Lebenswelt | Gesellschaft

Emi Guner, Nina - Kopfüber ins neue Schuljahr

Andreas Markt-Huter - 13.05.2025

Emi Guner, Nina - Kopfüber ins neue Schuljahr„Bei Nina zu Hause gibt es einen Türrahmen, der ganz mit Strichen und Zahlen vollgekritzelt ist. Daran kann man ablesen, wie groß Nina, ihre ältere Schwester Julia und Mama und Papa gerade sind. Mama und Papa haben jeweils nur einen Strich, weil sie nicht mehr wachsen, aber Nina und Julia haben massenhaft Striche! Und als Nina heute nachmisst, wie groß sie geworden ist, ist ihr neuer Strich weiter oben als der alte, an dem Julia steht.“ (S. 7)

Nina besucht die 2. Klasse der Grundschule und müht sich mit den alltäglichen Sorgen ab, die Familie, Freunde und Schule so mit sich bringen. Was sie ganz besonders nervt ist, dass sie als kleine Schwester immer die alte Kleidung ihrer älteren Schwester Julia tragen muss. Aber auch mit ihren Freundinnen läuft nicht alles immer reibungslos. Und dann erfährt sie auch noch von ihren Eltern, dass große Veränderungen ins Haus stehen.

Amanda Peters, Beeren pflücken

Andreas Markt-Huter - 10.05.2025

Amanda Peters, Beeren pflücken„An dem Tag, als Ruthie verschwand, waren die Kriebelmücken irgendwie besonders hungrig. Die Weißen in dem Laden, wo wir unsere Vorräte kauften, sagten oft, dass Indianer so gute Beerenpflücker sind, weil irgendwas Saures in unserem Blut die Kriebelmücken fernhält. Aber schon damals, als sechsjähriger Junge, war mir klar, dass das nicht stimmt. Kriebelmücken unterscheiden nicht.“ (S. 9)

Im Sommer 1962 reist eine Familie aus dem Stamm der Mi’kmaq von ihrer Heimat im kanadischen Nova Scotia nach Main, um Blaubeeren zu pflücken. Während der Arbeit auf dem Feld verschwindet eines Tages plötzlich die vierjährige Ruth spurlos. Verzweifelt macht sich die Familie auf die Suche, ohne Erfolg. Ruths sechsjähriger Bruder Joe, der letzte, der sie am Feldrand gesehen hat, leidet darunter, nicht besser auf sie achtgegeben zu haben.

Emma Carroll, Das Mädchen mit den Schwefelhölzern schlägt zurück

andreas.markt-huter - 03.05.2025

emma carroll, das mädchen mit den schwefelhölzern schlägt zurück„Das bin ich also, Bridie Sweeney. Ich verkaufe Schwefelhölzer, genau wie das Mädchen in dem weltberühmten Märchen, obwohl meine Version ein viel besseres Ende hat. Aber ich will gar nicht vorgreifen, sondern den ersten Teil meiner Geschichte erzählen.“ (S. 11)

Die rothaarige Bridie Sweeney lebt in der Regierungszeit von Königin Victoria mit ihrer kranken Mutter und ihrem sechsjährigen kleinen Bruder Fergal in ärmlichen Verhältnissen. Sie fristen ihr Dasein in einem zugigen und schmutzigen Leihhaus im East End von London. Ihr Vater, ein spanischer Matrose, war schon bald nach ihrer Geburt wieder nach Spanien zurückgekehrt, sodass Bridie und ihre Familie ihren Lebensunterhalt mit der Produktion und dem Verkauf von Streichhölzern und Streichholzschachteln verdienen müssen.

