Barbara Rose, Das Bücherschloss - Das Geheimnis der magischen Bibliothek
„»Wer lesen kann, dem eröffnen sich Welten.« Ferdinand hob sein Schwert wie ein Ausrufezeichen in die Höhe. »Wer liest, ist nie allein. Und er kann wunderbare, katzenstarke Abenteuer erleben« Peppers Tasthaare zitterten vor Aufregung. »Was für Abenteuer meinst du?«, wollte Becky wissen. »Das musst du schon selbst herausfinden«“ (S. 97)
Aufgeregt warten in der Bibliothek von Schloss Rosenbolt die magischen Wesen der schwarze Kater Pepper, Genoveva Känuse, Gräfin von Spisenat und der lebenden Ritterrüstung Ferdinand von Schwertfeger auf ein junges Mädchen, mit deren Hilfe die Bibliothek des Schlosses gerettet werden soll, deren Bücher immer mehr zu zerfallen drohen.
Die neunjährige Becky übersiedelt mit ihrem Vater Prof. Ignaz Librum in das alte Schloss Rosenbolt. Gefolgt von ihrem Haustier Lotti, einem kleinen Streifenhörnchen durchstreift sie das riesige Schloss, ohne zu bemerken, dass sie von den magischen Wesen genau beobachtet wird. Ihr Vater, der in der nahegelegenen Universität unterrichten wird, hat Molly Braun als Haushälterin eingestellt.
Nach einer etwas schlaflosen Nacht in der sie merkwürdige Geräusche vernommen hat, lernt sie Molly und ihren zehnjährigen Sohn Hugo kennen. Sein kleiner Hund Watson hat sich gleich auf die Jagd nach Lotti gemacht. Nach einem anfänglichen Schreck stellt sich heraus, dass die beiden sich gut verstehen. Während Hugo Bücher und Geschichten liebt, interessiert sich Molly seit dem Tod ihrer Mutter nur noch für Sachbücher, weil sie die Erinnerungen an ihre gemeinsamen Leseabende zu sehr schmerzt.
Als die magischen Wesen erfahren, dass Becky Kinderbuch nicht ausstehen kann, beschließen sie rasch in die Offensive zu gehen und sich den beiden Kindern zu zeigen. Sie sind überzeugt, dass es sich bei Becky um das Mädchen handelt, von dem Graf Bolter, der frühere Besitzer des Schlosses, berichtet hat. Sie soll kommen, um die Bücher zu retten, die sonst zu Staub zerfallen würden.
Obwohl sich Becky zunächst weigert sich mit den Kinderbüchern zu beschäftigen, gibt sie schließlich nach und beginnt gemeinsam mit Hugo aus dem Buch „Als die Tiere sprechen lernten“ zu lesen. Die beiden ahnen nicht, welche Magie in den geheimnisvollen Büchern des Schlosses steckt.
Der Kinderfantasy-Roman „Das Bücherschloss“ stellt Bücher und das Lesen in den Mittelpunkt einer spannenden Geschichte, in der nicht nur Tiere plötzlich sprechen lernen, sondern auch so mancher faszinierende Spuk erleben lässt. Die überaus sympathischen Protagonisten erleben neben aufregenden Abenteuern auch eine kleine Reise in ihre eigene Vergangenheit, indem sie sich mit dem Verlust ihrer Elternteile auseinandersetzen müssen.
Ein überaus empfehlenswertes Leseabenteuer das nicht nur durch eine fantasievolle Geschichte zu begeistern vermag, sondern auch durch seine schön gestaltete Aufmachung mit lederartigem Umschlag, liebevoll gestalteten Illustrationen und einem höchst angenehmen Schriftbild.
Barbara Rose, Das Bücherschloss - Das Geheimnis der magischen Bibliothek. Aus d. Reihe:
Das Bücherschloss Bd. 1, ill. v. Annabelle von Sperber, ab 8 Jahren
Bindlach: Loewe Verlag 2021, 160 Seiten, 10,30 €, ISBN 978-3-7432-0656-4
Weiterführende Links:
Loewe Verlag: Barbara Rose, Das Bücherschloss - Das Geheimnis der magischen Bibliothek
Wikipedia: Barbara Rose
Homepage: Annabelle von Sperber
Andreas Markt-Huter, 21-09-2021