Danny Wallace, Hamish und die Weltstopper

„Und das war der Augenblick, in dem Hamish merkt, dass irgendetwas nicht stimmte. Denn als er schließlich aufblickte, sah Hamish, dass Mr. Longblather sich nicht rührte. Er war versteinert. Eine Statue. Rührte sich nicht.“ (14)

Hamish Ellerby lebt in Großbritannien, genauer gesagt in Starkley, dem viertlangweiligsten Ort des Königreichs, wo die Zeitung geradezu vor langweiliger Schlagzeilen gähnen, wie z.B. „Turmuhr geht noch immer vor“ oder „Bleistift“ verloren. Doch eines Tages passiert etwas merkwürdiges, was das Leben des zehnjährigen Hamish von Grund auf erschüttert. Die Zeit bleibt stehen und nur er allein kann sich noch bewegen.

Hamish und seine Familie stecken in einer tiefen Krise, seit sein Vater vergangene Weihnacht aus unerklärlichen Gründen von einer Ausfahrt einfach nicht mehr nach Hause gekommen ist und seither als verschollen gilt. Mit seiner Mutter spricht Hamish über nichts, was an das Verschwinden des Vaters erinnern könnte und sein älterer Bruder Jimmy bleibt fast ständig in seinem Zimmer verkrochen.

In der Schule leidet Hamish unter den beiden miesen Mädchen Scratch Tuft und Mole Stunk, die ihn ständig um Süßigkeiten bedrängen und vor allem den Oberfiesling Grenville Bile verehrten, dem sie einen Teil der Süßigkeiten bringen.

Als eines Tages in der Schule mitten im Unterricht die Zeit stehen bleibt, kann Hamish zunächst gar nicht glauben, dass er der Einzige ist, der sich in der Klasse bewegen kann, während alle, wie zu Stein erstarrt in ihrer letzten Position verharren. In den folgenden Tagen bleibt immer wieder die Zeit stehen und die Intervalle werden immer ein wenig länger.

Als Grenville Bile ihn mit seinen Freunden eines Tages verfolgt, um sich an ihm auszulassen, kommt ihm Alice Sheperd von der St. Autumnal Schule zu Hilfe. Gerade als sich Grenville auf Hamish stürzen will, bleibt wieder die Zeit stehen. Hamish traut seinen Augen nicht, als plötzlich eine Horde schrecklich aussehender riesiger Monster in den Straßen auftaucht.

„Findet einen“, brüllte das Monstrum, das einen derart gewaltigen Schnurrbart hatte, dass dieser ebenso gut ein nasses Stinktier hätte sein können. Seine Finger waren wie dicke Würste, die vor Fett trieften. Was soll das heißen – Findet einen? Findet einen was? (115)

Während Hamish sich versteinert stellt, damit die Monsters nicht bemerken, entdeckt er, dass Alice zu ihm blickt und ihren Blick dann wieder abwendet. Er ist also nicht der Einzige, für den die Zeit nicht stehen bleibt. Gemeinsam mit Alice macht sich Hamish auf dem Weg, um das Rätsel der stehend bleibenden Zeit zu lösen und den Monstern das Handwerk zu legen.

„Hamish und die Weltstopper“ liest sich als überaus spannende Geschichte, welche die jungen Leserinnen und Leser von Beginn weg in ihren Bann zieht. Neben mysteriösen Ereignissen, gemeinen Schulkameraden und geheimnisvollen Monstern begeistert das Buch durch seine spritzige und humorvolle Sprache und seinen Witz. Auf jeder Seite finden sich skurrile Figuren, die mit viel Liebe für Detail zum Leben erwachen und in starkem Kontrast zur humorvoll geschilderten langweiligen Stadt Starkley stehen.

Ein außergewöhnliches, unterhaltsames, witziges und überaus spannendes Buch, das allen jungen Leserinnen und Lesern wärmstens empfohlen werden kann.

Danny Wallace, Hamish und die Weltstopper. Ill. v. Jamie Littler, übers. v. Jörn Ingwersen [Orig. Titel: Hamish and the Worldstoppers], ab 10 Jahren
München: Heyne fliegt Verlag 2015, 336 Seiten, 15,50 €, ISBN 978-3-453-27007-7

 

Weiterführende Links:
Heyne fliegt Verlag: Danny Wallace, Hamish und die Weltstopper
Wikipedia: Danny Wallace (engl.)

 

Andreas Markt-Huter, 04-09-2015

Bibliographie

AutorIn

Danny Wallace

Buchtitel

Hamish und die Weltstopper

Originaltitel

Hamish and the Worldstoppers

Erscheinungsort

München

Erscheinungsjahr

2015

Verlag

Heyne fliegt Verlag

Illustration

Jamie Littler

Übersetzung

Jörn Ingwersen

Seitenzahl

336

Preis in EUR

15,50

ISBN

978-3-453-27007-7

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Danny Wallace lebt in einer alten Streichholzfabrik im Londoner East End. Als Journalist schrieb er für den Independent und den Guardian, als Comedy-Produzent, Autor und Moderator ist er im Fernsehen, Radio und Theater präsent.