Manfred Schwarz, Schloss Ambras Innsbruck

andreas.markt-huter - 29.04.2025

manfred schwarz, schloss ambras innsbruck„»Im Buch werden zwei Kinder mit ihrem Onkel ein Museum besuchen und jede Menge Schätze entdecken. Und ratet mal, wer die drei sein werden?« Die Kinder grübeln und grübeln. Dann fällt David fast sein Kinn auf den Boden: »Was? Etwa wir?« »Genau «, grinst Manfred breit. »Ich werde berühmt!«, springt Anna in die Luft. Auch David ist sehr aufgeregt. »Und was müssen wir machen?« »Wir könnten uns zunächst vorstellen«, schlägt Manfred vor.

Die beiden Geschwister Anna und David freuen sich immer auf den Besuch von Onkel Manfred, der es liebt, Museumsführungen für Kinder zu machen. Diesmal schlägt er ihnen vor ein Kinderbuch mit ihnen als Helden zu verfassen. Es soll ein Buch über einen Museumsbesuch mit vielen Fotos, Zeichnungen, Fragen, Ideen und Rätseln sein. Begeistert machen sich die drei nun auf den Weg ins Museum Schloss Ambras.

Clare Harlow, Die Diebin der vielen Gesichter

Andreas Markt-Huter - 24.04.2025

Clare Harlow, Die Diebin der vielen Gesichter„Die Straße wurde Wandelgasse genannt, weil man niemals genau wusste, wo sie sich befand. Manche Menschen behaupteten, sie wären von einer seltsamen leisen Melodie zu ihrem Eingang geführt worden. Andere meinten, um sie aufzuspüren, müsse man sich lediglich an die Ecke zwischen Glockenstraße und Backhausgasse stellen und darauf warten, dass der Wind dreht. Aber Ista Flit war vollkommen klar, dass keiner dieser Menschen, die Gasse je betreten hatte.“ (S. 7)

Dass ein Besuch in der Wandelgasse gefährlich sein kann, weiß die junge Ista Flit aus eigener Erfahrung, werden die Ungeheuer doch durch starke Magie, Nebel und Dunkelheit ganz besonders angezogen oder verschwinden Leute einfach so. Außerdem ist die ganze Gasse alles andere als leicht zu finden, doch kommt ihr dabei ihre ausgezeichnete Nase zugute, mit der sie den Geruch nach Rauch und Brackwasser wahrnehmen kann. Doch kann Ista auch noch auf andere außergewöhnliche Fähigkeiten zurückgreifen, als ihre gute Nase.

K. J. Reilly, Das Verhalten ziemlich normaler Menschen

Andreas Markt-Huter - 22.04.2025

K. J. Reilly, Das Verhalten ziemlich normaler Menschen„Meine Mutter ist gestorben, und alle sagen, dass ich nicht gut damit umgehe. Ich finde, müsste sich Sorgen machen, wenn es anders wäre. Also wenn ich feiern gehen oder Freunde einladen oder mich einfach ganz normal benehmen würde, denn niemand sollte sich normal benehmen, wenn einfach nichts normal ist.“ (S. 7)

Der siebzehnjährige Ahser Hunter hat bei einem schrecklichen Autounfall seine Mutter verloren. Die Schuld trägt ein betrunkener LKW-Fahrer, der aufgrund eines verabsäumten Alkoholtest nicht einmal angeklagt worden ist. Asher selbst leidet unter Selbstvorwürfen, weil sein Mutter nur in die Stadt gefahren ist, um ihm neue Fußballschuhe zu kaufen.

Jacqueline Davies, Alice und die Geister von nebenan

Andreas Markt-Huter - 10.04.2025

Jacqueline Davies, Alice und die Geister von nebenan„Wenn Alice ganz still dastand, spürte sie abermals einen stetigen Herzschlag, diesmal durch ihre Fußsohlen. Sie kniete sich hin und legte beide Handflächen auf den ebenen Boden. Eine Spinne ließ sich an einem dünnen Seidenfaden herab und baumelte vor ihrem Gesicht, schien sie zu beobachten. Alice hielt erneut die Luft an, fühlte, wie es unter ihren Händen pulsierte und war sich nun ganz sicher: Dieser Herzschlag gehörte nicht zu ihr.“ (S. 40)

