Pseudonymous Bosch, Dieses Buch ist vielleicht gar kein Buch

„Warnungen, Haftungsausschluss, Kleingedrucktes und so weiter. Lies dieses Buch nicht im Stehen. Du könntest vor Schreck umkippen. Lies dieses Buch nicht im Sitzen. Womöglich musst du rechtzeitig die Flucht ergreifen.“ (7)

„Dieses Buch ist vielleicht gar kein Buch“ ist der vierte Band und vorletzte Band der sogenannten Secret-Reihe, in der die jungen Helden Kassandra, genannt Kass, Max-Ernest und Yo-Yoji versuchen, einem großen Geheimnis auf die Spur zu kommen. Standen in den drei vorangegangenen Bänden die Sinne Riechen, Hören und Geschmack im Mittelpunkt basiert der vierte Band auf der Grundlage des Sehens.

Das vierte Buch beginnt an der Stelle, wo der dritte Band endet, als Kass ein Stück einer Zauberschokolade gegessen hat und seither in eine Art Koma verfallen ist. Während sie von außen gesehen regungslos in einem Klinikbett liegt, hat sich ihr Geist auf eine Reise ins dunkle Mittelalter gemacht, wo sie nach Antworten auf ihre Fragen sucht.

Als Kass aufwacht, hat sie zunächst keine Ahnung wo und in welcher Zeit sie sich befindet, aber auch nicht, dass sie von den Menschen nicht gesehen werden kann. Sie macht sich auf den Weg in eine Stadt, wo sie einem Hofnarren begegnet, der ihr ganz unbewusst sehr vertraut erscheint, ohne zu ahnen, dass er der Gründer der geheimnisvollen „Mieheg-Gesellschaft“ werden wird. Am Marktplatz wird Kass von einer alten Seherin angesprochen, die sie sehen kann und die ihr die Karten legt. Von ihr erfährt Kass, dass sie auf einer geheimen Mission, auf der Suche nach „dem“ Geheimnis unterwegs sei und dass der Narr eine entscheidende Rolle dabei spielen werde.

In der Zwischenzeit setzt Kass‘ Freund Max-Ernest alles daran, um Kass wieder aus dem Koma zu holen. Nach einem Besuch beim alten Magier Pietro, dem Chef des Zirkus‘ und der Mieheg-Gesellschaft rät dieser Max-Ernest seiner Schulrektorin ihre Stimmgabel wieder zurück zu geben.

„Aber wie können wir dann Kass zurückholen? Ich brauche doch die Stimmgabel, um das Gegengift anzurühren. „Du musst sie selbst holen.“ Max-Ernest starrt Pietro fassungslos an. Wie meinst du das? Soll ich sie aus der Vergangenheit holen? In den Tiefen der Geschichte aufspüren? „Darauf wird es letzten Endes hinauslaufen. Du musst sie aus ihrem eigenen Geist befreien.“ (49)

Sowohl für Kass als auch für Max-Ernest beginnt nun ein Wettlauf mit der Zeit. Während Kass und der Hofnarr vom grausamen Lord Pharao, dem Gründer der Mitternachtssonne verfolgt und festgenommen werden, gerät ihr Mitschüler Benjamin Blake unter den Einfluss der Mitternachtssonne und täuscht Max-Ernest vor Kass helfen zu wollen, um sie in Wahrheit aber aus dem Weg zu räumen. Dabei spielt ein magisches Doppelmonokel sowohl bei Kass als auch bei Max-Ernest eine entscheidende Rolle.

Der vierte Band der fünfteiligen Serie hält sich gewohnt geheimnisvoll und zieht durch den markanten Schreibstil des ebenso unbekannten Autors Pseudonymous Bosch, ein Name der sich natürlich an den niederländischen Renaissancemaler Hieronymus Bosch anlehnt, von Anfang in seinen Bann. Dabei spricht er die Leserinnen und Leser direkt an und zieht sie mit in die Handlung hinein, indem er ihnen rät, das Buch wegzulegen oder mitten im Buch eine Notfallübung für LeserInnen durchführt.

Auch die parallelen Handlungen von Kass und Max-Ernest, die gegen Ende des Buches zusammenlaufen halten den Spannungsbogen der Erzählung konstant hoch. Auch wenn die Geschichte des vierten Bandes auch für sich spannend zu lesen ist, ist es für das Verständnis des Gesamtzusammenhangs sicherlich empfehlenswert, auch die Bände 1 – 3 zu lesen. Ein spannender und empfehlenswerter Abenteuerroman für alle Freunde mysteriöser und geheimnisvoller Verschwörungsgeschichten.

Pseudonymous Bosch, Dieses Buch ist vielleicht gar kein Buch. Ill. v. Sabine Völkers, übers. v. Petra Koob-Pawis [Orig. Titel: This isn’t what it looks like] ab 10 Jahren
Würzburg: Arena-Verlag 2012, 359 Seiten, 16,50 €, ISBN 978-3-401-06709-4

 

Weiterführende Links:
Arena-Verlag: Pseudonymous Bosch, Dieses Buch ist vielleicht gar kein Buch
Wikipedia: Pseudonymous Bosch
Wikipedia: This Isn't What It Looks Like

 

Andreas Markt-Huter, 08-05-2013

Bibliographie

AutorIn

Pseudonymous Bosch

Buchtitel

Dieses Buch ist vielleicht gar kein Buch

Originaltitel

This isn’t what it looks like

Erscheinungsort

Würzburg

Erscheinungsjahr

2012

Verlag

Arena

Reihe

Geheimnis-Serie

Illustration

Sabine Völkers

Übersetzung

Petra Koob-Pawis

Seitenzahl

359

Preis in EUR

16,50

ISBN

978-3-401-06709-4

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Pseudonymous Bosch ist das Pseudonym des Autors der GEHEIMNIS-Serie. Es ist nicht viel über ihn bekannt, außer dass er eine Passion für Schokolade und eine ebenso große Abneigung gegen Mayonnaise hat.<br />Petra Koob-Pawis studierte an der Universität Würzburg Anglistik und Germanistik. Seit 1987 arbeitet sie freiberuflich für verschiedene Verlage als Lektorin und Übersetzerin. Heute lebt sie in der Nähe von München.