„Alle glaubten sie, Diabolics seien furchtlose Kreaturen, doch in meinen ersten Jahren kannte ich nichts als Angst. Die Angst hatte mich auch an jenem Morgen fest im Griff, als die Impyreaner mich in den Gehegen besichtigten.“ (9)

In einer entfernten Zukunft, in der interstellare Raumreisen zum Alltag gehören, besteht zwischen den verschiedenen Gesellschaftsschichten eine strenge Hierarchie. Die Grandyloquay, die Aristokratie und Mächtigen, lassen sich eigene menschenähnliche Wesen züchten, die ihnen im Alltag zu Diensten sind. Nemesis ist eine siebzehnjährige Diabolic, die als tödliche Kampfmaschine gezüchtet wurde, die allein ihrer Herrin dienen soll, auf die sie mit Hilfe elektrischer Stimulation geprägt wird.

„Aucapoma Huayana hat gesagt, dass die Cahokianer damals gemerkt haben, dass die Schöpfer sterblich sind. Sie hatten einfach nur mehr Wissen und Technologie als die Menschen. Sie hat gesagt, dass euer Geschlecht mit einer alten Schöpfer-Waffe gegen die Außerirdischen gekämpft hat.“ (66)

Zwölf auserwählte Jugendliche zwischen 13 und 20 Jahren werden als Vertreter ihres Geschlechts von einem Außerirdischen Namens kepler 22b zu einem Spiel auf Leben und Tod gerufen. Nur wem es gelingt, in den Besitz des Erdschlüssels, Himmelsschlüssels und Sonnenschlüssels zu kommen, kann sein eigenes Geschlecht vor dem drohenden Weltuntergang durch den Abbadon genannten Meteoriten retten.

„Es gab nur eine Sache, vor der Delia Angst hatte. »Das hätte sie niemals getan«, sage ich. Und in diesem Augenblick weiß ich, dass es die Wahrheit ist. Jeremiah nickt. Er dreht sich zu mir um. »Dann verstehst du also, weshalb ich deine Hilfe brauche.« (52)

Nach den Weihnachtsferien muss June erfahren, dass ihre ehemalige beste Freundin Delia sich das Leben genommen hat. Als ihr Jeremiah erzählt, dass sich seine Freundin Delia mit Benzin übergossen und angezündet haben soll, kann June auch nicht mehr an einen Selbstmord glauben. Delia hatte nämlich vor rein gar nichts Angst, außer vor Feuer.

„»Es gibt ein Geheimnis, das Sie und Ihren Bruder trennt«, sagte sie. Ihre Stimme war dunkel geworden, schien plötzlich die eines anderen Menschen zu sein, aus einem tiefen Schacht zu ihm zu dringen. »Ein zweites Geheimnis wird Sie beide wieder zusammenbringen. Es wird Sie unauflöslich aneinanderketten, bis die Frage beantwortet ist.«“ (10)

Der wenig erfolgreiche Anlageberater Hendrik Busske hält in Zürich Ender der 1990er Jahre für eine Kollegin aushilfsweise ein Geldanlegerseminar. Kurz vor Beginn der Veranstaltung entdeckt er in einem Antiquariat der Stadt ein merkwürdiges altes Buch aus dem Jahr 1880. Er beginnt darin zu lesen und wird wie magisch von der dämonischen Geschichte über einen Alchemisten, dem es mit Hilfe eines geheimnisvollen Steines gelingt, Blei in Gold zu verwandeln, in seinen Bann gezogen. Hendrik stiehlt das Buch kurzerhand und ahnt nicht, welche Auswirkungen seine Tat auf sein zukünftiges Leben haben wird.

„»Azaleas Zufälle lagen außerhalb alles Messbaren. Sie ließen sich nicht erklären. Zumindest nicht mathematisch. Genau genommen …« Er hebt das Gesicht und die Sonne fängt seine Miene mit einem gleißenden Lichtstrahl ein. » Genau genommen, sind diese Zufälle möglicherweise der Beweis dafür, dass unser Universum nicht das ist, wofür wir es gehalten haben.«“ (35)

Dr. Thomas Post ist Dozent für angewandte Philosophie an der University of London und hat sich auf das Wesen von Zufällen spezialisiert, für die sich in allen Fällen eine gewisse Wahrscheinlichkeit feststellen lassen kann. Thomas Posts wissenschaftlicher Blickwinkel gerät gehörig ins Wanken, als er im Jahr 2011 Azalea Lewis kennenlernt, deren Leben von merkwürdigen Zufällen bestimmt zu sein scheint, die sich dem gewöhnlichen Menschenverstand entziehen.

