Buch-CoverEs gibt in der Lyrik Haltegriffe, da fragt im Verlaufe des Zeitstroms niemand mehr, worum es geht, wenn man nur diesen Haltegriff in Händen hält.

Eine wunderschöne Rettung in Sachen Politik, Liebe und Leben ist Erich Fried, seine Lyrik ist unbestechlich überzeugend, gerade weil sie sich so bescheiden protokollarisch zeigt.

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Fahrzeuge, Bagger, Lastwägen und Co. haben schon immer die Fantasie der kleinsten Leserinnen und Leser bewegt. Da kommt ein Bilderbuch in dem sich noch dazu alles drehen, schieben und klappen lässt, gerade richtig.

Der Illustrator Wolfgang Metzger ist ein richtiger Spezialist, wenn es um die Darstellung von Fahrzeugen in allen Lebensbereichen geht. Während der kleine Tim mit seinem Vater auf dem Bauhof Sand in seinen Schubkarren füllt, sind Lastwagen, Bagger und Gabelstapler voll in Aktion. Dabei darf natürlich auch eine Prise Humor nicht fehlen, wenn beispielsweise der Chef hinter der verschlossenen Bürotür bei der Jause erwischt.

arold_schwerelos.jpgMarliese Arold beschreibt in ihrem Buch 'Völlig schwerelos', wie Miriam mit ihrem Körper unzufrieden ist und durch eine Abmagerungskur versucht, ihr Wunschgewicht zu erreichen. Doch schon bald rutscht sie in die Magersucht ab.

Miriam ist 15 Jahre alt, besucht die achte Klasse und findet sich zu dick. Bis zur Klassenfahrt nach London will sie unbedingt acht Kilogramm weniger wiegen, denn es soll der charmanteste Lehrer der Schule und der Schwarm aller Mädchen die Klassenfahrt begleiten.

Buch-CoverSeit dem west-östlichen Divan wissen aufmerksame Leser, dass der Diwan nicht nur etwas zum Sitzen, sondern auch eine persische Gedichtsammlung meinen kann.

Walter Grond lässt mit dem gelben Diwan diese Mehrdeutigkeit anklingen, sein Roman handelt von der Abschottung und Verschmelzung von Ost und West, seine Figuren haben ständig mit Literatur zu tun, und der Plot ist ein modisch gelb gestalteter Diwan, auf dem der Hauptheld seinen Roman aussitzt.

Buch-CoverNormalerweise kann es eine Schriftstellerin / Schriftsteller der Leserschaft ja nie recht machen. Einerseits soll immer etwas Neues passieren, andererseits dürfen aber eingefräste Lesepfade nicht verlassen werden.

Und meist entscheidet ohnehin die Tagesverfassung der Rezipienten; wenn da jemand schlecht drauf ist, kommt auch das beste Buch nicht an.

Buch-CoverEin Spion ist letztlich nichts anderes, als ein begnadeter Erzähler. Er muss die feindlichen Aktivitäten auskundschaften und sie geheim seinen Hintermännern vermitteln.

Genau so geschieht es in der Literatur, der Autor kundschaftet feindliche Dinge aus und übermittelt sie streng geheim dem Leser.

Buch-CoverJede Literatur ist letztlich Reiseliteratur, denn es gibt nichts anderes auf der Welt zu erzählen, als wie Menschen zu sich, zu anderen oder sonst wohin unterwegs sind.

Kurt Fallnbügl erzählt wild und wüst von der ganzen Welt, weshalb er seiner Literatur die Struktur von Reisebeschreibungen unterlegt. In Wirklichkeit ist dieser Essay ein phantastisches Stück Text über Gott und die Welt, weshalb das Erzählunternehmen auch augenzwinkernd heißt: Wo Gott wohnt.

Buch-CoverChinesische Romane schaffen es spielend, die Lesegewohnheiten jedes europäischen Lektüre-Freaks aus den Angeln zu heben.

Irgendwie muss man beim Lesen eines chinesischen Romans immer ganz von vorne anfangen und sich fragen: Was macht ein chinesischer Roman eigentlich, wie lässt er sich mit einem europäischen vergleichen, was ist individuelle Strategie und was ist staatlich vorgegebener Usus?

Buch-CoverMeist werden historische Ereignisse mit großen Armbewegungen erzählt, je weiter jemand beim Texten ausholt, umso mehr Luft wirbelt er damit auf.

In Gerd Graenzs kleinem Roman Zahnlos geht es geradezu irdisch unhistorisch zu. Der Protagonist ist noch zu DD-Zeiten im Anflug auf Ost-Berlin, als es mit dem Gebiss nicht mehr ganz hinhaut. Obwohl er sich eigentlich ein paar harmlose Urlaubstage machen will, wird er jetzt zum Getriebenen, denn irgendwo muss eine zahnärztliche Hilfe her.

Buch-CoverKomplizierte Vorgänge brauchen eine komplexe Darstellungsweise, und was ist als Stoff üppiger als das Leben?

Judith Gruber-Rizy hat in ihrem Roman drei Vorgänge des Lebens im Auge und daher auch in jedem Abschnitt mindestens drei erzählerische Zugänge. Einmal geht es um die Drift, ein Phänomen, wo etwas scheinbar ungesteuert irgendwohin driftet, zum anderen geht es um die Verlässlichkeit von Erinnerung, und zum dritten geht es um das wahrhaftige Schreiben.