Aktuelle Buchtipps

 

Elmar Drexel, Die silberne Gasse

h.schoenauer - 10.12.2008

Buch-CoverManche Erzählungen bleiben einem unvergessen wegen eines ewig weiter klingenden Schlusssatzes. "Er hörte noch hinter sich die Tür ins Schloss fallen. Er hatte sie nie mehr gesehen. Er hatte gehört, sie sei Lehrerin geworden, habe geheiratet und Kinder zur Welt gebracht." (66)

In den drei Erzählungen von Elmar Drexel geht es um das Verklingen der eigenen Geschichte und der erzählten Geschichte. In der Titelgeschichte ?Die silberne Gasse kehrt ein mittlerweile alt gewordener Bub als Universalerbe in seine Kindheit zurück.

Reinhard Kocznar, Vor Tagesanbruch

h.schoenauer - 05.12.2008

Buch-Cover

Am ehesten erfährt der Mensch die Wahrheit über sich selbst, wenn er in eine bodenlose Krise gerät. Reinhard Kocznar testet so einen Krisenfall am Beispiel eines Ich-Erzählers, der jäh in ein Katastrophengebiet geraten ist.

Und was fürs erste einmal herauskommt ist ein Öko-Thriller, der den Leser bis zum Schluss nicht in Ruhe lässt.

Karl Merkatz, Meine liebsten Weihnachtsgeschichten

h.schoenauer - 03.12.2008

Buch-Cover

Es gibt Berufsgruppen, die müssen um die Weihnachtszeit zur Höchstform auflaufen und ununterbrochen Weihnachtsgeschichten erzählen. Schauspieler gehören ebenso dazu wie Bibliothekarinnen, Sozialarbeiter, Buchhändlerinnen oder Verleger.

Um den Besinnungsstress ein wenig abzufedern gibt es Jahr für Jahr interessante Weihnachtsgeschichten, die vor allem durch ihre individuelle Zusammenstellung punkten.

Daniel Glattauer, Gut gegen Nordwind

h.schoenauer - 03.12.2008

Buch-CoverIn der gepflegten Unterhaltungsliteratur geht es meist nur um das Eine: kriegen sich die beiden und zu wem soll man als Leser helfen?

Gut gegen Nordwind ist der E-Mail-Roman schlechthin. Das ewige Thema vom Anbandeln im gesetzteren Alter baut sich virtuell auf, steuert der physischen Begegnung zu und sackt dann wieder jäh zusammen, während die Mailbox geschlossen wird.

Elisabeth Vera Rathenböck, Die Stunde der Nattern

h.schoenauer - 02.12.2008

Buch-CoverEin Kind tippt in das Klingelbord eines Hochhauses eine Geheimbotschaft ein und läutet so jede Menge Bewohner heraus, sein Vater ist gerade ums Eck auf ein Pferd gestiegen und in den Wilden Westen geritten, eine Lehrerin wird Molch genannt, weiß aber nichts von ihrem Kosenamen.

In der Kindheit ist die Schwerkraft generell aufgehoben und die Erinnerung erzeugt feine Bilder und seltsame Figurenkonstellationen.

Ann Cotten, Nach der Welt

h.schoenauer - 01.12.2008

Buch-CoverWer einmal mit einer Liste gearbeitet hat, weiß, dass Listen eigentlich poetisch wie Gedichte sind. Ganze Berufsgruppen machen letztlich nichts anderes, als zuerst Listen zu erstellen um sie dann abzuarbeiten.

So hat eine Lehrerin als erstes eine Liste vor Augen, ehe sie die Schülerinnen in der Klasse begrüßt, ein Lokführer arbeitet anhand einer Liste die Stationen ab, an denen er mit seinem Zug anhalten muss, und Bibliothekarinnen kriegen glänzende Augen, wenn sie Buchlisten erstellen, abarbeiten und im Regal ablegen.

Martin G. Wanko, Die Wüste lebt!

h.schoenauer - 28.11.2008

Buch-CoverWenn ein Österreicher in die Wüste geschickt wird, kann daraus nur etwas Skurriles entstehen.

Österreich hat also seinen Erfolgstrainer Peppi Hickersberger in die Wüste geschickt, eigentlich ist er freiwillig gegangen, wie eben alle österreichischen Fußballtrainer immer freiwillig gehen. Jetzt trocknet ihm in der Wüste das Hirn aus, schräge Gedanken verfolgen ihn und nichts erscheint ihm mehr selbstverständlich.

W. K. H. Praxmarer, Steinlechners Leute - Ein Mitsommernachtsalbtraum

h.schoenauer - 27.11.2008

Buch-CoverIn Shakespeares Sommernachtstraum geht es letztlich darum, die eben gesehene Darbietung für das eigene Leben zu inventarisieren: Bei Gefallen klatschen, bei Missfallen soll man es als Traum abtun.

Walter Steinlechner ist in Wien hoher Kriminalbeamter, der in der internationalen Kriminal-Liga spielt. Er kann sich seine Fälle nicht aussuchen und oft erscheinen ihm die dargebotenen Ereignisse wie ein Albtraum.

Diane Broeckhoven, Herrn Sylvains verschlungener Weg zum Glück

h.schoenauer - 26.11.2008

Buch-CoverEnde gut, alles gut. Das Glück kommt, wenn man es erwartet. Umwege sind dazu da, dass sie zum Glück führen. - Tausende Sprichwörter könnte man anführen, um das Wesen dieser romantischen Geschichte zu beschreiben.

Sylvain ist ein Stubenhocker und Mamma-Bubi. Mit seinen sechsunddreißig Jahren erweckt er nicht gerade die schnelle Sympathie bei den Lesern.

Hans Karl Peterlini, Tirol - Notizen einer Reise durch die Landeseinheit

h.schoenauer - 14.11.2008

Buch-CoverWenn in Tirol wieder einmal ein Krawall-Jahr bevorsteht, wie die Hofer-Gedenkjahre bei manchen Gruppierungen süffisant genannt werden, gibt es jede Menge geistige Auseinandersetzung mit Tirol und seiner so genannten Landeseinheit.

Hans Karl Peterlini benützt für seinen patriotischen Rundgang durch das Dauerthema Landeseinheit das Alphabet, von A wie Autobahn bis Z wie Zams werden historische Entwicklungen, Alltagsgeschichten und nützliche Überlegungen vom Zusammenbleiben und Auseinandergehen angeführt. Zu Beginn jeden Kapitels gibt es ein Kurzinterview mit jenen, deren Stammbaum sich quer über Nord- und Südtirol legt.