Mary Stewart, Der verhexte Besen
„Selbst ihr Name war unscheinbar. Mary Smith. Nichts war deprimierender, als unscheinbar zu sein, zehn Jahre alt zu sein, an einem grauen Herbsttag einsam aus dem Fenster eines Schlafzimmers zu schauen und Mary Smith zu heißen.“ (S. 7)
Mary Eltern reißen in den Sommerferien für einen Monat nach Amerika. Während ihre älteren Geschwister ihre Ferien in Yorkshire auf einem Bauernhof verbringen durften, musste Mary sich mit einem Aufenthalt in einem stillen, alten Haus bei ihrer alten und stocktauben Tante Charlotte in Shropshire begnügen. Sie ahnt nicht, dass ihr die aufregendsten Ferien ihres Lebens bevorstehen.
Die zehnjährige Mary langweilt sich bei ihrer Großtante und nicht einmal die Haushälterin und der Gärnter Zebedee wollen ihre Hilfe annehmen. Alles ändert sich als plötzlich eine schwarze Katze mit grünen Augen im Garten erscheint und sie an einen versteckten Ort mit außergewöhnlichen Blumen führt. Mary zeigt die Katze und die Blumen Zebedee, der die Katze Tibb nennt und erzählt, dass die Blumen nur alle sieben Jahre blühen und die Leute ihnen Zauberkräfte nachsagen würden.
Während Großtante Charlotte mit ihrer strengen Gesellschafterin Miss Marshbanks eine alte Freundin besucht, durchstöbert Mary mit Tibb den Garten. Sie entdeckt einen kleinen Besen und eine der außergewöhnlichen Blumen, deren Saft sie am Besenstiel abzuputzen versucht.
„Als der Besenstiel mit dem purpurnen Saft in Berührung kam, tat er einen Satz, einen heftigen Ruck, schlug aus wie ein Pony.“ (S. 43)
Gemeinsam mit dem Mädchen und Tibb saust der Besen hoch in die Lüfte bis zu den Wolken. Mary ist sofort klar, dass es sich bei dem Besen um einen Hexenbesen handeln muss. Mary und Tibb erreichen ein Art Burg und treffen auf den alten und schwerhörigen Mr. Flanagan treffen. Bei der Burg handelt es sich um das Endor College, wo Mary von der Rektorin Madam Mumblechook zum Unterricht in Hexerei und Zauberei eingeladen wird.
Die Rektorin hält Mary für eine außerordentlich begabte Hexe und ihre Eltern für große Hexenmeister. Mary ahnt noch nicht, dass Rektorin Mumblechook einen überaus finsteren Plan verfolgt, den nur sie verhindern kann.
„Der verhexte Besen“ erzählt eine überaus fantasievolle und spannende Hexen- und Zaubergeschichte rund um eine liebevolle Heldin, die als unscheinbares Mädchen zu einem Abenteuer aufbricht und als tapferer Heldin zurückkehrt.
Neben spannenden und mitunter gruseligen Elementen begeistert das Kinderbuch mit hinreißendem Humor und außergewöhnlichen Figuren. Ein überaus empfehlenswertes Leseerlebnis, das die jungen Leserinnen und Leser von der ersten Seite an begeistern und bestens unterhalten wird.
Mary Stewart, Der verhexte Besen. Ill. v. Shirley Hughes, übers. v. Henning Ahrens [Orig. Titel: The Little Brommstick], ab 9 Jahren
Zürich: Atrium Verlag 2019, 192 Seiten, 14,40 €, ISBN 978-3-85535-626-3
Weiterführende Links:
Atrium Verlag: Mary Stewart, Der verhexte Besen
Wikipedia: Mary Stewart
Wikipedia: Shirley Hughes
Andreas Markt-Huter, 31-03-2020