tobias goldfarb, waraka„Heute ist der Tag, an dem ich sterben werde. Mein Mörder liegt hier vor mir, nur durch hölzerne Gitterstäbe von mir getrennt. Mein Mörder ist ein Tier. Ein Smilo, eine der wilden Kreaturen, die außerhalb der Mauern der Stadt in den Wäldern leben. Mein Mörder schläft. Das erste Sonnenlicht, das durch die Gitterstäbe fällt, malt helle Streifen auf sein geflecktes Fell. (S. 5)

Prinz Arkyn, der zukünftige Herrscher Warakas, muss sich einem Ritual unterziehen, das dem Volk seine Gefährlichkeit demonstrieren soll. Er soll in einem rituellen Kampf sein Seelentier, ein Smilodon mit langen Säbelzähnen, töten. Doch Arkyn beschließt der grausamen Herrschaft Skarfs, dem Hüter der Großen Schlange und seiner Gormkin entgegenzutreten, die sich allein auf Angst und Unterwerfung stützt.

holly black, elfenerbe - der gestohlene thron„Eine Passantin entdecket ein kleines Mädchen, das auf dem eisigen Betonboden einer Gasse hockte und mit dem Deckel einer Katzenfutterdose spielte. Als sie endlich ins Krankenhaus gebracht wurde, war sie blau gefroren. Sie war ein hutzeliges Dingelchen, zu dünn, mager wie ein Stöckchen. Sie kannte ein einziges Wort, ihren Namen: Wren.“ (S. 11)

Als Fortsetzung der erfolgreichen Trilogie „Elfenkrone“ entführt Holly Black ihre jugendlichen Leserinnen und Leser erneut in die Welt der Elfen, Trolle, Hexen und magischen Wesen. Diesmal stehen die junge Königin Suren, vom Hof der Zähne und Prinz Oak von Elfenheim im Mittelpunkt, die sich gemeinsam und dennoch voller Misstrauen auf den Weg zum Hof der Zähne begeben und dabei unterschiedliche Ziele verfolgen.

isaac blum, ruhm und verbrechen des hoodie rosen„Später versuchte ich Rabbi Moritz zu erklären, was ironisch daran war, dass ich ausgerechnet durch mein schreckliches Verbrechen die ganze Gemeinde gerettet hatte. Er begriff es nicht, entweder weil er zu verärgert war oder weil er andere Dinge im Kopf hatte oder weil der Mann einfach keinen Sinn für Humor hat. Heute finde ich es nicht mehr lustig – diese Sache hat mein Leben zerstört, mich auf die Intensivstation gebracht und mich und meine Familie zutiefst gedemütigt. Aber damals fand ich es lustig.“ (S. 5)

Der Jeschiva Schüler Jehuda Rosen, von seinen Freunden kurz Hoodie genannt, besucht eine streng orthodoxe jüdische Schule im verschlafenen Städtchen Tregaron. Im Mittelpunkt seines Lebens steht die Auseinandersetzung mit den jüdischen Lehren und dem richtigen Lebenswandel. Als Hoodie während des Unterrichts über jüdisches Recht und jüdischen Lebenswandel bei einem Blick aus dem Fenster auf der Straße ein tanzendes Mädchen erblickt, ahnt er nicht, dass diese Begegnung sein Leben radikal auf den Kopf stellen wird.

natasha friend, no game„Sie lag im Gras, Arme und Beine von sich gestreckt. Es roch nach Erde. In ihrem Mund war ein widerlicher Geschmack, metallisch und irgendwie nach Oliven. Sie drehte den Kopf zur Seite und würgte. Allein beim Gedanken an Oliven wurde ihr schlecht. »Langsam dürfte wohl alles draußen sein«, sagte jemand. Wer war das? Sie wollte sich umdrehen, aber irgendein grelles Licht stach ihr in die Augen.“ (S. 7)

Die 15-jährige Nora Melchiondas findet sich nach einer Party halbnackt auf einem Golfplatz wieder, wo sie von ihrem Schulkollegen Adam Xu entdeckt wird. Dieser informiert über Noras Handy sofort deren beste Freundin Cam, die Nora drängt sich untersuchen zu lassen und eine Anzeige zu erstatten.

pacale quiviger, eckstein - die kunst des schiffbruchs„Erst gegen Mitternacht nahm sie endlich Fahrt auf. Die wenigen nüchtern gebliebenen Matrosen wurden der Nachtwache zugeteilt. Die anderen hauten sich im Zwischendeck aufs Ohr, ohne sich erst die Mühe zu machen, ihre Hängematten vom Haken zu nehmen und ihre Mäntel zu einem Kopfkissen zusammenzurollen. Niemand hatte den blinden Passagier bemerkt.“ (S. 21)

