Björn Springorum, Der Ruf des Henkers
„»Es kümmert mich nicht, was sie in mir sehen, Edwards. Ich werde Ihnen jetzt einen Vorschlag unterbreiten.« Ich pausierte. »Nun, keinen Vorschlag, denn eine Wahl haben Sie nicht. Sie lassen das Mädchen frei und geben den Jungen in meine Obhut. Er wird fortan mein Lehrling sein.“ (24)
Der berüchtigte Henker William Calcraft, der seit nunmehr vierzig Jahren im Auftrag von Königin Viktoria sein grausames Amt verrichtet, trifft bei seiner Arbeit in Sheerness, einem kleinen Dorf in der Umgebung von London, auf den 14-jährigen Richard Winters. Als Calcraft eine junge Frau hinrichten soll, hält er diese für unschuldig und auch Richard verbürgt sich für seine Freundin Liz. Calcraft verschont das Leben des Mädchens und stellt im Gegenzug Richard als seinen Lehrling ein.
„Die Welt ist voller Geheimnisse, okay? Wer hat die Erde erschaffen und die Tiere, und was passiert nach unserem Tod und dieser ganze Mist, aber das größte Geheimnis ist, warum wir tun, was wir tun.“ (35)
„Die große Anna und die kleine Anna. Die alte Anna und die junge Anna. Die dicke Anna und die dünne Anna. Die laute Anna und die stille Anna. Sie sehen sich nicht oft, aber wenn sie sich sehen, freuen sich beide auf den Anna-Tag.“ (5)
„Nein! Ich werde diese Rolle nicht spielen, niemals! Warum denn ich? Ausgerechnet ich? Hört bloß auf, das kann doch kein Zufall sein. Ihr macht mir nichts vor. Geht das denn immer weiter?“ (5)
Es gibt diese schönen Hybridbücher, die man unbedingt vorlesen muss, und wenn man sich dazu Enkelkinder ausleihen muss. Und wenn die Kinder gegangen sind, liest man diese Bücher für sich selbst als Pensionsfibeln.
„Hallo, ich heiße David. Ich liebe Elefanten. Alle meine Freunde sammeln Bilder von Fußballspielern. Aber ich sammle alles, was mit Elefanten zu tun hat. Angefangen hat es mit einem Elefanten aus Plüsch, den Oma mir zum Geburtstag geschenkt hat.“ (4)
„Alle hier auf Niemandort nennen sich gegenseitig und auch selbst: Niemand. Sie denken auch von sich als »Niemand«: Niemand geht aus dem Haus. Niemand holt Holz. Niemand schaut der Brandung zu. Niemand fühlt sich glücklich … »Nein, ich fühle mich nicht glücklich«, flüstert Niemand.“ (7)
„Dieses Buch würdigt eine Auswahl an Filmen, die die Faszination des Kinos am deutlichsten auf den Punkt bringen. Es sind die Werke, die in den Augen der Autoren den nachhaltigsten Einfluss erzielten, sowohl auf das Kino wie auf die Welt …“ (12)
„ … ich werde meine Tiere verlieren. Alle. Mein Bruder wird sich meinen Keller unter den Nagel reißen. Drei Jahre lang habe ich an meinem Insektenlabor herumgewerkelt und es aufgebaut. Drei Jahre lang habe ich Insekten gesammelt und gepflegt. Und plötzlich sollen sie alle verschwinden?“ (6)
„Es ist Sommer und Leyla freut sich, ihre Großeltern, Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen in der türkischen Hafenstadt Ayvalik zu besuchen. (2) /