Die Sprache ist schlauer als die Menschen, die sie benützen. Manchmal verzichtet sie gar auf die Menschen und erzählt selbst eine Geschichte.

Der Sprachforscher und „Aufs-Maul-Schauer“ Robert Sedlaczek befasst sich seit Jahrzehnten mit Sprichwörtern, Mundarten, verschollenen Fügungen und entlegenen Vokabeln. Seine Wörterbücher des Alltags und Wortgeschichten gehören zur Fixausstattung jedes hintersinnigen Sprachanwenders.

Der hundertste Geburtstag von Dichterinnen und Dichter ist für zeitlose Leser immer ein willkommener Anlass, deren Werk in der aktuellen Verankerung zu überprüfen durch Nachlesen.

Lilly Sauters literarisches Werk ist geprägt von der Verschmelzung mit Malerei, Graphik und Skulptur, als Journalistin, Übersetzerin und Ausstellungsmanagerin hat sie permanent über die Kunst der 1950er und 1960er Jahre in Tirol berichtet.

Bei besonderen Schicksalsschlägen gleicht sich auch die Sprache der Struktur eines solchen Lebens an und wird dadurch über die Zeiten hinweg unverwechselbar.

Susanne Preglau hat im Sinne einer qualitativen Sozialforschung anhand der Biographie der aus Bosnien emigrierten Ani versucht, den üblichen Zahlen und Massenbewegungen ein Gesicht zu geben. Ani fährt 1971 mit sechzehn Jahren allein von einem entlegenen bosnischen Dorf nach Innsbruck und „Solbad Hall“, das Geld für den Aufbruch in ein neues Leben hat sie sich geliehen, Ani kann kein Wort Deutsch und kennt von weitschichtigen Verwandten nur die Wörter Fröschl und Swarovsky, dort soll es Arbeit geben.

Der Sinn des Paradieses besteht darin, dass man es sich nicht vorstellen kann und darf. Sobald man ein Bild davon hat, ist es kein Paradies mehr. Dennoch muss das Paradies für diverse Religionen und politische Strömungen als ultimatives Ziel herhalten, man denke nur an diese fatale Märtyrer-Legende mit den tausend Jungfrauen.

Siroos Mirzaei, selbst mit allerhand radikalen Strömungen im Iran vertraut gemacht, nimmt in seinem Roman das Paradies in die Erzähl-Hand, um damit ein Stück iranische Gegenwartsgeschichte zu erzählen.

Die gewöhnlichste Lüge ist die, mit der man sich selbst belügt. Dieser lapidare Satz von Nietzsche lässt sich auch auf Systeme und Einrichtungen auslegen, Politik, Medizin und Bildung haben durchaus auch den Sack der Selbstlüge weit aufgemacht.

Der Haus-Arzt und Schriftsteller Günther Loewit betrachtet in seinem Essay den Moloch Medizin und erzählt daran ein Stück Gegenwart. Denn kaum in einem Bereich lassen sich Träume, Praktiken und Geldströme der Gesellschaft so deutlich beschreiben wie in dieser Medizin, die uns mit Wörtern wie Gesundheit, Glück, Sinn und Tod niemals aus den Krallen lässt.

Die einzige Methode, das Leben zu meistern, besteht darin, den jeweils aktuellen Tag hinzukriegen. Dutzende Ratgeber stehen mit ihren Tipps Schlange beim ratlosen Leser, scheitern aber meist, weil sie die Sache zu ernst nehmen.

Bertram Haid und Elias Schneitter haben einen Easy-Begleiter „einfach durch den Tag“ entwickelt. Wie schon der Titel ausdrückt, geht es vor allem darum, überhaupt durch den Tag zu kommen.

Manchmal nimmt einen die Lyrik gleich mehrfach bei der Hand und verführt einen auf der Hinterseite der Begriffe, an der Unterseite der Überschrift oder einfach an einem Ort außerhalb der Zeit.

C.H. Huber fährt mit ihren Gedichten verlässlich fort, etwas einmal Formuliertes im Auge zu behalten und fortzuschreiben, gleichzeitig schreibt sie sich ein lyrisches Ich fort aus den Gegebenheiten des Alltags.

„Dieses umfassende Nachschlagewerk lässt die Geschichte der Menschen von ihren Ursprüngen vor vier Millionen Jahren bis heute lebendig werden. Es versammelt eine Fülle von Fakten und Informationen, zusammengestellt von einem Team hochkarätiger Wissenschaftler, und bietet ein einzigartiges Leseerlebnis.“ (Umschlag)

Mehr als vier Millionen Jahre Menschheitsgeschichte, in sieben großen Abschnitten auf knapp 600 Seiten bietet die große Bild-Enzyklopädie zur Geschichte. Die Darstellung reicht dabei vom ersten Auftreten der Hominiden in Afrika bis in die Globalisierung unserer Gegenwart mit ihren Entwicklungen und Auswirkungen.

Die Fälscherei ist genaugenommen das größte Betätigungsfeld, das sich ein Mensch aussuchen kann. Denn in jedem Beruf, bei jedem Kunstwerk, in jeder Aussage kann es zu einer Fälschung kommen. Voraussetzung für eine gelungene Fälschung ist, dass man vom sogenannten Richtigen eine Ahnung hat.

Hans Augustin legt seine Figuren immer an jene Kippe zwischen falsch und wahr, woran letztlich die Helden und die Leser gleichsam scheitern. Denn gerade die Wahrscheinlichkeit, dass das Wahre falsch ist und umgekehrt, macht eine eindeutige Erkenntnis schier unmöglich.

Seit das Lesen flächendeckend verbreitet ist, gibt es auch so etwas wie einen Reise-Reader, früher nach dem Verkehrsmittel „Rollwagen“-Büchlein genannt. Eines der bekanntesten dieser Kleinodien stammt vom Elsässer Jörg Wickram aus dem Jahre 1555, dabei geht es um allerhand Schwänke, die man kurz liest, dann schmunzelt man und schaut wieder in die Landschaft.

Hans Zehsigs hat sich dieses leichte Leseverhalten reisender Verlagskunden zu Nutze gemacht und allerlei Schnurren und Sprüche zusammengetragen, die sich meist um das Handwerk des Schreibens, Publizierens oder Fernsehens abspielen.