Stefanie Taschinski, Der geniale Herr Kreideweiß
„Die Geschichte des genialen Herrn Kreideweiß begann mit einem sonderbaren Brief. Andere hätten den krötengrünen Umschlag vermutlich in den nächsten Papierkorb geworfen. Lukas Kreideweiß tat etwas anderes. Er las den Brief. »Meinem Großneffen, Lukas Kreideweiß, vererbe ich das wuulige Glücksschaf zuzüglich dem kichernden Koffer, wohlgepackt, samt des legendären Levitatus QX100, vom Lenker bis zur Speiche gänzlich intakt […]«“ (S. 5)
Als Lukas Kreideweiß eines Tages einen Brief von seinem bis dahin unbekannten verstorbenen Großonkel Ludwig erhält, in dem ihm dieser ein Schloss und zahlreiche Gegenstände vermacht, begibt sich dieser nach Schloss Krötenfeld, um sich seine mysteriöse Erbschaft näher zu betrachten.
Zunächst hält Lukas die ganze Angelegenheit für einen großen Scherz, vor allem als er nach der Zugfahrt in ein entlegenes Tal, zunächst nichts von einem Schloss erkennen kann. Kaum hat er jedoch den Boden des Tals betreten, scheint dieses zum Leben zu erwachen. Er entdeckt einen See und in der Mitte des Sees eine Insel mit einem Schloss. Mit einem Boot gelangt er zum überaus geheimnisvoll wirkenden Schloss, wo er ein cooles Rennrad entdeckt, das blauschwarze Levitatus QX100. Mit dem Rad, einem großen Koffer und einem zotteligen Stoffschaf macht sich Lukas wieder auf den Weg nach Hause.
Als die junge Matilda, die von allen nur Matti genannt wird, am Abend mit ihrer Mutter und ihre Hund Zora spazieren geht, kommt plötzlich ein Sturm auf und sie finden Lukas Kreideweiß auf einem Parkplatz liegen, der mit seinem neuen Rad gestürzt war. Sie staunt nicht schlecht, als sich herausstellt, dass Lukas ihr neuer Lehrer für das nächste Schuljahr sein wird.
In der Schule trifft Lukas zunächst auf die strenge und unfreundliche Direktorin Frau Dr. Tessa Rosien, die von ihm in den nächsten zwei drei Wochen sämtliche, mehr als 200 Seiten umfassenden Schulregeln abprüfen will. In der Klasse angekommen, bemerkt er, dass sein Koffer merkwürdige Geräusche von sich gibt. Lukas ahnt noch nicht, wie sehr die Erbschaft sein Leben verändern wird, hat er doch einen wichtigen Hinweis im Brief seines Großonkels beim Lesen nur ganz überflogen:
„Bald schon wirst du beherrschen deine neuen Kräfte …“ (S. 5)
Lukas erkennt die junge Matti vorm Vortag wieder und bietet ihr an, dass sie das Stoffschaf für einen Tag mitnehmen darf. Sie staunt nicht schlecht, als das Schaf zu Hause plötzlich zu sprechen beginnt. Das Schaf wurde beauftragt Lukas Kreideweiß in seinen magischen Fähigkeiten zu unterrichten. Bis Lukas nach und nach seine Fähigkeiten bemerkt und damit umzugehen lernt, entsteht so manches Chaos an der Schule, das ihn in Schwierigkeiten mit seiner Direktorin bringen wird. Matti und ihr Freund Emil beschließen ihrem neuen Lehrer beizustehen.
Stefanie Taschinskis Geschichte von einem Lehrer mit Zauberkräften ist ein kleines Feuerwerk an lustigen und frechen Einfällen, mit einer richtig schön bösen Direktorin und hilfsbereiten abenteuerlustigen Kindern, die ihren schrulligen Lehrer unterstützen.
Die fröhliche und humorvolle Erzählweise und die ebenso liebevoll gestalteten und witzigen Illustrationen machen das spannende magische Kinderbuch zu einem wundervollen Lesevergnügen zum Selberlesen für junge Leserinnen und Leser aber auch zum gemeinsamen Vorlesen für Jung und Alt.
Stefanie Taschinski, Der geniale Herr Kreideweiß. Aus d. Reihe: Der geniale Herr Kreideweiß Bd. 1, ill. v. Nikolai Renger, ab 8 Jahren
Würzburg: Arena Verlag 2022, 216 Seiten, 15,00 €, ISBN 978-3-401-60623-1
Weiterführende Links:
Arena Verlag: Stefanie Taschinski, Der geniale Herr Kreideweiß
Homepage: Stefanie Taschinski
Andreas Markt-Huter, 28-03-2023