Buch-Cover

Schon am Cover ist die Ordnung aufgezeichnet. Peter Enzinger ist für das Lyrische zuständig, das sich mit Mechanismen und Defekten beschäftigt und Georg Bernsteiner kümmert sich in seinen Bleistiftzeichnungen um Gezeichnetes, Gebeichtetes und Geklautes.

Beide Künstler sind hingebungsvolle Vertreter ihrer Sparte, die ihr Handwerk gelernt haben und jetzt ausprobieren, was die Axt anrichtet, wenn sie kurz daneben schlägt.

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Die Libelle ist ein aufregendes Tier, Zoologen schwärmen von ihr, Aviatiker nehmen sie als Vorbild, wenn sie neue Helikopter entwerfen, und Poeten sind ganz hingerissen von der Fähigkeit, Stillstand und Flug in einen optischen Kopulationssound zu verpacken.

Kein Wunder also, dass der Kommunikationspoet Semir Insayif und der Cellist Martin Hornstein die Tänze der Libellen als Inbegriff für das Zusammenspiel von Wort und Musik empfinden.

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Wie groß muss Lyrik sein, damit man sie in der Öffentlichkeit wahrnimmt?

Bei Kathrin Mayr genügen neunzehn Gedichte und eine edle Federzeichnung, um einen plastischen Gedichtband in den Regalen zu platzieren. Von den neunzehn Gedichten ist die Hälfte (acht) schriftlich anerkannt, das heißt, bei diversen Sparkassen-Lyrik-Wettbewerben wurden diese Gedichte irgendwie schriftlich zur Kenntnis genommen.

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Gute Gedichte sind nicht nur zeitlos, sie entstehen manchmal sogar in einem Zeitmaß, das nicht von dieser Welt ist.

So hat die wunderschöne Sammlung Ostrakoi lange Monate gebraucht, bis die Sinnesorgane des Autors die eingeflossenen Eindrücke zu Lyrik umgespeichert haben. Aber noch nicht genug der Gelassenheit. Der Korpus des Gedichtbandes wurde 2003 gedruckt, und erst im darauf folgenden Jahr gelang es, den Umschlag auf die Beine zu stellen und so das Kunstwerk in die weite Welt hinein zu entlassen.

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Ein Buch besteht üblicherweise aus Aura und Inhalt. Während der Inhalt ziemlich fix zu jeder gesellschaftlichen Jahreszeit abgerufen werden kann, verändert sich die Aura täglich im Zeitgeist.

Georg Trakls Am Moor besticht auf Anhieb wegen der Aura. Da wird hundert Jahre nach seiner Lebenszeit in Innsbruck ein Literaturverlag gegründet, und dessen Programm stürzt sich nicht nur in die Gegenwart, sondert versucht auch jene Prinzipien zu würdigen, die das Wesen der Literatur ausmachen. ?