„Schon wieder ist Donnerstag. Donnerstag ist Theos Badetag. Aber Theo hasst Wasser. Lieber spielt er mit seinen dreizehn Autos. »Gehst du jetzt endlich ins Bad, Theo?«, fragt die Mutter zum dritten Mal.“

Baden ist für Theo ein rotes Tuch und so versucht er jeden Donnerstag, das unvermeidliche wöchentliche Bad so lange wie möglich hinauszuzögern. Während er griesgrämig beim Ausziehen vor sich hin schimpft, erteilt ihm seine Mutter aus der Küche noch die letzten Badeanweisungen, bevor er sich endlich auszieht.

Von Afghanistan weiß unsereins letztlich nur, dass das Land in Aufruhr und gleichzeitig zerbrochen ist. Dass es sich um ein Land mit hoch entwickelter Kultur und eigenständigen Gesellschaftsformen handelt, ist schon längst in den Kriegsmeldungen untergegangen.

Charlotte Erlih greift in ihrem Roman mit „Bacha Posh“ eine kulturelle Praxis auf, wonach in Familien ohne Söhne das älteste Mädchen Ansätze eines Sohnes-Lebens führen darf, damit sie in Fragmenten eine Schulbildung absolvieren kann.