Die zehnjährige Alice Cannoli-Potchnik hat die Freundlichkeit und das handwerkliche Geschick von ihrem Vater und die Intelligenz und Furchtlosigkeit ihrer Mutter geerbt. Das College, an dem Alices Mutter als Professorin arbeitet, bittet sie bereits zum zwölften Mal umzuziehen. Immer wenn Alice und ihr Vater die verfallenen Häuschen in kürzester Zeit wiederhergerichtet haben, wird es vom College mit Gewinn verkauft und die Familie in ein neues verfallenes Haus geschickt.

Mirjam Mous, Re-Place

Andreas Markt-Huter - 08.04.2025

Mirjam Mous, Re-Place„Die Aufregung flimmert in meiner Brust, als ich die Haustür hinter uns zuziehe. Unsere Expedition hat begonnen. Genauer gesagt, die fünfunddreißigste. Wir sind auf dem Weg ins Jägerhaus – ein verlassenes Gebäude in einem nahe gelegenen Wald. Vergangene Pracht in optimaler Form, das hat mein Bruder mit versprochen.“ (S. 6)

Melvin, dessen Vater bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, zieht mit seiner Mutter und seinem älteren Bruder Otis in das holländische Städtchen Prinsenbeek, wo auch sein Vater aufgewachsen ist. Melvins Bruder Otis dreht als „Urban Explorer“ Filme über alte verlassene Häuser und veröffentlicht sie auf seinem YouTube-Kanal. Als Otis mit Melvin ein neuentdecktes altes Jagdhaus aufsuchen will, wird er in der Nähe ihres Zuhauses von einem Auto überfahren.

Erich Kästner, Klaus im Schrank oder das verkehrte Weihnachtsfest

Andreas Markt-Huter - 05.04.2025

Erich Kästner, Klaus im Schrank„Kurze Inhaltsangabe – Ein Knabe und ein Mädchen – Geschwister – sind abends allein zu Haus, äußern ihre (aktuelle) Unzufriedenheit mit Eltern und Schule (in bescheidenem, nicht verletzendem Ausmaße); werden per Radio und recht geheimnisvoll aufgefordert, das Haus zu verlassen; verschwinden im Schrank und treffen in einer märchenartigen Filmwelt ein.“ (S. 14)

Als sich Kästner 1927 entschlossen hat ein Weihnachtsmärchen zu schreiben, war er noch ein recht unbekannter Journalist und Autor. Er war in Geldnöten und hoffte mit einer Weihnachtsgeschichte erfolgreich zu sein. Der Erfolg blieb aus und das Theaterstück für Kinder geriet in Vergessenheit, bis es im Dezember 2011 wieder aufgetaucht und im Jahr 2013 im Schauspielhaus Dresden uraufgeführt worden ist.

Lu Fraser, Ava und der Baum des Lebens

Andreas Markt-Huter - 03.04.2025

Lu Fraser, Ava und der Baum des Lebens„Die Morgenluft weht mit dem Rauch / durch alle Wipfel einen Hauch, / ein leises Wispern vom Beginn … / hinab … / zu einem Mädchen hin. // Noch ist der Frühling recht frostig, / das Törchen morsch, die Angeln rostig, / da wartet Ava ungestört, …/ … bis sie vertraute Schritte hört. / Sie schnellt herum und jubelt: »Ja! / Oh, Großvater, jetzt bist du da!«“

Die junge Ava und ihr Großvater verbindet eine gemeinsame Liebe zur Natur und einem stolzen und mächtigen Eichenbaum. Früh an einem Frühlingsmorgen machen sich die beiden auf den Weg in den Wald um ihren schönen großen Eichenbaum zu besuchen, dem gerade die ersten Frühlingstriebe aus den Ästen sprießen.