Franziska Gehm. Ada und die Künstliche Blödheit
„Ada dachte kurz nach. Ein Roboter durfte sich also selbst beschützen, wenn er dadurch keine Menschen verletzte. Gut. Und er musste immer auf die Menschen hören, es sei denn, sie befahlen ihm andere Menschen zu verletzen. Auch gut. Mein Roboter, dachte Ada, legte das E-Book auf ihren Schoß und lächelte in sich hinein.“ (S. 9)
Die zwölfjährige Ada freut sich schon riesig auf ihre „Froindin“, einen Androiden. Für diesen Wunsch hat sie auf ihr letztes Geburtstagsgeschenk verzichtet und sich mit ihren gesamten Ersparnissen am Kauf beteiligt. Sie wünscht sich nämlich keine Billigausführung, sondern den besten humanoiden Roboter den die K.I.E.F-Fabrik je entwickelt hat. Mit der Unterstützung dieser künstlichen Lern-Froindin hofft Ada endlich besser zu sein als alle anderen.
Während Ada erwartungsvoll auf die Ankunft des Roboters wartet, kann sich ihr Opa so gar nicht für diese neue „Froindin“ begeistern.
„Sie wird heute geliefert.“ „Geliefert? Die ist geliefert mit dir als Freundin“ (S. 18)
Opa ist nämlich allein vom Saugroboter genervt, der ihm ständig um die Füße drängt. Ada lässt sich davon aber nicht abbringen, für sie verhält sich ein Vergleich eines Saugroboters mit ihrem Roboter wie der Vergleich eines Papierfliegers mit einem Flugzeug. Ganz ohne Vorwarnung stürmt plötzlich ein Roboter im türkisblauen K.I.E.F-Overall fluchtartig ins Haus, stößt ihr gegen die Brust und wirft die Tür heftig zu.
Als Ada wieder zu Bewusstsein kommt, stehen Leute vom Securitypersonal der K.I.E.F-Fabrik vor der Tür, die sich auf der Suche nach einem entflohenen Androiden befinden, der verschrottet werden soll. Ada ist entsetzt und beschließt, den entlaufenen Roboter nicht zu verraten. Sie ahnt nicht, dass sie vor dem größten Abenteuer ihres Lebens stehen wird, vor allem nachdem sie erkennen muss, dass es sich bei dem Roboter nicht um eine KI, eine künstliche Intelligenz, sondern um eine KB, eine künstliche Blödheit, handelt. Doch was dem Androiden an Klugheit fehlt, macht er mit Herz wieder wett, was auch Opa begeistert.
Franziska Gehm nähert sich dem Thema künstliche Intelligenz auf ihre ganz eigene, überaus humorvolle Weise. Dazu lässt sie einen Roboter alles andere als intelligent agieren, vor allem da er vom Opa der Heldin allen möglichen Unfug lernt.
Ein ebenso unterhaltsames wie spannendes Leservergnügen, das ganz besonders durch seinen fröhlichen Humor und seinen liebenswerten Protagonisten zu begeistern vermag. Ein schönes und empfehlenswertes Leseabenteuer für alle jungen Leserinnen und Leser, die das Thema Roboter und KI gern auch einmal von einer fröhlichen und humorvollen Seite kennenlernen wollen.
Franziska Gehm, Ada und die Künstliche Blödheit. Ein Roboter auf der Flucht, , Bd. 1, ill. v. Stefanie Jeschke, ab 10 Jahren
Frankfurt a. Main: Rotfuchs Verlag 2024, 240 Seiten, 15,40 €, ISBN 978-3-7571-0018-6
Weiterführende Links:
Rotfuchs Verlag: Franziska Gehm. Ada und die Künstliche Blödheit
Wikipedia: Franziska Gehm
Homepage: Stefanie Jeschke
Andreas Markt-Huter, 04-07-2024