Björn Bicker, Was wir erben
An manchen Tagen gibt es in der Literatur nur das Familienthema zu bearbeiten, die einen unternehmen alles, um die Familie los zu werden, die anderen alles, um sie zu entdecken.
In Björn Bickers Roman „Was wir erben“ wird eine Ich-Erzählerin Elisabeth aus heiterem Himmel heraus dazu gezwungen, sich mit der Familie auseinanderzusetzen. Ihr ist nämlich ein Bild zugespielt worden, worauf zu erkennen ist, dass ihr Vater parallel zu seiner Frau eine Beziehung gehabt hat, aus der ebenfalls ein Kind übrig geblieben ist. Die Erzählerin schreibt dem etwa gleichaltrigen Halbbruder einen Brief und rollt ihre Hälfte des gemeinsamen Stammbaums auf.
Die wahre Seele eines politischen Systems zeigt sich selten in der Hauptstadt sondern meist in vergessenen Randgebieten.
Der Sinn des Paradieses besteht darin, dass man es sich nicht vorstellen kann und darf. Sobald man ein Bild davon hat, ist es kein Paradies mehr. Dennoch muss das Paradies für diverse Religionen und politische Strömungen als ultimatives Ziel herhalten, man denke nur an diese fatale Märtyrer-Legende mit den tausend Jungfrauen.
Kinder oder Hunde, die sich auffällig benehmen, werden gegenüber der Umwelt oft mit den Sätzen verteidigt, der tut nichts, der ist ein braver Hund, das ist kein böses Kind!
In der Literatur ist der Mond oft für jene Verhältnisse zuständig, die auf der Erde nicht möglich sind.
Manchmal ist die Rahmenhandlung aufregender als die Geschichte, die sie in ihrem Kern umrahmt.
Das Verbrechen existiert nicht nur immer und überall, es hat auch immer einen handfesten Grund – Geld! Je peripherer das Böse freilich auftaucht, umso kleiner fallen die dabei unterschlagenen Summen aus, so dass es selbst in der Geldstadt Innsbruck meist um Summen geht, die du und ich beiseite räumen könnten.
Was tun eigentlich die Aussteiger, wenn sie aus der Stadt flüchten und sich am Land niederlassen? Gibt es eine Aussteigerkultur? Und woher wissen diese Helden, wie sie ihre Abenteuer anzugehen haben?
Kabinen sind der ideale Ort für Abenteuer, ob es sich nun um Sex-, Umkleide-, Telefon oder Seilbahnkabinen handelt.
Vielleicht ist das Leben nur ein Streich, den man sich selber spielt, indem man jeden Tag von einem Lebenssinn in den nächsten stolpert.