„Herr Schnippel liegt bequem in der Hängematte … Und er liegt in unserem Buch. Von uns lässt er sich nicht stören. Wir schauen ja eigentlich nur zu. »Ach, ist das schön!«, seufzt Herr Schnippel. Er streckt sich und blinzelt durch die Äste in den Himmel.“

Herr Schnippel genießt sein Leben und liebt es aus seiner Hängematte den Himmel zu betrachten. Ebenso wohl fühlen sich seine Katze und die Vogelfamilie im Wipfel des Baumes, die in Herrn Schnippels Hut ihr Nest gefunden haben. Bis eines Tages der kleine Juri auftaucht und ihn fragt: „Denkst du, ich bin groß genug, um auf mich selber aufzupassen?“

Gerade das scheinbar Selbstverständliche ist oft aus einer Auseinandersetzung mit würdigen und unwürdigen Argumenten hervorgegangen.

So nimmt man heutzutage die Mehrsprachigkeit Südtirols als wesentliches Merkmal des Landes, aber noch vor nicht allzu langer Zeit hat man den konsequent auf Italienisch/Deutsch schreibenden Lyriker Gerhard Kofler aufgefordert, sich gefälligst für eine Sprache zu entscheiden. Dabei ist es das Vermächtnis Gerhard Koflers, dass eine mehrfarbige Sprachfahne unverwechselbar durch die Literatur weht.

„Dieses Buch erzählt von vielen solcher Typen. Ihre Einfälle sind manchmal genial und manchmal komisch. Aber immer stehen Fantasie, Leidenschaft und Ausdauer dahinter. Wie öde wäre die Welt ohne solche Gestalten.“ (9)

In unserer modernen Welt leben wir mit unzähligen Erfindungen, die uns das Leben erleichtern und sich aus unserem Alltag gar nicht mehr wegdenken lassen. Es gab in der Geschichte aber auch zahlreiche Erfindungen, die uns heute zwar zum Staunen veranlassen, die sich aber nie durchsetzen haben können. Das Sachbilderbuch für Kinder „Das funktioniert“ stellt eine unterhaltsame Auswahl davon vor.

Wenn es in der Gesellschaft wirklich verbrecherisch rund geht, gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Engeln und Dämonen, weil die Ermittler zu Tätern werden und die Täter ermitteln. Die Guten und die Bösen haben sich im großen Verbrechen gegenseitig Schachmatt gestellt.

Georg Haderer lässt in seinem quer über die Alpen verschütteten Kriminalfall den Chefermittler Major Schäfer im eigenen Delirium verschwinden. Von der ersten Seite an geistert er durch unbekannte Wälder Richtung Schweiz, er weiß selbst, dass er das Gedächtnis verloren hat, und klammert sich an die Hoffnung, dass man ihn findet, aber ihn dann nicht seines Dämons beraubt. Schäfer ist restlos überfordert, neben einer therapeutischen Grund-Behandlung haben es ihm vor allem esoterische Seminare angetan.

„»Aber jetzt bist du an der Reihe«, forderte Sherlock ihn auf. »Was tust du hier, und was erwartet uns bei Ankunft auf der Burg? Irgendein diplomatisches Treffen?« Mycroft schüttelte sein massiges Haupt. »Was weißt du über Spiritismus?«, fragte er.“ (36)

Der junge Sherlock Holmes kehrt als Seemann von seiner Seereise und seinen lebensgefährlichen Abenteuern in China nach Europa zurück und trifft bei seiner Zwischenlandung in Irland auf seinen Bruder Mycroft. Doch ist dieses Treffen nicht zufällig sondern von Mycroft arrangiert, weil er Sherlocks Hilfe für einen delikaten Auftrag der englischen Regierung benötigt.

„Insgesamt soll es – wie durch das bereits geschriebene angedeutet – vor allem um das historische Bewusstsein in der Antike und seine Entwicklung besonders in römischer Zeit gehen.“ (40)

In Jörg Rüpkes Monographie zur römischen Geschichtsschreibung geht der Autor der Frage nach, wie sich Geschichtsschreibung in Rom und über Rom entwickelt hat und unter welch unterschiedlichen Interessen und Formen Geschichtsschreibung von den zahlreichen römischen und griechischen Historikern der Antike umgesetzt worden ist.

„Schon wieder ist Donnerstag. Donnerstag ist Theos Badetag. Aber Theo hasst Wasser. Lieber spielt er mit seinen dreizehn Autos. »Gehst du jetzt endlich ins Bad, Theo?«, fragt die Mutter zum dritten Mal.“

Baden ist für Theo ein rotes Tuch und so versucht er jeden Donnerstag, das unvermeidliche wöchentliche Bad so lange wie möglich hinauszuzögern. Während er griesgrämig beim Ausziehen vor sich hin schimpft, erteilt ihm seine Mutter aus der Küche noch die letzten Badeanweisungen, bevor er sich endlich auszieht.

Von Afghanistan weiß unsereins letztlich nur, dass das Land in Aufruhr und gleichzeitig zerbrochen ist. Dass es sich um ein Land mit hoch entwickelter Kultur und eigenständigen Gesellschaftsformen handelt, ist schon längst in den Kriegsmeldungen untergegangen.

Charlotte Erlih greift in ihrem Roman mit „Bacha Posh“ eine kulturelle Praxis auf, wonach in Familien ohne Söhne das älteste Mädchen Ansätze eines Sohnes-Lebens führen darf, damit sie in Fragmenten eine Schulbildung absolvieren kann.

„Dies sind die Rebellen. Sie heißen Sabine, Ezra, Kanan, Hera, Zeb und Chopper. Sie leben auf dem Planeten Lothal. Das böse Imperium herrscht über Lothal. Die Rebellen kämpfen gegen das Imperium und seine Soldaten.“ (4 f)

Die aus dem Fernsehen bekannte Animationsserie „Star Wars Rebels“ siedelt sich zeitlich zwischen dem 3. und 4. der Star Wars-Kinofilme an. Erzählt wird die Geschichte des Waisenjungen Ezra Bridger, der sich den Rebellen auf Lothal anschließt, um das Imperium zu bekämpfen. „Star Wars Rebels“ ist ein Kindersachbuch, in dem die einzelnen Protagonisten der Fernsehserie einem jungen Publikum vorgestellt werden.

Von Zeit zu Zeit sollte man als neugierig gebliebener Leser Texte von geschätzten Autoren mit etwas Meta-Stoff hinterlegen. Solche Bücher über Bücher sind durchaus unterhaltsam, fordern die Intelligenz heraus und stellen ein Instrumentarium zur Verfügung, das so etwas wie „lege artis“ in der Medizin entspricht.

Markus Bundi hat während seiner Alois Hotschnig Lektüre festgestellt, dass die meisten Begriffe bei diesem Autor nicht weiterhelfen, weil er offensichtlich etwas Neues erfunden hat. Ausdrücke wie Erzählperspektive und Erzählinstanz helfen nur bedingt weiter, weil Alois Hotschnig letztlich alles daran setzt, jeglichen Erzähler zum Verschwinden zu bringen. Das wertet den Leser auf, weil er letztlich zwar von allen Hilfsmitteln verlassen wird, dadurch aber auch Souveränität gewinnt.