„Dieses Buch will ein Arbeitsbuch sein, es soll nicht nur die Arbeit mit, sondern auch das Verfassen von Rezensionen seinen Leserinnen und Lesern nahebringen.“ (10)

„Rezensionen“ behandelt die kritische Besprechung Wissenschaftlicher Bücher, wozu sie dienen, wie sich mit ihnen arbeiten lässt, wie sie gefunden und nicht zuletzt geschrieben werden.

Buch-Cover

Wer sich für die Salzburger Festspiele interessiert sollte auf den bemerkenswerten Sammelband über Opern-Produktionen vergangener Salzburger Festspielen zurückgreifen.

Der Tiroler Beitrag zu den Salzburger Festspielen wurde von der Tiroler Literaturwissenschafterin Bettina Huter herausgegeben.

„Dennoch nimmt Italien eine Sonderrolle unter den westeuropäischen Demokratien ein: 60 Regierungen seit 1945 sind ein Rekord …“

Italien ist den meisten deutschsprachigen Bewohnern nördlich der Alpen als Urlaubsland am Mittelmeer ein Begriff mit dem der südländische Lebensstil „La dolce vita“ verbunden wird. Wenn es um Fragen der Gesellschaft, Wirtschaft, Politik & Kultur Italiens der letzten 100 Jahre geht, ist das Allgemeinwissen darüber schon weniger ausgeprägt.

Werbung für Literatur geht oft eigenartige Wege. Da hat beispielsweise ein Verlag die Rechte eines Klassikers, was ist also naheliegender, als einen Zeitgenossen buchstäblich auf den Weg des Klassikers zu schicken.

Im Falle von Heinrich Heine wird das Gesamtwerk von jenem Verlag betreut, der auch den Abenteurer und Anthropologen Achill Moser losgeschickt hat, mit seinem an Afrika geschulten Blick die Alpen im Geiste Heines zu durchwandern. Der Abenteurer hat, um auch ein jüngeres Publikum anzusprechen, seinen zwanzigjährigen Sohn Aaron mit im Gepäck, der einen forschen Schritt hat und nach jedem Kapitel eine SMS an seine Mama schreibt.

Der mit Voltaire befreundete französische Philosoph Claude-Adrien Helvetius bemerkte: „Es ist das Wesen der despotischen Regierungsform, im Menschen die Regung der Leidenschaften abzuschwächen.“

Nach dem Ende des Kalten Krieges war die Hoffnung weit verbreitet, dass Demokratien westlichen Zuschnitts nun weltweit ihren Siegeszug halten würden. Diese Hoffnung ist nun einer ernüchternden Tatsache gewichen:

„Am Nachmittag dieses Tages rief mich der Pressereferent Würthle an und teilte mir mit, daß laut Radio London die Südtiroler Frage von den 4 Außenministern in Paris abgelehnt worden sei.“ (230)

Anhand von ca. 320 Quellen dokumentiert Band 1 – Akten zur Südtirol-Politik die politische Entwicklung der Südtirolfrage vom Ende des 2. Weltkrieges in Europa bis zum Pariser Abkommen im September 1946 und der Aufnahmen des Abkommens in den Friedensvertrag mit Italien.

Manchmal sind es die einfachsten Sätze, die die größte Erkenntnis auslösen. Literatur ist Literaturvermittlung, ohne Literaturvermittlung keine Literatur.

Auf diese bemerkenswerte Formel bricht Stefan Neuhaus einmal den ganzen Literaturbetrieb herunter und kommt dabei zu erstaunlichen Ergebnissen. Etwa dass es kaum ein Lehrbuch über Literaturvermittlung gibt, weil diese meist den Gebieten Markt, Pädagogik oder Schreibwerkstatt angegliedert ist.

Bild: Robert Menasse, Die Zerstörung der Welt als Wille und VorstellungIn der Österreichischen Essaykunst gilt die Faustregel, dass etwas erst dann Gegenstand der intellektuellen Auseinandersetzung werden kann, wenn bereits Robert Menasse sich dazu geäußert hat. Wenn ein solches Kaliber nun bei den Frankfurter Poetikvorlesungen auftritt, darf man gespannt sein, was alles Thema sein darf.

Robert Menasse macht alles zum Thema: die Welt, ihre Darstellung und die Zerstörung in Wort und Tat. Dabei wählt er umso größere Töne, je kleiner sein Gedanke ist und umgekehrt, wirklich große Gedanken kommen dann schlicht und verständlich daher. Das hängt sicher mit dem Druck zusammen, den sich Poeten bei ihren Vorlesungen machen, niemand getraut sich einen normalen Gedanken zu fassen, weil es ja um Poesie geht.

„Wenn Johnny in der 9. Klasse nicht lesen kann, ist es nicht zu spät.“ Die optimistische Kernaussage der kalifornischen Förderinitiative „Reading Apprenticeship“ („Leseausbildung“), ließ die deutsche Pädagogin Dorothee Gaile aufhorchen, als sie im Jahr des ersten PISA-Schocks 2003 im Internet nach internationalen Modellen der Sprach- und Leseförderung suchte.

Liegt hier eine Chance für rund ein Viertel aller Schülerinnen und Schüler, die keine zusammenhängenden Texte lesen können? „Lesen lässt sich lernen wie ein Handwerk.“, so die schlichte Botschaft der vier US-Amerikanerinnen Ruth Schoenbach, Cynthia Greenleaf, Christine Cziko und Lori Hurwitz. Wie das Programm auch an deutschen Schulen eingesetzt werden kann, zeigte Gaile deutschlandweit mit großem Erfolg in Workshops und nun auch als Herausgeberin der deutschen Übersetzung Lesen macht schlau (Cornelsen Scriptor).

Ist das Schulbuch im Geschichteunterricht Leitmedium oder ungeliebtes Auslaufmodell und wer weiß eigentlich genau, wie mit dem Schulbuch in der Unterrichtspraxis umgegangen werden soll?

Bernd Schönemann und Holger Thünemann gehen der spannenden Frage nach dem Medium Geschichtslehrbuch nach, wie sich wahrscheinlich die wenigsten Lehrer bewusst gestellt haben. Dabei werden die Entwicklung und Konstruktion des Geschichtslehrbuchs näher erforscht und analysiert. Danach werden Ideen und Anregungen vorgestellt, mit denen die Arbeit im Schulbuch zu einer „motivierenden und abwechslungsreichen Lehr-Lernmethode im Geschichtsunterricht'' (7) werden kann.