J.R.R. Tolkien, Der kleine Hobbit

„Ihr seid ein prächtiger Kerl. Mister Beutlin, und ich habe Euch sehr gern. Aber schließlich seid Ihr doch nur ein kleines Pünktchen in einer sehr großen Welt.“ (478)

Der Held der Geschichte ist Bilbo Beutlin, aus der angesehenen Familie der Beutlins. Er gehört zum Volk der Hobbits, menschenähnliche Wesen, die aber noch kleiner als Zwerge sind, in Wohnhöhlen leben und einen ruhigen Lebensstil pflegen.

Mit dem ruhigen Leben ist es aber vorbei, als der Zauberer Gandalf mit 13 Zwergen Bilbo Beutlin besucht, um ihn für eine abenteuerliche Reise zum gefährlichen Drachen Smaug zu gewinnen, der einst die Zwerge aus ihrer Festung im Einsamen Berg vertrieben und ihren riesigen Schatz gestohlen hat.

Mit dabei ist Thorin Eichenschild, der König der Zwerge, der auf Rache sinnt und vor allem seinen Schatz zurück haben will. Mit Gandalfs Hilfe gelingt es den Zwergen Bilbo Beutlin als Meisterdieb für die bevorstehende Expedition zu gewinnen. Bilbo Beutlin sagt aus einer Laune heraus seiner Teilnahme zu, was ihm am nächsten Tag mehr als leid tut.

Gleich zu Beginn der Reise gerät die Expedition mit Bilbo Beutlin, Gandalf und den dreizehn Zwergen in große Gefahr, als die Zwerge von drei großen Trollen gefangen werden und nur mit Hilfe von Bilbo und Gandalf wieder befreit werden können. In Bruchtal erholen sie sich beim Volk der Elben und erfahren vom Elben Herrn Elrond, dass sich auf der Karte, die Thorin Eichenschild von seinem Vater hinterlassen wurde, eine in Mondrunen verfasste Inschrift befindet, die aber nur an einem ganz bestimmten Tag gelesen werden kann.

Als sich die die Truppe aufmacht, um das Nebelgebirge zu überqueren, werden sie in einer Höhle von Orks überfallen und gefangen genommen. Während Gandalf fliehen kann, werden die anderen gefesselt und tief in die Höhle der Orks gebracht. Als sie von Gandalf wieder befreit werden, geht Bilbo Beutlin auf der Flucht verloren und muss sich alleine durch das finstere Höhlensystem schlagen. Auf seinem Weg findet er zufällig einen Ring, den er in seiner Tasche entdeckt. In einer Höhle stößt Bilbo auf Gollum, ein zwiespältiges Wese, das mit sich selbst als „mein Schatz“ spricht und der droht in aufzufressen, sollte es ihm nicht gelingt, ihn bei einem Rätselspiel zu schlagen.

„Was hat Wurzeln, die keiner sieht, ragt höher als Bäume und Wipfelsäume, wächst nie und treibt nicht und reicht doch ins Licht?“ (122)

Der Schlagabtausch der Rätsel geht hin und her und schon droht Bilbo Beutlin zu unterliegen, als dieser aus einer Not heraus die Frage stellt: „Was habe ich in meiner Tasche?“ Gollum gibt auf und führt Bilbo, wie vereinbart, wieder aus den Höhlengängen der Orks heraus. Am Schluss bemerkt Gollum, dass er seinen Ring verloren hat, der seinen Besitzer unsichtbar machen kann und ist überzeugt, dass Bilbo ihn gefunden haben muss. Der kleine Hobbit entkommt und weiß nun um das Geheimnis des wunderbaren Ringes.

Wieder in Freiheit trifft Bilbo Beutlin Gandald und die Zwerge wieder, ohne ihnen aber das Geheimnis seines Ringes zu erzählen. Als sie von Wölfen und von Orks verfolgt werden und sich auf Bäumen in Sicherheit zu bringen hoffen, werden sie von Adlern gerettet. Sie kommen zum Bärenmenschen Beorn, der die Wölfe und Orks verabscheut und sie für ihre weitere Reise mit Verpflegung und Reittieren ausrüstet.

Noch bevor sie zum Nachtwald kommen, muss Gandalf, der eine wichtige Aufgabe zu erfüllen hat, die Gruppe verlassen, nicht ohne allen einzuschärfen, den vorgezeichneten Weg auf keinen Fall zu verlassen. Als ihnen die Vorräte ausgehen, verlassen sie den Waldweg und werden von Riesenspinnen gefangen. Nur Bilbo Beutlin kann mit Hilfe des Zauberrings entkommen und die eingesponnen Zwerge befreien. Bevor sie schließlich den Einsamen Berg erreichen, um ihren Kampf mit dem Drachen zu bestreiten, müssen sie noch den Waldelben entkommen, welche die Zwerge als unerwünschte Eindringlinge gefangen nehmen.

Rechtzeitig vor dem geplanten Kinostart zur zweiteiligen Fantasy-Verfilmung „Der Hobbit“, dessen erster Teil im Dezember 2012 in den Kinos zu sehen sein soll, wurde auch das Buch „Der kleine Hobbit“ neu aufgelegt. J.R.R. Tolkiens Fantasy-Roman hat auch ein Vierteljahrhundert nach seinem Erscheinen nichts von seiner Erzählkraft verloren und entführt die Leserinnen und Leser in eine Welt voller Zauber und Magie aber auch voller Gefahren und grausamer Kreaturen.

Auch heute noch fasziniert die Fülle an Details, mit der die einzelnen Charaktere geschildert werden und voller Spannung verfolgen wir die Reise zum Drachen Smaug, die auch eine Entwicklungsreise des kleinen Hobbits Bilbo Beutlin ist. Dieser entdeckt sich während des großen Abenteuers praktisch neu. Aus dem ruheliebenden Hobbit entwickelt sich ein Abenteurer und Held mit großem Herz. Eine unterhaltsames und großes Lesevergnügen für Jung und Alt.

J.R.R. Tolkien, Der kleine Hobbit. Ill. v. Klaus Ensikat, Übers. Walter Scherf, ab 16 Jahren
München: Dtv-Verlag 2012, 480 Seiten, 10,30 €, ISBN 978-3-423-71500-3

 

Weiterführende Links:
Dtv-Junior: J.R.R. Tolkien, Der kleine Hobbit
Wikipedia: J. R. R. Tolkien

 

Andreas Markt-Huter, 14-06-2012

Bibliographie

AutorIn

J.R.R. Tolkien

Buchtitel

Der kleine Hobbit

Originaltitel

The Hobbit or There and Back Again

Erscheinungsort

München

Erscheinungsjahr

2012

Verlag

dtv

Illustration

Klaus Ensikat

Übersetzung

Walter Scherf

Seitenzahl

480

Preis in EUR

10,30

ISBN

978-3-423-71500-3

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

John Ronald Reuel Tolkien wurde 1892 in Südafrika geboren und war ein britischer Schriftsteller und Philologe. Sein Roman Der Herr der Ringe ist eines der erfolgreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts und begründete die moderne Fantasy-Literatur. Er starb 1973 in England.