Neil Gaiman, Der lächelnde Odd und die Reise nach Asgard

„Es war einmal ein Junge, der wurde Odd gerufen, was heutzutage merkwürdig oder ungewöhnlich bedeutet. Aber damals, zu jener Zeit, an jenem Ort, bezeichnete Odd die Spitze einer Klinge, und es war ein Name, der Glück bringen sollte. Dennoch war er ein merkwürdiger Junge.“ (11)

Odd ist ein Wikingerjunge, der trotz zahlreicher Unglücksschläge nicht verlernt hat zu lächeln. Sein Vater war nach einem Raubzug auf dem Festland im Meer bei dem Versuch ertrunken, zwei Ponys aus dem Wasser zu retten. Als Odd nun die Arbeiten seines Vaters übernimmt, zerschmettert ihm beim Baumfällen ein umfallender Baum das Bein. Seit dieser Zeit humpelt er. Seine Mutter heiratet bald wieder, aber sein Stiefvater, der meist betrunken ist, kümmert sich nur wenig um ihn.

Odd verbringt mehr und mehr Zeit in den Wäldern, aber während im Frühjahr üblicherweise der Schnee schmilzt und die Welt zu neuem Leben erwacht, hält sich in diesem Jahr der Winter hartnäckig, wie noch nie. Odd beschließt zur Holzfällerhütte seines Vaters zu wandern, die tief im verschneiten Wald liegt. Eines Tages wird er von einem Fuchs vor der Hütte geweckt, dem er folgt. Die beiden werden noch von einem Adler begleitet, der am Himmel seine Kreise zieht.

Nach einer Weile kommen die drei zu einer Tanne, in der sich ein Bär mit seiner Tatze eingeklemmt hat. Trotz der Gefahr vom Bären gefressen zu werden, befreit Odd das gefangene Tier. Anstatt ihn zu fressen, trägt er den Jungen auf seinem Rücken zur Holzfällerhütte zurück. Bald muss Odd erkennen, dass es sich beim Bären, beim Adler und beim Fuchs um keine gewöhnlichen Tiere handelt, sondern um die Götter Thor, Odin und Loki.

Ein mächtiger Eisriese in Gestalt einer wunderschönen Frau hat Locki dazu verführt ihm Thors Hammer zu überreichen. Danach wurden die drei Götter vom Riesen in Tiere verwandelt. Seit dieser Zeit nimmt der Winter, den die Eisriesen über alles lieben, kein Ende mehr. Odd beschließt gemeinsam mit den drei Göttern den Eisriesen zu besiegen und der Welt die anderen Jahreszeiten wieder zurückzubringen.

„Der lächelnde Odd und die Reise nach Asgard“ ist eine wunderbare Geschichte über Tapferkeit und dem Mut, den Widrigkeiten des Lebens die Stirn zu bieten. Mit viel Humor lässt Gaiman die Welt der Wikinger und der Götterwelt des Nordens zum Leben erwachen und lädt zu einer spannenden Reise in eine abenteuerliche Welt, voller Gefahren und Herausforderungen ein.

Ein überaus empfehlenswertes Kinderbuch, das mit seinem großartigen und liebenswerten Helden sowie seinen wunderschönen Tuschzeichnungen von Chris Riddell ein ebenso schönes wie spannendes Leseabenteuer verspricht und das vor allem zeigt, welche Kraft in einem fröhlichen Lächeln und einem freundlichen Wesen zu stecken vermag.

Neil Gaiman, Der lächelnde Odd und die Reise nach Asgard. Ill. v. Chris Riddell, übers. v. Andreas Steinhöfel [Orig. Titel: Odd and the Frost Giants], ab 10 Jahren
Würzburg: Arena Verlag 2017, 124 Seiten, 15,50 €, ISBN 978-3-401-60362-9

 

Weiterführende Links:
Arena Verlag: Neil Gaiman, Der lächelnde Odd und die Reise nach Asgard
Wikipedia: Neil Gaiman
Wikipedia: Chris Riddell
Wikipedia: Andreas Steinhöfel

 

Andreas Markt-Huter, 04-12-2017

Bibliographie

AutorIn

Neil Gaiman

Buchtitel

Der lächelnde Odd und die Reise nach Asgard

Originaltitel

Odd and the Frost Giants

Erscheinungsort

Würzburg

Erscheinungsjahr

2017

Verlag

Arena Verlag

Illustration

Chris Riddell

Übersetzung

Andreas Steinhöfel

Seitenzahl

124

Preis in EUR

15,50

ISBN

978-3-401-60362-9

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Neil Gaiman wurde in Portland in England geboren und arbeitete zunächst in London als Journalist. Bekannt wurde er durch seine Comic-Serie „Der Sandmann“. In England und den USA gilt Neil Gaiman, der mit zahlreichen Awards ausgezeichnet worden ist, als Superstar. Er lebt seit einigen Jahren mit seiner Familie in den USA.

Chris Riddell wurde in Südarfrika geboren und studierte an der Epsom School of Art and Design. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und arbeitet als freischaffender Illustrator in England.

Andreas Steinhöfel wurde in Battenberg in Hessen geboren und ist ein deutscher Autor. Er schreibt Kinder- und Jugendbücher, Drehbücher und ist als Übersetzer tätig.