Sabine Bohlmann, Ein Mädchen namens Willow
„Deine Erinnerungen werden allerdings zurückkommen. Die Guten wie die nicht so guten. Vorausgesetzt, Du nimmst das Erbe an, das ich Dir hinterlassen habe. Denn ich habe Dir, liebes Kind, nicht nur den Wald hinterlassen und dieses Haus, ich hinterlasse Dir das Größte und Wertvollste, was ich habe: mein Hexenkraft.“ (S. 38)
Wieder einmal muss Willow mit ihrem Vater Adam Flynn übersiedeln. Tante Alwina hat ihrem Vater ihr Haus und Willow den angrenzenden Wald mit einem kleinen Waldhäuschen vererbt. Zunächst scheint ihr alles ein wenig verfallen und wenig interessant. Sie ahnt nicht, dass für sie ein vollkommen neues Leben beginnen wird. Ihre Tante war nämlich eine Hexe.
Willow kann sich nur mehr schwach an ihre verstorbene Mutter erinnern und auch von ihrer Tante Alwina weiß sie nicht allzuviel. Auch wenn Willow von ihrem neuen Zuhause wenig begeistert ist, fühlt sie sich vom kleinen Wald ihrer Tante magisch angezogen. Gleich bei ihrem ersten Spaziergang entdeckt begegnet sie einem Fuchs, der sie aufmerksam zu beobachten und zu verfolgen scheint.
Bei einem weiteren Spaziergang kommen ihr plötzlich lange vergessene Erinnerungen an ihre Tante und sie erblickt ein kleines Häuschen zwischen den Bäumen. Im Haus findet sie im Dachgeschoss eine verschlossene Truhe, auf der ihr Name geschrieben steht. Sie erinnert sich, dass ihre Tante von einem Schlüsselbaum gesprochen hat und macht sich im Wald auf die Suche nach dem magischen Baum. Als es ihr gelingt, die Truhe zu öffnen, erfährt sie aus einem Brief, dass Alwina eine Hexe war, die ihr nun ihre Kraft mit Hilfe eines Zauberbuches in einem Ritual vererben will.
Willow steht dem Brief ihrer Tante zunächst skeptisch gegenüber und ist überzeugt, dass es keine Hexen gibt. Von den Mitschülern ihrer neuen Klasse wird Willow alles andere als herzlich empfangen wird, freundet sie sich immer mehr mit dem Gedanken an, eine Hexe sein zu können. Sie beschließt, das vorgeschriebene Ritual in einer Vollmondnacht zu vollziehen.
„Ein Mädchen namens Willow“ erzählt die spannende Geschichte einer Außenseiterin, die sich selbst und ihre Vergangenheit neu entdeckt und gemeinsam mit ihren seelenverwandten Freundinnen die Machenschaften einer Immobiliengesellschaft zu verhindern versucht.
Eine überaus spritzig und witzig erzählte Abenteuergeschichte mit magischen Elementen, der durch seine liebenswerten Charakter zu überzeugen weiß und nicht nur Mädchen ein unterhaltsames Lesevergnügen verspricht.
Sabine Bohlmann, Ein Mädchen namens Willow. Ill. v. Simona Ceccarelli, ab 10 Jahren
Stuttgart: Thienemann Planet! Verlag 2020, 256 Seiten, 13,40 €, ISBN 978-3-522-50664-9
Weiterführende Links:
Planet! Thienemann-Esslinger Verlag: Sabine Bohlmann, Ein Mädchen namens Willow
Wikipedia: Sabine Bohlmann
Homepage: Simona Ceccarelli
Andreas Markt-Huter, 30-11-2020