Schon griechische und römische Soziologen haben in ihren antiken Essays darüber geklagt, dass die Jugend noch nie so schlimm gewesen sei wie die jeweils gegenwärtige. Und auch in der Gegenwart täuschen die besten pädagogischen Modellversuche nicht darüber hinweg, dass die Gesellschaft in vielen Angelegenheiten von den Jugendlichen gefordert und überfordert ist.

So sind die in der Öffentlichkeit diskutierten „Bettlerbanden“ von Jugendlichen, die angeblich gewisse Städte unsicher machen, genauso Ausdruck von Hilflosigkeit wie der Kampfeinsatz frustrierter Jugendlicher in kaputten Staatsgebilden Syriens und des Irak.

„Ich starre auf das metallene Abflussgitter in der Mitte des Betonbodens. Es war das Erste, was mir ins Auge sprang, als sie mich in die Zelle sperrten, und seither habe ich kaum wieder weggeschaut.“ (9)

Die Vorstellung von Zeitreisen hat schon immer die Menschen fasziniert und zahlreiche Romane und Filme setzen sich mit diesem Thema auf ihre eigene fantastische Weise auseinander. Zentrales Thema von „Zeitsplitter“ ist die Gefahr von Zeitreisen, das Verschwimmen von Wirklichkeit und Möglichkeit und die moralische Dimension und Macht, die Zeitreisen bedeuten würden.

„Endgame geht weiter: Unsere Zukunft ist immer noch ungeschrieben. Unsere Zukunft ist immer noch deine Zukunft. Was sein wird, wird sein. Manche von uns glauben immer noch daran, manche nicht mehr. Aber es spielt keine Rolle, was wir glauben. Das ist Endgame.“ (9)

Der Kampf zwischen den verbliebenen Geschlechtern auf der Erde geht weiter. Von den ursprünglichen zwölf Kämpferinnen und Kämpfern sind noch neun am Leben, von denen aber immer mehr am Sinn und Ziel der Aufgaben, die sie vom außerirdischen kepler 22b erhalten haben, zu zweifeln beginnen. Doch das Ende der Menschheit rückt immer näher und die Zeit wird knapp, das scheinbar unentrinnbare Schicksal noch abzuwenden.

„Es gab kein Zurück. Catherine ist unvermutet sich selbst begegnet, versteckt zwischen den Seiten des Buchs. Sämtliche Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen … Die Erklärung ist fein säuberlich mit Rotstift durchgestrichen. Ein Hinweis, den sie übersehen hat, als sie das Buch aufschlug.“ (8)

Catherine Ravenscroft ist eine erfolgreiche Dokumentarfilmerin, die eines Tages durch einen Roman, den sie nach ihrer Übersiedlung in die neue Wohnung zufällig entdeckt und zu lesen begonnen hat, von ihrer Vergangenheit eingeholt wird.

„Diese Buch ist keine Philosophie und auch nicht einfach deren Geschichte. Es ist, in einer Formulierung Immanuel Kants, eine »philosophierende Geschichte der Philosophie«, dabei so allgemeinverständlich wie möglich und eingehüllt in das Gewand einer großen Erzählung.“ (16)

Im ersten Buch, der auf drei Bände ausgelegten Geschichte der Philosophie, stehen die Anfänge philosophischen Denkens in der Antike und ihre Entwicklung über die großen Philosophen wie Sokrates, Platon, Aristoteles, Plotin und Boethius bis hin zur mittelalterlichen Verbindung zwischen Philosophie und Theologie von Augustinus bis Thomas von Aquin bis sich schließlich in der Dämmerung von Humanismus und Renaissance ein neues philosophisches Denken gegen die Autorität der Theologie aufzulehnen beginnt.