Heidi Troi, Die Superaugen … und der Theatergeist

heidi troi, die superaugen und der theatergeist„Seit ein paar Wochen treibt ein Geist sein Unwesen. Einmal hat er die Speicherkarte mit den Pressefotos gelöscht. Für das neuerliche Fotoshooting hat die Theatergruppe einen ganzen Probentag verloren. Dann verschwand der Schlüssel für den Probenraum oder eben Freddies Theatertext. Kleine Zwischenfälle nur, aber dem Regisseur rauben sie den letzten Nerv.“ (S. 12)

Djamila spielt beim aktuellen Theaterprojekt des Laientheaters der Stadt mit bei dem ausgerechnet Freddie, der beim letzten Fall der Superaugen Ulli des Diebstahls bezichtigt hat, die Hauptrolle im Stück „Peter Pan“ spielt. Doch geschehen merkwürdige, für die alle einem Theatergeist die Schuld geben.

Während Tim und Djamila gewissenhaft ihren Text proben, droht der Regisseur Karl Kümmerlich die Aufführung hinzuschmeißen, wenn die merkwürdigen Zwischenfälle kein Ende nehmen. Als Djamila auf ihrem Handy eine falsche Nachricht von ihrem Regisseur erhält, dass die Theaterprobe abgesagt sei und sie dadurch die Probe fast versäumt, beschließen die Superaugen, sich der Sache anzunehmen.

Als sie die Nachricht näher untersuchen, fällt ihnen auf, dass sich in den Text einige markante Rechtschreibfehler geschlichen haben, die sie Karl Kümmerlich nicht zutrauen. So steht im Text „Lieb Theaterkinder“ statt „Liebe Theaterkinder“ oder „die Probe felt aus“. Sie sind sich ziemlich sicher, dass die Nachricht nicht von Herrn Kümmerlich, sondern von jemand anderem verfasst worden sein muss. Die fehlerhafte Rechtschreibung erinnert die Kinder an die Schulwartin Dragomira Bösz, wobei sich die Frage stellt, weshalb sie von einer Absage der Theateraufführung profitieren sollte.

Die Superaugen können jedoch nicht glauben, dass Frau Bösz hinter dem Theatergeist steckt, sondern vermuten vielmehr, dass sich einer der Schauspieler hinter den Sabotageakten versteckt. Timm, Ulli und Olli beschließen sich als Bühnenarbeiter für die Theaterproduktion zu bewerben, um gemeinsam mit Djamila dem vermeintlichen Theatergeist das Handwerk zu legen.

Heidi Troi lässt die Superaugen mit viel detektivischem Gespür und Witz ihren zweiten Fall lösen. Dabei kommen auch schwierige Themen wie Leben mit Migrationshintergrund und Gewalt in der Familie zur Sprache, indem angedeutet wird, dass Tim mit seiner Mutter Yasmina in ein Frauenhaus ziehen hat müssen. Etwas merkwürdig erscheint hingegen, dass Tims Vater erwartet habe, dass Yasminas Haut in Europa heller werden würde, aber auch, dass Yasmina kein Wort deutsch spricht und erst für die Arbeitssuche damit beginnt, die Sprache zu lernen.

Insgedamt überzeugt der spannend erzählte Detektivroman für Kinder durch seine liebenswerten und Charaktere sowie seine kindergerechte Schrift und Sprache sowie durch seine fröhlichen Illustrationen. Ein schönes Lesevergnügen für alle jungen Leserinnen und Leser, die Freude an kniffligen Geschichten haben.

Heidi Troi, Die Superaugen … und der Theatergeist. Aus d. Reihe: Die Superaugen Bd. 2, ill. v. Evi Gasser, ab 6 Jahren
Innsbruck: Obelisk Verlag 2022, 128 Seiten, 12,00 €, ISBN 978-3-99128-014-9

 

Weiterführende Links:
Obelisk Verlag: Heidi Troi, Die Superaugen … und der Theatergeist
Wikipedia: Heidi Troi
Homepage: Evi Gasser

 

Andreas Markt-Huter, 13-07-2022

Bibliographie

AutorIn

Heidi Troi

Buchtitel

Die Superaugen … und der Theatergeist

Erscheinungsort

Innsbruck

Erscheinungsjahr

2022

Verlag

Obelisk Verlag

Reihe

Die Superaugen Bd. 2

Illustration

Evi Gasser

Seitenzahl

128

Preis in EUR

12,00

ISBN

978-3-99128-014-9

Lesealter

Altersangabe Verlag

6

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Heidi Troi lebt mit ihrer Familie in Südtirol, wo sie als vielbeschäftigte Theaterpädagogin arbeitet. Geschichten haben in ihrem Leben immer schon eine wichtige Rolle gespielt – ob als Gute-Nacht-Geschichte, als etwas, das auf der Bühne passiert oder in der Schule.

Die Grafikerin und Illustratorin arbeitete jahrelang als Zeitungslayouterin und Werbegrafikerin. Heute ist sie selbständig und lebt und arbeitet mit ihrem Mann und ihren Kindern im Südtiroler Kastelruth am Fuße der Dolomiten.