„Ich hätte wissen müssen, was ich mir damit antat, Nicki alles zu erzählen. Wie schlecht ich mich danach fühlen würde. Ich hatte so getan, als sei das alles nur ein Klacks für mich. Ich hatte mir eingeredet, dass ich dem armen Mädchen half, mit dem Tod ihres Vaters fertig zu werden …“ (80)

Der 16-jährige Ryan hat versucht sich das Leben zu nehmen und wurde daraufhin ins Patterson Hospital eingewiesen, wo er längere Zeit in Behandlung blieb. Dort verbindet ihn eine tiefe Freundschaft mit Val und Jake, die seine Probleme teilen. Als Ryan wieder aus der Klinik entlassen wird, fühlt er sich in seiner Schule isoliert und einsam, bis er eines Tages Wasserfall in seiner Umgebung der 15-jährigen Nicki Thornton begegnet.

„Ihr Kompass zeigt nach Süden. Sie schreiben in Bildern und essen mit Stäbchen. Sie trauern in Weiß und heiraten in Rot. Der Nachname steht vorne. Die Suppe kommt dafür zum Schluss. In China ist vieles anders.“ (7)

Es sind die Dinge des Alltags, welche die verschiedenen Kulturen voneinander unterscheiden. Manche Unterschiede lassen sich schon auf den ersten Blick erkennen, andere bleiben den Außenstehenden oft ein ganzes Leben lang verborgen. China, das große Land im fernen Osten, öffnet sich immer mehr dem Blick der Europäer und immer mehr Menschen beginnen sich für die große und fremde Kultur Chinas zu interessieren.

So sehr die Städte in ihren Zentren auch funkeln und voller Wahrzeichen leuchten, so dunkel und uniform sind sie an ihren Rändern.

In Antje Szillats Roman „Asphaltspuren“ umfängt ein paar Jugendliche die Trostlosigkeit eines Brachlandes am Stadtrand, es gibt keine Zukunft, längst haben sich Banden gebildet, die mit Gewalt verschiedene Spielregeln durchsetzen. Und an allen Ecken und Enden wird aus Plastiksäcken geschnüffelt was die Nase hergibt.

Gute Science-Fiction fügt sich nahtlos in die Beschreibung der Gegenwart ein, so dass sich die Grenze zwischen aktueller Lese-Gegenwart und Dystopie kaum feststellen lässt.

In Sarah Crossans Roman „Gefangen unter Glas“ ist die Welt bereits aus dem Ruder gelaufen, es hat einen sogenannten Switch gegeben, wodurch das Klima kollabiert ist.

„Wenn man Geschwister hat, muss man offenbar immer so tun, als würden die nerven, während man sie in Wahrheit richtig klasse findet. Er wäre für mich mal beruhigend gewesen zu wissen, dass Geschwister wirklich nur nerven. Dann hätte ich mich gefreut, dass ich ein Einzelkind bin.“ (5)

„Plötzlich Schwestern“ erzählt die Geschichte einer sogenannten Patchwork-Familie, den Schwierigkeiten zweier Mädchen sich in dem neuen Umfeld zurecht zu finden, den Abneigungen und Gehässigkeiten aber auch den Kränkungen und der Verletzlichkeit, die ein Trennung von Eltern mit sich bringt. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der beiden Kinder Mia und Kelly.

Unter einem Künstlerroman hat man sich meist das sozial-stressige Leben eines Außenseiters vorzustellen, der mit dem Habitus eines Malers oder Komponisten der Welt zu ungeheurer Bereicherung verhilft, während er selbst darbt.

In Cath Crowleys Roman „Graffiti Moon“ steht der Untergrund-Künstler Shadow im Mittelpunkt. Er ist berühmter Sprayer, seine Bilder und Lack-Gravuren verzieren die ganze Stadt. Die Graffiti-Kunst ist mindestens so aufregend wie die Malerei in einem Museum, freilich wird in diesem Fall nicht das Kunstwerk hinter Schloss und Riegel gehalten sondern der Künstler, wenn man seiner habhaft werden kann.

Kann eine Sechzehnjährige einen Roman über das weltbewegende Thema eines Amoklaufs schreiben? – Ja, denn auch die Amokläufer und Opfer sind meist sechzehn!

Anna Seidl startet den Roman „Es wird keine Helden geben“ amokartig mit schuss-kurzen Sätzen. Die Erzählerin Miriam hat sich in der Schule verspätet und ist noch am Klo, um sich für den Unterricht zu restaurieren, als der Amok losgeht. Hektik, Lärm und Chaos breiten sich dort aus, wo üblicherweise langsames Schlurfen und perfekte Ordnung angesagt sind.

„Wohin ziehen wir?“, hatte Rosie gefragt. „Nicht weit weg“, war Mamas Antwort gewesen, „bloß ans andere Ende der Stadt.“ Aber das andere Ende der Stadt kommt Rosie vor wie das andere Ende der Welt. Selbst das Wetter ist nicht dasselbe, denkt sie. (5f)

Rosie und ihre Mutter stehen vor ihrem neuen Zuhause, einem düsteren Hochhaus am Rande der Stadt. Doch obwohl alles zunächst eher trist erscheint, werden beide von der Lebendigkeit und Freundlichkeit der Hausbewohner überrascht. Vor allem Rosie lernt gleich zu Beginn einen guten neuen Freund, Moussa kennen, mit dem sie sich auf eine abenteuerliche Entdeckungsreise auf das Dach des Hochhauses begibt.

„In meiner Schule gibt es drei Banden, die Jupp-jupp-Bande, die Patrick-Bande und die Olivier-Bande. Ich selbst bin in keiner Bande.“ (7)

Tristan besucht die dritte Klasse Volksschule und gehört zu den Kindern, die kein Mitglied einer Bande sind, was das Leben nicht gerade leicht macht. Oliver, der in seine Klasse hat mit Schülern aus der fünften Klasse eine eigene Bande gegründet. Eines Tages muss Tristan erfahre, dass ihn Oliver auf seine Feindesliste gestellt hat. Völlig verwirrt und eingeschüchtert sucht Tristan nach einer Lösung.

„Europa ist ein Kontinent mit rund 50 Ländern. Jedes davon ist einzigartig durch seine Landschaft, seine Sprache und besondere Bräuche. Daher gibt es in Europa viele schöne Reiseziele.“

Die Möglichkeiten in Europa Urlaub zu machen sind sehr vielfältig. Auf verständliche und einprägsame Weise erhalten Kinder einen ersten Überblick über Europa und seine einzelnen Länder und erleben am Beispiel von sieben europäischen Ländern die unterschiedlichen Landschaften und Kulturen des Kontinents.