„Aber Ben war tief in Gedanken. Er hatte Sorgen. Na ja, eigentlich bloß eine Sorge: Monty Grabbe. Von den Jungen, die einem in der Schule das Leben schwer machen konnten, war Monty einer der schlimmsten, und Ben war ein leichtes Opfer.“ (7)
Der kleine Ben zeichnet sich nicht gerade durch seine Größe und Stärke aus. Er ist sogar so dünn, dass ihn selbst ein kleiner Windstoß umwerfen kann. Dafür ist er aber ausgesprochen klug und ein Meister des Versteckens, was ihm hilft, um seinem schlimmsten Feind und Mitschüler Monty Grabbe entkommen zu können.
Merkwürdige Dinge geschehen, Krater und Rissen öffnen sich in den Straßen in der Stadt und die Polizei zeigt sich ratlos. Bürgermeister Grabbe, der zufällig Montys Vater ist, versucht das Problem durch eine Belohnung und die Anstellung eines Schädlingskillers in den Griff zu bekommen.
Als Ben eines Morgens von Monty und den Mitgliedern seiner Bande, dem riesigen Tommy Plumm, der starken Gertie Plan und ihrem Bruder Bertie, auf dem Schulweg erwischt wird, scheint es aus mit ihm zu sein. Seine in Bonbonpapier versteckten Geldmünzen verschaffen ihm glücklicherweise eine Fluchtmöglichkeit. Er versteckt sich in einem Riss in der Straße, der sich als Tunnel entpuppt. Am Ende des Tunnels befindet sich wie von Zauberhand eine Waldlandschaft.
Als er bei einem Baum seine Schultasche entdeckt, tritt er in eine Seilfalle und wird in die Baumkrone gezogen. Erschrocken erblickt er ein unbekanntes behaartes Wesen mit einem langen Bart, einer Krone und einem Speer, das sich als König Guu vorstellt und ein Mädchen ist. Guu nimmt ihn mit in ihr Königreich und stellt Ben ihren Freund Herbert, den Wombat vor.
Ben ist begeistert von seinen neuen Freunden und besucht sie am nächsten Tag sofort nach Schulende wieder. Dabei übersieht er, dass Monty und seine Bande ihn heimlich verfolgt haben und nun ebenfalls Guus Königreich entdeckt haben. Es kommt zu einem unerbittlichen Kampf bei der König Guu, Herbert und Ben versuchen Monty und seine Bösewichte wieder zu vertreiben, dabei zeigt sich, dass Guu überraschende Fähigkeiten besitzt und auch Bens Intelligenz sehr hilfreich ist.
Adam Stower gelingt es das schwierige Thema Mobbing in eine spritzige und fantastische Abenteuergeschichte zu verpacken, wobei er auch gleich die üblichen Geschlechterrollen über den Haufen wirft, wenn er den König Guu als Mädchen mit einem Bart zeichnet.
Mit viel Fantasie bietet das spannend erzählte Verfolgungsabenteuer, das mit zahlreichen Illustrationen teilweise als Comic erscheint, ein großes Lesevergnügen, das alle jungen Leserinnen und Leser begeistern wird und beste Unterhaltung garantiert.
Adam Stower, König Guu. Ill. v. Adam Stower, übers. v. Sabine Schulte [Orig. Titel: King Coo], ab 7 Jahren
Hamburg: Aladin Verlag 2018, 176 Seiten, 12,30 €, ISBN 978-3-8489-2100-3
Weiterführende Links:
Aladin Verlag: Adam Stower, König Guu
Homepage: Adam Stower (engl.)
König Guu Baumhaus Bärtebögen
Andreas Markt-Huter, 03-09-2018