Prinz Tibald nutzt jede Gelegenheit, um dem Königshof aus dem Weg zu gehen und seine letzten Jahre der Freiheit noch zu genießen. Nach einer zweijährigen Forschungsfahrt auf dem Segelschiff Isabell macht er sich mit seiner Mannschaft auf den Weg nach Hause. Neben zahlreichen Schätzen und Gegenständen aus exotischen Ländern reist auch ein blinder Passagier mit, der Tibalds Leben grundlegend verändern wird.

henrik hitzbleck, das mädchen in unserem badezimmer„Das Mädchen zögert. Ziemlich lange. »Eine Dusche, ich würde gerne mal duschen«, antwortet es schließlich leise. Meine Mutter überlegt. Auch ziemlich lange. »Klar, kann ich verstehen. Bei der Hitze!« Fragend schaut das Mädchen meine Mutter an. Ich auch. »Also, wenn du magst, kannst du bei uns duschen.« Mir fällt die Kinnlade runter. »Wirklich?« Das Mädchen ist genauso baff wie ich. Meine Mutter nickt.“ (S. 8)

Die 14-jährige Amra lebt in Berlin-Charlottenburg, einem der reichsten Stadtviertel der deutschen Hauptstadt. Bei einem ihrer regelmäßigen Joggingübungen mit ihrer Mutter im Preußenpark trifft sie auf ein verwahrlostes Mädchen, das nur ein paar Jahre älter ist als sie.

chris vick, allein auf dem meer„Der Spaß war vorbei. Die Angst lag mir jetzt wie ein kalter Stein im Magen. Ich starrte auf die Rettungsweste, aber meine zitternden Hände wollten nicht wie ich. Ich war immer noch dabei, die Weste anzulegen, als uns eine Welle traf. Ich stolperte und stürzte, ließ die Rettungsweste fallen, ließ sie, vor lauter Dummheit und Ungeschick, einfach los. Ich sah, wie sie davonschlidderte, über das Deck rutschte und ins Wasser fiel.“ (S. 9)

Der 15-jährige Bill aus England trainiert mit sechs weiteren Jugendlichen zwischen vierzehn und sechzehn Jahren für einen Segelwettbewerb. Geführt wird das Boot Pandora von einem Kapitän und seinem Ersten Offizier. Als wie aus dem Nichts ein wilder Sturm aufbraust, erleidet das Segelboot Schiffbruch. Alle, außer Bill, können das Rettungsschlauchboot erreichen.

erin jade lang, firewall„Letztes Schuljahr habe ich etwas gesehen, was ich nie mehr vergessen werde. Am ersten April kam Jordan Springer in die Cafeteria der Haver High marschiert und hat sich in Brand gesetzt. Aber es war kein Aprilscherz. Der Typ hat sich mit Benzin übergossen und ein Streichholz angerissen. Mit voller Absicht.“ (S. 7)

Ein Jahr später steht die Haver Highschool noch immer unter dem Schock, den der tragische Tod Jordan Springers ausgelöst hat, der durch Cybermobbing in den Selbstmord getrieben worden ist. Die Schule hat darauf mit strengsten Sicherheitsmaßnahmen reagiert, um einen solchen Vorfall in der Zukunft zu verhindern.

preston norton, Kurz mal mit dem Universum plaudern„Für die Highschool gibt es drei Regeln, unauslöschbar eingemeißelt ins interstellare Gefüge des Universums. Regel Nummer eins: Es ist alles Bullshit. Und bevor ihr direkt denkt: Was will diese verkackte kleine Heulsuse eigentlich von uns?, sollte euch eins klar sein: Ich bin nicht klein. Ich bin ein Koloss. Sechzehn Jahre alt und längst jenseits der Hundert-Kilo-Schallgrenze. Heilige Scheiße, sagt ihr jetzt, oder: Nicht dein Ernst. Ach, das findet ihr schon krass?“ (S. 7)

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der 16-jährige Ich-Erzähler Clifford Hubbard. Er ist 1,98 Meter groß und weit über 100 kg schwer und besucht die Happy Valley Highschool, kurz HVH genannt. Aufgrund seiner Erscheinung wird er an der Schule ständig gemobbt und als Neanderthaler verspottet.

davide morosinotto, die dunkle stunde des jägers„Die Welt endete an dem Tag, an dem ich den Herrn des Waldes tötete. Es war Ama, die ihn als Erste entdeckte. Sie war die Älteste von uns und auch die Schnellste, deshalb führte immer sie unsere Jagdexpeditionen an. Ich dagegen musste ganz hinten gehen, tausend Schritt hinter den anderen, zusammen mit Hona, Amas kleiner Schwester.“ (S. 5)

Alle Mitglieder des jugendlichen Jagdtrupps, außer Roqi, haben von den Geistern ihre Begabung erhalten und galten nun nicht mehr als Kinder, sondern bereiteten sich auf ihr Leben als Erwachsene vor. Roqi ist verunsichert, weil er sich seine Begabung nicht vorstellen kann, doch endlich auch zu den anderen gehören möchte.