Andreas H. Schmachtl, Snöfrid aus dem Wiesental - - Die ganz und gar unglaubliche Rettung von Nordland
„»Du bist genau der Richtige!« Snöfrid wusste natürlich nicht, was das bedeuten sollte. Und er wollte es auch gar nicht wissen. Aber er ahnte, und die Ahnung verfolgte ihn wie eine kleine Gewitterwolke, dass diese Sache noch lange nicht zu Ende war.“ (17)
In der romantischen und friedlichen Landschaft von Wiesental lebt in einer Erdhöhle ein Snöfrid, ein murmeltierartiges Lebewesen, das am liebsten alleine lebte und seine Ruhe über alles zu schätzen weiß. Am meisten liebt er Haferflocken und Abenteuern geht er tunlichst aus dem Weg, bis zu dem Tag, an dem er versehentlich ein Feenmännlein rettet und damit in ein veritables Abenteuer verwickelt wird.
Snöfrid hatte den Vorfall mit dem Feenmännlein beinahe vergessen, als ein paar Tage später plötzlich drei von ihnen an seine Tür klopfen. Die Feenmännlein betrachten Snöfrid als genau den richtigen Helden und großen Abenteurer den sie brauchen, um die spurlos verschwundene Prinzessin Gunilla wiederzufinden und nach Hause zu bringen.
Nachdem er den Brief von König Olaff III., Gunillas Vater, gelesen hat, macht er sich zu seiner eigenen Überraschung auf die Suche nach Prinzessin Gunilla. Im zweiten Teil des Briefes findet Snöfrid kryptisch gehaltene wichtige Hinweise für die Suche nach der Prinzessin, die er aber nicht zu verstehen vermag.
„Durch tiefen Fall geht’s hoch hinaus. Das sieht zunächst unmöglich aus. Doch dem gelingt ein Meisterstück, der hinter einen Vorhang blickt. Und so gelangt, wer immer wolle, ins Reich der Feen und der Trolle.“ (35)
Schon kurz nach seinem Aufbruch erlebt Snöfrid auch schon sein erstes Abenteuer, in dem er zu einem trüben Teich gelangt, der anstatt mit klarem Quellwasser mit einer milchigen, trüben, gelbgrünen Brühe gefüllt ist. Es gelingt ihm die Wassernymphe Fontana, die Herrin des Teichs zu wecken und damit den klaren Teich wieder herzustellen.
Mit Fontanas Hilfe gelingt es Snöfrid die ersten Hinweise aus dem Brief zu enträtseln und das erste Hindernis auf seiner langen und abenteuerlichen Rettung von Prinzessin Gunilla zu überwinden. Weitere Hindernisse erwarten ihn, wobei er auf die Unterstützung von zahlreichen Freunden bauen kann, die er im Laufe seiner abenteuerlichen Reise kennenlernen wird.
Andreas Schmachtls Geschichte von Snöfrid aus dem Wiesental erinnert ein wenig an die Geschichte vom Hobbit nur eben erzählt für kleine Kinder. Dabei werden die einzelnen Charaktere und Landschaften so detailliert und mit so vielen Eigenheiten und Schrullen gezeichnet, dass die Geschichte von Snöfrid und Nordland dennoch eine ganz eigene dichte Atmosphäre und Stimmung entwickelt.
Vor allem Snöfrid, mit seinem langen und nachdenkliche „Hm“, das in den entsprechenden Situationen die jungen Leserinne und Leser nach eigenem Gutdenken interpretieren dürfen, ist ein ebenso skurriler wie liebevoller Held, dem ohne viel zu handeln, meist das richtige gelingt. Aber bei den anderen Protagonisten hat der Autor seiner Fantasie freien Lauf gelassen und die Märchen- und Feenwelt groß aufleben lassen.
„Snöfrid aus dem Wiesental“ überzeugt durch eine fantasievolle und spannende Geschichte über Mut, Freundschaft und Hilfsbereitschaft, welche die jungen Leserinnen und Leser von der ersten Seite weg in ihren Bann zu ziehen vermag. Die kindergerechte poetische Sprache und die liebevoll gestalteten Illustrationen machen das Buch zu einer überaus empfehlenswerten Lektüre, wie geschaffen zum gemeinsam Vorlesen und Eintauchen in die märchenhafte Welt der Feen und Trolle.
Andreas H. Schmachtl, Snöfrid aus dem Wiesental - Die ganz und gar unglaubliche Rettung von Nordland. Aus d. Reihe: Snöfrid aus dem Wiesental Bd. 1, ill. v. Andreas H. Schmachtl, ab 4 Jahren
Würzburg: Arena Verlag 2015, 240 Seiten, 15,50 €, ISBN 978-3-401-70581-1
Weiterführender Link:
Arena Verlag: Andreas H. Schmachtl, Snöfrid aus dem Wiesental
Wikipedia: Andreas H. Schmachtl
Andreas Markt-Huter, 31-03-2016