Heike Eva Schmidt, Die Lama Gang - Auf die Hufe, fertig los!
„Über Gut Erlenbach war die Sonne aufgegangen. Im Haus schlief die Familie Sonnenschein noch tief und fest. Ein vorwitziger Strahl fiel jedoch durch das Fenster des Lama-Stalls und kitzelte Petersilie in der Nase. »Hatschi!« Die schneeweiße Alpaka-Dame erwachte von ihrem eigenen Niesen. Ebenso ihr Stallgenosse Einstein, dessen wolliges Fell braun-weiß gefleckt war.“ (S. 5)
Ganz unerwartet steht die Lama Gang vor einem neuen aufregenden Kriminalfall, als an einem sonnigen Morgen plötzlich das Lama Vokuhila mit einem kleinen Fohlen auf Gut Erlenbach auftaucht. Bald ist allen klar, dass es bei dem jungen Pferd nicht mit rechten Dingen zugeht.
Zunächst zeigt sich die Alpakadame Petersilie wenig erfreut über das Auftauchen eines Pferdes auf dem Lama-Hof. Außerdem haben Einstein und Petersilie Angst, dass die Menschen erfahren könnten, dass es Vokuhila gelingt, den Riegel der Box zum Weidetor mit seinen spitzen Lippen zu öffnen.
Bald schon zeigen die Lamas großen Mitgefühl und Interesse an dem kleinen Fohlen, das keinen Namen besitzt und keine Ahnung hat, wo es hingehört. Es weiß nur, dass es aus einem Stall mit großen Pferden weggelaufen ist, in den es von einem großen Platz mit vielen Menschen gebracht worden ist. Noch während die Lama Gang überlegt, was es mit dem kleinen Ausreiser auf sich haben könnte, entdecken Finja und Lilly Sonnenschein, die Kinder der Besitzer von Gut Erlenbach, das Fohlen und ihr Papa Knut verständigt die Polizei.
Bald schon gelingt es den Besitzer des jungen Pferdes, Sebastian Cranewinkel ausfindig zu machen, der auf dem Einsiedlerhof Springpferde züchtet und das Fohlen vor kurzem auf einer Fohlenauktion ersteigert hat. Als Crawinkel auf Gut Erlenbach erscheint, um das Fohlen abzuholen, stellt sich heraus, dass das Pferd einen Gehfehler hat, eingefärbt wurde und die Papiere gefälscht worden sind. Gekauft hat Cranewinkel das Fohlen, das von einem Sprinpferd namens Musketier zum Hohenfels abstammen sollte, von Baronin von Hauenstein. Zum Schrecken der Lama Gang erklärt der Besitzer, dass er mit diesem Pferd nichts anfangen könne.
Die Lama Gang ist sich einig, den Betrug aufklären und das kleine Fohlen vor einem ungewissen Schicksal zu wollen. Als sie das Pferd verstecken wollen, damit es Cranewinkel nicht mit dem Pferdetransporter abholen kann, kommen ihnen die Kinder mit dem gleichen Einfall zu Hilfe. Einstein und Vokuhila beginnen ihre kriminalistischen Untersuchungen auf dem Gut der Baronin von Hauenstein, während sich Petersilie um das Fohlen kümmert und ihm den Namen „Sonntag“ gibt.
Neben liebenswerten Charakteren, frechen und witzigen Sprüchen sowie einer spannenden Spurensuche überzeugt das Kinderbuch durch eine spannende Geschichte, in der Mitgefühl und Hilfsbereitschaft im Mittelpunkt stehen. Mit seiner klaren Sprache, einem einfachen Satzbau, den knapp gehaltenen Kapiteln und zahlreichen liebevoll gestalteten Illustrationen richtet sich das Kinderbuch vor allem für junge Leseanfänger und garantiert ein überaus unterhaltsames Leservergnügen.
Ein überaus empfehlenswertes Kinderbuch mit zahlreichen Kapiteln, lustigen Illustrationen und viel Humor, das die jungen Leserinnen und Leser durch seine ebenso spannende wie liebenswerte Geschichte begeistern wird.
Heike Eva Schmidt, Die Lama Gang - Auf die Hufe, fertig los! Aus. d. Reihe: Die Lama Gang Bd. 4, ill. v. Nikolai Renger, ab 8 Jahren
Stuttgart: Planet! Verlag 2023, 176 Seiten, 11,95 €, ISBN 978-3-522-50805-6
Weiterführende Links:
Planet! Verlag: Heike Eva Schmidt, Die Lama Gang - Auf die Hufe, fertig los!
Scriptzz: Heike Eva Schmidt
Homepage: Atelier Remise
Andreas Markt-Huter, 07-11-2023