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Diese unheimliche Farbe rosa! In den Romanen "Fasching" (1967) und "Katzenmusik" (Nachlass, 1974) des österreichischen Autor-Bibliothekars Gerhard Fritsch werden Sexualität, Politik und irreale Aufklärung in rosarotes Krepp-Papier gewickelt, während die Protagonisten rosa Punschkrapfen essen. Seither ist rosa eine literarische Farbe für das Klebrige, Zähe, Österreichische.

Buch-CoverEs gibt momentan zwei österreichische Weltdichter, die jenseits des unsäglichen Austrokoffers auf den Literaturbetrieb "gaggen", wie man so nett zu sagen pflegt.

Der eine ist Peter Handke, der soeben mit seinem Don Juan als germanistischem Genericum schwindelerregend kühn die Geschichte vom nachgebauten Liebhaber erzählt hat, und der andere ist Norbert Gstrein.

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Zu keiner Zeit ist die gesellschaftliche Haut so dünn wie zu Weihnachten. Die einen reißen sich zusammen, bis die Nerven reißen, die anderen verfressen und betrinken sich, bis sie platzen, und die dritten strömen so ausgiebig Illusionen nach, bis diese unerträgliche Erlösungsrealität geworden sind.

Sind schon die Familien zu Weihnachten überfordert, so tun sich in öffentlichen Einrichtungen und geschlossenen Anstalten geradezu Abgründe des Weihnachtswahnsinns auf.

Buch-CoverDas Buch "Über tausend Hügel wandere ich mit dir" erzählt die Geschichte der Jeanne d´Arc Umubyeyi aus Ruanda, einem kleinen Land im Herzen Afrikas, für die 1994 die Welt zusammen brach.

Als der ruandesische Präsident Habyarimana in seinem Flugzeug abgeschossen wurde, war sie gerade acht Jahre alt. Was darauf folgte, scheint nur schwer vorstellbar. Von der Weltöffentlichkeit kaum wahrgenommen, kommt es zu Massenmorden, Vertreibungen und Plünderungen. Bisher friedliche Hutu bringen ihre Tutsi-Nachbarn um und bewaffnete Bauern und Milizen durchstreifen das Land und ermorden wahllos Männer, Frauen und Kinder.

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Laura, die fünfzehnjährige Tochter eines Baustofffabrikanten, wird eines Abends auf dem Heimweg in Florenz entführt.

Nachdem sie von ihren Entführern zunächst in den Kofferraum gesperrt wird, findet sie sich in einer dunklen Höhle im Süden Italiens wieder.

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Was macht ein Junge, dem gerade seine Sommerferien verleidet werden, weil er, frustriert und genervt, seine Mutter zu deren todkranker Mutter begleiten muss. Richtig. Er erlebt während dieses Sommers sein größtes Abenteuer.

Geschickt gelingt es Celia Rees die Welt der Computerspiele, die Vorstellung von UFOs aber auch das Auftauchen erster Liebesgefühle mit den verdrängten Erinnerungen einer Erwachsenen aus der Zeit der ersten Raketenflüge zu einer spannenden Abenteuer-Geschichte zu verweben.

Buch-CoverGibt es eine ideale Zeit, um Zeitgeschichte zu erzählen? - Ideal ist vermutlich jene Distanz, die zwischen Kindheit und reifem Alter liegt, eine Distanz, mit der Adalbert Stifter meist seine Figuren abgeklärt und erkenntnisreich hat auftreten lassen.

Sepp Malls Roman ?spielt? in den sechziger Jahren in Südtirol, Höhepunkt der internationalen Zeit ist das legendäre Fußballmatch zwischen England und Deutschland 1966 mit diesem komischen Tor, von dem man bis heute nicht weiß, ob es eines gewesen ist oder nicht.

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"Einzig in der Grazer Tagespost, einem österreichischen Provinzblatt, war von ihrem Tod zu lesen: Prinzessin Djavidan ist am 5. August 1968 nach kurzem Leiden im 92. Lebensjahr sanft entschlafen." (72)

So eine sanfte Entschlafung macht natürlich neugierig, wer ist diese Prinzessin, was hat sie so getrieben?

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"Das ist ein Privileg der Einheimischen: Schweineöde sagen zu dürfen statt Schöneweide." (62) Irgendwo an der Peripherie von Berlin liegt dieser seltsame Ort, der das Privileg hat, Kulisse für das absolute Nichts zu sein.

Aber nicht nur der Ort ist gut aufgehoben im Nirwana zwischen Stadt und Land, auch die Zeit ist so bedeutungslos, dass in der Geschichtsschreibung kaum eine Seite voll werden wird mit diesen Ereignislosigkeiten.

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Die Literatur endet oft patriotisch in Straßennamen und Gerüchten.

In Orten wie Innsbruck, Bruneck oder in der EU-Kommissar-Stadt Absam gibt es Bruder-Willram-Straßen, die mehr oder weniger bebaut vor sich hinrosten, mittlerweile ziemlich im Windschatten der Geschichte. Und in der Literatur kennt man Bruder Willram als den deftigsten Kriegslyriker, den je eine Kutte in ihrem Innern gesehen hat.