„Seit es Menschen gibt, träumen sie vom Fliegen. Und genauso lange haben sie Angst davor. Noch bevor die ersten Flugzeuge erfunden wurden, erzählten die Menschen Geschichten von fliegenden Göttern, Geistern und Pferden.“ (8)

Wer heute ans Fliegen denkt, stellt sich rasch eines der fliegenden Flugobjekte wie Flugzeug oder Hubschrauber vor. Dass „Fliegen“ aber viel mehr bedeutet und wie viele verschiedene Geschichten es dazu aus der Welt der Natur und der Menschen gibt, davon erzählt dieses originelle Sachbuch für junge Leseforscher.

Die wirklich guten Krimis sind literarisch gesehen einfach Romane und umgekehrt werden gute Romane offensichtlich aus Markt-Gründen oft als Krimis ausgegeben.

Ein Krimi-Hybrid der aufregenden Art ist Andreas Renoldners Roman „Müllmänner“. Durch den erzähltechnisch fein austarierten Trick, ein kaputtes Ich immer nur so viel Logisches erzählen zu lassen, wie es dem Leser auch logisch vorkommt, wird bewirkt, dass der Leser sich immer dichter an die Psyche des Helden herantastet und schließlich mit ihm einem „verbrecherisch guten Ende“ entgegen zittert.

„Es war einmal ein Morgen, in den die halbe Welt hineinpasste. Und außerdem der Weg, die Katze und der Zaun. Mitten auf dem Weg aber wuchs etwas.“

Lena und Manfred, die Menschen des Hauses, sorgen für Ordnung im Garten und dafür, dass kein Unkraut aufkommt. Umso erstaunlicher ist es, dass die Katze und der Zaun plötzlich ein Blatt mitten auf dem Weg entdecken. Bald wachsen noch andere Blätter und sogar ein Stängel nach.

Was wie ein Urologen-Befund klingt, ist in der Literatur eine Äußerung der mehrsprachigen Autorin Yoko Tawada. „Es kann für mehrsprachige Dichterinnen und Dichter ein Vorteil sein, wenn die Wände in ihrem Gehirn 'nicht ganz dicht' sind. Durch die undichte Wand sickert der Klang einer Sprache in eine andere hinein.“ (27)

Sabine Scholl streift mit ihren Analysen durch diese mehrsprachigen Literaturen und versetzt sich dabei in die wichtigsten Literatur-Driften und Metropolen. Lange gilt die Auseinandersetzung zwischen Ost und West als eine Konfrontationslinie des Kalten Krieges, der auch die Literatur nicht kalt lässt. Mittlerweile hat von Europa aus gesehen der Osten mehrere Bedeutungen, je nach Kriegslage können auch der Balkan oder die Ukraine gemeint sein. Immer ist davon auch die Literatur betroffen.

„Er lief einen Bergpfad entlang. Rannte verzweifelt. Verfolgt von schwarzen Schatten, die ihn packen wollten, kaum mehr als Löcher in der Luft, aber an ihren Absichten bestand kein Zweifel. Der Junge befand sich in unglaublicher Gefahr und er brauchte meine Hilfe.“ (6)

Nach außen hin ist Mark West ein unscheinbarer Jugendlicher, zumindest tut er alles daran, um diesen Eindruck zu erwecken. In Wirklichkeit zieht er mit seinen Eltern in regelmäßigen Abständen von einem Ort zum anderen. Außerdem besitzt er körperliche und geistige Fähigkeiten, die ihm selbst nicht alle bewusst sind. Als er eines Tages vom Lauftraining nach Hause kommt, fällt ihm eine merkwürdige schwarze Limousine vor seine Haus auf und anschließend erhält er von seinem Vater eine SMS, die ihn auffordert zu flüchten.

„Sie haben bestimmt schon mal gehört, wie ein Politiker sagte: »Wir müssen jetzt alle den Gürtel enger schnallen!« - Und natürlich verstanden sie sofort, dass »Sparmaßnahmen« anstehen. Doch irgendein Verdacht sagte Ihnen, dass wahrscheinlich diese Maßnahmen nicht den Politiker betreffen würde, sondern uns, die Bürger.“ (9)

„Talkingpoints“ sind Sprachtricks, mit denen Politiker versuchen, die Meinung der Bürger über sie und ihre Politik zu steuern. Dazu gehören starke Vereinfachungen von Themen ebenso wie „strategische Güte“ oder das „sich kümmern um alte Werte“. Ziel von Talkingpoints sind Effekte, die schlussendlich die Wähler dazu bewegen sollen, eine bestimmte Partei oder Person zu wählen.

„Es war einmal vor langer Zeit: In einer weit, weit entfernten Galaxis tobt ein Kampf zwischen Gut und Böse, ein Krieg der Sterne.“ (S. 4)

Star Wars-tiptoi bietet neben dem klassischen Lesen der Geschichte verschiedenen Möglichkeiten. Das Zeichen mit dem „Auge“ steht für Entdecken, mit dem sich die spannendsten Szenen aus den einzelnen Star Wars-Filmen sowie zusätzliche Informationen anhören lassen.

Romane über die bibliothekarische Lebensphilosophie sind weit häufiger, als man landläufig glaubt. Wo immer Nachrichten verwaltet, ausgehoben und in einen neuen Zusammenhang gesetzt werden müssen, sind bibliothekarische Hände im Spiel.

So handelt auch Thomas Pynchons „Versteigerung von Nr. 49“ als Klassiker der postmodernen Literatur letztlich vom Treiben und Getrieben-Werden jener Menschen, die mit Nachrichten zu tun haben.

„Hallo, ich bin Willi Virus! Ihr kennt mich, ich habe euch schon öfter besucht. Dabei bringe ich immer ein schönes Geschenk mit: einen prächtigen Schnupfen. Ich bin nämlich ein Rhinovirus – nein, kein Rhinozeros, sondern ein Schnupfenvirus.“

Willi Virus ist ein überaus höflicher Virus und begrüßt die jungen Leserinnen und Lesern zunächst einmal persönlich. Er erklärt ganz genau wie groß er ist, und dass er mit Hilfe eines Elektronenmikroskops betrachtet werden kann. Anschließend stellt er seine zahlreichen Verwandten vor und zeigt wie sie aussehen und was sie so alles machen.

Manche Themen entwickeln geradezu eine eigene Literatur-Gattung. Das Fallen etwa ist seinerzeit während der Belagerung Leningrads von Daniil Charms literarisch zu einer solchen Spitzfindigkeit entwickelt worden, dass man ihn selbst in der Belagerung noch extra im Gefängnis festgesetzt hat, weil sein dichterisches Treiben noch im Untergang als gefährlich gegolten hat.

Andreas Brugger greift den Kosmos Fallen auf, um neben 41 Gedichten vor allem ein „Fragment über das Leben und Sterben des polnischen Lyrikers Wladyslaw Szlengel im Warschauer Ghetto“ auf die Bühne zu bringen.