Robert Winston, Das Superlabor Outdoor
„Ob im Garten, auf dem Balkon, im Park oder im Wald – im Freien lässt sich die Natur am besten erforschen. Zu diesem Zweck habe ich für dieses Buch Experimente für draußen ausgewählt, die zeigen, wie die Natur aufgebaut ist und wie wissenschaftliche Arbeit abläuft.“ (S. 6)
Nirgends werden die Naturwissenschaften spannender und unmittelbarer erlebt als bei Experimenten. „Das Superlabor Outdoor“ bietet fünfundzwanzig Experimente aus den Bereichen Physik bis Botanik, die von Kindern in der freien Natur selbst durchgeführt werden können und ihnen interessante Einblicke in die Welt der Natur bieten.
Im ersten großen Abschnitt „Beobachte die Natur“ werden Pflanzen ohne Erde gezüchtet, Blumentöpfe aus Recyclingmaterial hergestellt, Tiere heimlich durch ein selbstgebasteltes Periskop beobachtet, Futterspender aus Plastikbechern gebaut oder eine Wurmstube hergestellt. Anhand eines Experiments mit „Erosionsflaschen“ wird aufgezeigt, wie Pflanzen verhindern, dass der nahrhafte Boden vom Regen weggespült wird. Es wird aber auch vorgestellt, wie sich Anzuchttöpfe für Pflanzensamen aus Papier hergestellt werden können.
Der zweite Abschnitt „Entdecke das Wetter“ beschäftigt sich mit Phänomenen der Meteorologie. Dabei werden vier verschiedene Instrumente zur Wetterforschung gebaut. Als erstes wird mit einem Luftballon, einem Glas und einem Strohhalm ein Luftdruckmesser gebaut. Beim nächsten Instrument handelt es sich um einen Regenmesser, der sich recht einfach aus einer Plastikflasche machen lässt. Für ein Thermometer genügen eine Flasche, ein Strohhalm und eine Klebemasse zuletzt wird ein Windmesser hergestellt und gezeigt, wie Steine zum Bersten gebracht werden können.
Abschnitt drei „Experimentiere mit Wasser“ zeigt, wie sich tolle Seifenblasenmischungen selbst herstellen lassen, wie Wasserwirbel entstehen, welche interessante Eigenschaften Wasser hat, wie sich Eiscreme mit dem nötigen Know-How selbst herstellen lässt und wie Steine mit Hilfe von Nagellack marmorieren lassen.
Im letzten Abschnitt „Erforsche Himmel und Erde“ werden die Kräfte der Luft näher unter die Lupe genommen. Dabei wird ein Hubschrauber mit Hilfe eines Strohhalmes, eines Kartonblatts, sowie Klebeband und Klebemasse gebastelt. Danach stehen der Bau eines traditionellen Flugdrachen oder einer Wasserrakete auf dem Plan, was schon etwas anspruchsvoller ist. Nicht weniger spannend ist die Herstellung einer Luftkanone, eines Kompasses, einer Sonnenuhr oder eines Breitengraden-Ermittlers.
Windmesser, der sich einfach aus einem Gestell aus Karton, einer Skala,
einem Seil und einem Tischtennisball angefertigen lässt.
Bild: Dorling Kindersley - Das Superlabor Outdoor
Am Ende des Buches finden sich Vorlagen für verschiedene Experimente wie z.B. für einen Windmesser, Hubschrauberflügel, die Flügel einer Wasserrakete, eine Skala für einen Breitengrad-Ermittler oder eine Sonnenuhr. Ein Glossar mit wichtigen Begriffen und ein Register für die rasche Suche runden das gelungene Kinderhandbuch ab.
„Das Superlabor Outdoor“ bietet anschauliche Anleitungen für überaus spannende Experimente, die von Kindern leicht im freien durchgeführt werden können. Die Angabe des Schwierigkeitsgrades und die Dauer des Experiments bzw. der Herstellung der Instrumente geben einen Anhaltspunkt, was die jungen Forscher zu erwarten haben. Am Ende wird erklärt, wie das Experiment funktioniert.
Ein überaus empfehlenswertes Kindersachbuch, das zeigt wie spannend und unterhaltsam Naturwissenschaft sein kann, wenn sie selbst mit Experiment unmittelbar erlebt werden kann. Die klare Struktur der Darstellung und die anschaulichen Illustrationen, lassen die einzelnen Versuche leicht nachvollziehen und verstehen.
Robert Winston, Das Superlabor Outdoor. Experimente mit Wasser, Luft und Erde, ill. v. Edwood Burn, übers. v. Birgit Reit [Orig. Titel: Outdoor Maker Lab], ab 8 Jahren
München: Dorling Kindersley Verlag 2019, 160 Seiten, 17,50 €, ISBN 978-3-8310-3678-3
Weiterführende Links:
Dorling Kindersley Verlag: Robert Winston, Das Superlabor Outdoor
Wikipedia: Robert Winston
Andreas Markt-Huter, 18-06-2019